Detailansicht

"Echte Männer gehen in Karenz" - Männlichkeit und Vaterschaft im öffentlichen Diskurs der Väterkarenz
am Beispiel der visuellen Väterkarenz-Kampagne des österreichischen Frauenministeriums
Jana Mikats
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Rudolf Richter
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.33443
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30476.22137.507663-3
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Ziel der Masterarbeit war, die Darstellung von Männlichkeit und Vaterschaft im öffentlichen Diskurs der Väterkarenz, am Beispiel der visuellen Kampagne des Frauenministeriums zur Väterkarenz, zu untersuchen. Theoretisch wurde die Maßnahme der Väterkarenz zunächst in einen familienpolitischen und wohlfahrtsstaatlichen Kontext eingebettet. Über den Zugang der feministischen Wohlfahrtsstaatsforschung wurden die Themen Gleichstellung und Care- Arbeit mit besonderer Berücksichtigung von Männern diskutiert. Die Literaturstudie hat gezeigt, dass die Maßnahmen, bezüglich der eigensetzten Interventionen als auch in ihren ideellen Ausrichtungen, stark divergieren. Österreich liegt, mit einer Beteiligung von 5 % an der Karenz durch Väter, weitab von einem egalitären Geschlechterverhältnis. Um die Hartnäckigkeit von Geschlechterrollen in diesem Zusammenhang genauer zu betrachten wurde ein weiterer theoretischer Zugang über die Geschlechtersoziologie gewählt. Anhand der theoretischen Ansätze zur hegemonialen Männlichkeit und zur männlichen Herrschaft wurden die zentralen Begriffe Vaterschaft und Männlichkeit theoretisch unterbaut. Die Fragen nach Vaterschaft und Männlichkeit und ihre wechselseitige Bezugnahme wurden in der empirischen Untersuchung weiter verfolgt. Ein rekonstruktives Verfahren wurde gewählt, um die latenten Bedeutungen und Konzeptionen in der Darstellung zugänglich zu machen. Den Untersuchungsgegenstand bildete das visuelle Material der Väterkarenz-Kampagne des Frauenministeriums aus den Jahren 2010 und 2012. Mit dem Verfahren der wissenssoziologischen Bildhermeneutik wurde methodisch ein Zugang über die visuelle Soziologie gewählt. Ein idealtypisches Modell, um die Darstellungsweise von Männlichkeit und Vaterschaft im öffentlichen Diskurs der Väterkarenz verstehend zu erklären, wurde entwickelt. In der Mitte steht das Ideal der „echten Männlichkeit“, durch sie bleibt der Mann ein Mann, trotz seiner Verbindung zum Kind. Um diese Darstellungsform zu beschreiben wurden vier idealtypische Strategien entwickelt, die sich auf die Aspekte Männlichkeit und Vaterschaft beziehen. Die Erkenntnisse aus der hermeneutischen Untersuchung zeigen, dass die der Kampagne zugrundeliegenden Konzepte zu Männlichkeit und Vaterschaft an einem binären Geschlechtersystem festhalten. Vorranging werden Vorstellungen über Männer und Männlichkeit dargestellt, die Thematik von Vaterschaft bleibt diesen untergeordnet. Die Väterkarenz- Kampagne als familienpolitische Intervention und Bestandteil eines öffentlichen Diskurses über Väterkarenz setzt in ihrer Darstellung von Vaterschaft und Männlichkeit die bestehende Geschlechterdifferenz fort.
Abstract
(Englisch)
This thesis evaluates the way of representing masculinity and fatherhood in the public discourse of paternity leave, based on the visual paternity leave campaign from the Austrian Ministry of Women's Affairs. The eligibility of paternity leave was first theoretically examined within the context of family politics and the welfare state. On the basis of feminist welfare state research the issues of gen-der equality and care work were discussed, with the main focus lying on males. The literature analyses illustrate wide differences, in descriptive of welfare state strategies and gender role ideologies. Austria is, with 5% of all fathers taking parental leave, far- off egalitarian gender relations. The sociology of gender was chosen as theoretical approach to analyse the persistence of gender roles in this context. The theory of hegemonic masculinity underpinned the central concepts of fatherhood and masculinity. The divergent relationship between fatherhood and masculinity were also the main aspect of the empirical analysis. Examined was the visual data of the paternity leave campaign from Aus-trians Ministry of Women's Affairs of the years 2010 and 2012. A reconstructive and interpreta-tive research method was chosen to retrieve the concealed meanings and concepts. The visual sociology of knowledge of pictures provided the methodical approach. The result of the empirical research is expressed in an ideal typical model of masculinity and fatherhood represented in the public discourse of paternity leave. It is based on the ideal con-ception of the "real masculinity". With its help the man remains as such, despite his connection to the child. In order to describe this way of representation four archetypal strategies, which correlate with the aspects of masculinity and fatherhood, emerged. The findings of the hermeneutic analysis show, that the concepts of masculinity and fatherhood, on which the campaign is based, emphasize the binary-coded gender system. The campaign represents mainly images of men and masculinity; the issue of fatherhood remains subordinated to them. The paternity leave campaign as family policy measure and part of a public discourse on paternity leave continues therefore with its representation of fatherhood and masculinity, the existing gender differences.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
paternity leave hegemonic masculinity masculinity and fatherhood hermeneutics of pictures visual sociology
Schlagwörter
(Deutsch)
Väterkarenz hegemoniale Männlichkeit Visuelle Soziologie Bildhermeneutik Vaterschaft und Männlichkeit
Autor*innen
Jana Mikats
Haupttitel (Deutsch)
"Echte Männer gehen in Karenz" - Männlichkeit und Vaterschaft im öffentlichen Diskurs der Väterkarenz
Hauptuntertitel (Deutsch)
am Beispiel der visuellen Väterkarenz-Kampagne des österreichischen Frauenministeriums
Paralleltitel (Englisch)
The way of representing masculinity and fatherhood in the public discourse of paternity leave ; based on the visual paternity leave campaign from the Austrian Ministry of Women's Affairs
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
102 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Rudolf Richter
Klassifikationen
71 Soziologie > 71.21 Familie, Verwandtschaft ,
71 Soziologie > 71.31 Geschlechter und ihr Verhalten ,
71 Soziologie > 71.32 Mann
AC Nummer
AC11785533
Utheses ID
29708
Studienkennzahl
UA | 066 | 905 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1