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Die Badarikultur
neue Untersuchungen zu einer Kultur des 5. Jahrtausends v. Chr.
Nicola Math
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Manfred Bietak
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.33556
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30038.64289.853763-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der vorgeschichtlichen Sequenz der Badarikultur, die während der zweiten Hälfte des 5. Jt. v. Chr. im Bereich des Niltals siedelte. Sie beruht primär auf den Publikationen der Ausgräber Guy Brunton und Gertrude Caton–Thompson und wird durch weitere zum Teil neuere Funde ergänzt. Durch das systematische Erfassen der bekannten Funde sollte ein Gesamtbild dieser Kultur erstellen werden. Neben dieser Materialsammlung wurde auch versucht, ihre chronologische Position in der ägyptischen Vorgeschichte zu definieren und sie gegenüber benachbarten Kulturen abzugrenzen. Doch durch stark selektive Fundsammlungen, schwer zu deutende Fundumstände und teilweise fehlender Fundkontexte konnte dieses Vorhaben nur bis zu einem gewissen Grad verwirklicht werden. Trotz der aufgetretenen Problematiken und Schwierigkeiten konnte gezeigt werden, dass die Badarikultur nicht zwingend zwischen Grab– und Siedlungsgütern unterschied. Dies ist nicht nur an den keramischen – man denke an das Auftreten von grober Keramikware und an geflickte Gefäße in Gräbern – sondern auch an den lithischen Funden erkennbar. Auch kann anhand der Funde eine hohe Kunstfertigkeit erahnt werden, die möglicherweise auf Ansätze von Industrien schließen lassen; diese sind jedoch nur in sehr geringen Maßen erkennbar. Die gesamte Herstellungstätigkeit scheint auf einer gebrauchsorientierten Produktion zu beruhen – d.h. was benötigt wurde, wurde produziert. Doch bleibt ihre Beziehung zu den benachbarten Kulturen weiter unklar. Dies wird einerseits durch die aufgrund von nur sehr wenigen Funden definierten Tasakultur, andererseits durch die Frage nach dem frühesten Naqada, das nicht eindeutig zu definieren ist, bedingt. Es scheinen auch die Funde der Badarikultur im Bezug auf ihre Laufzeit recht gering zu sein, daher kann man wohl davon ausgehen, dass es noch weitere Siedlungsplätze gab, die sich möglicherweise in den heute angrenzenden Wüstengebieten befanden. Aufgrund von Funden in der Westwüste kann davon ausgegangen werden, dass wenn die Badarikultur nicht von hier eingewandert ist, sie zumindest eine starke Verbindung in diesem Bereich hatte; wie auch hier das keramische Fundmaterial eine Verbindung nach Süden – in den nubisch–sudanesischen Raum – zeigt. Dies konnte anhand von Eigenheiten im Keramikinventar gezeigt werden, wie der black topped und rippled Ware, aber auch den milled rims. Eine eindeutige Verbindung nach Norden zu den unterägyptischen Kultursequenzen Merimde, Fayum A und el–Omari war hingegen nicht nachzuweisen.
Abstract
(Englisch)
This work deals with the prehistoric sequence of the Badarian Civilisation. This culture settled in the Nile valley during the second half of the 5th Millennium BC. It is based primarily on the publications of the excavators Guy Brunton and Gertrude Caton-Thompson and is complemented by other recent findings. A systematic recording of the known findings strives to create a general picture of this culture. In addition to this collection of material, the culture’s chronological position in Egyptian prehistory should be defined and a clear, distinguished delimitation to other adjacent cultures should be made. These aims could only be reached to a certain degree because of the highly selective collections of findings, their difficult to interpret circumstances and a partial lack of finding contexts. Despite the encountered problems and difficulties, it was possible to demonstrate that the Badarian Culture made no real difference between grave goods and settlement goods. This could be observed not only in the pottery assemblages and the occurrence of rough ware and mended pots in graves there, but also in the lithic finds. A high quality of craftsmanship can be seen in some objects and can be interpreted as a pre-stage of industries; but these are visible only in very small sample size. The entire manufacturing process appears to be based on a purpose-oriented production, i.e. what was necessary was produced. The Badarian culture’s chronological positioning in the Egyptian Nile Valley can be placed in the second half of the 5th Millennium BC, but its relationship with the neighbouring cultures remains unclear. This is on the one hand due to the uncertain definition of the Tasian culture and due to the question of the earliest Naqada, which cannot be clearly defined on the other hand. It also seems that the Badarian findings are quite low in relation to the length of its period. So it can probably be assumed that there were other settlements, possibly in today’s adjoining desert areas. Because of discoveries in the Western Desert it can be assumed that if the Badarian did not immigrate from there, they at least had a strong connection to this area as the findings show a strong connection to the south, the Nubian-Sudanese region. This is shown by certain characteristics of the ceramic inventory, like the black topped and rippled Ware, but also by milled rims. However, a clear link north to the Lower Egyptian culture sequences Merimde, Fayum A and el-Omari could not be verified.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Badarian Culture Predynastic Egypt
Schlagwörter
(Deutsch)
Badarikultur Prädynastik Ägypten
Autor*innen
Nicola Math
Haupttitel (Deutsch)
Die Badarikultur
Hauptuntertitel (Deutsch)
neue Untersuchungen zu einer Kultur des 5. Jahrtausends v. Chr.
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
VI, 473 S., 9 Bl. : Ill., graph. Darst., Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Manfred Bietak
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.15 Archäologie ,
15 Geschichte > 15.19 Vor- und Frühgeschichte
AC Nummer
AC11811219
Utheses ID
29806
Studienkennzahl
UA | 066 | 898 | |
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