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Frauenrechtlerin & Salondame
die Briefe von Iduna Laube (1808 - 1879) an Betty Paoli als Verhandlungen von Subjektivität und Gesellschaft
Alexia Kathmann
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Stefan Hulfeld
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.33608
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30353.39490.453863-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Iduna Laube war eine im 19. Jahrhundert lebende Frauenrechtlerin und Salondame. Anders als ihr Ehemann Heinrich Laube, der aufgrund seiner Tätigkeit als Burgtheaterdirektor und Dramatiker in zahlreichen theaterhistoriografischen Schriften Erwähnung findet, blieb Iduna Laube trotz ihrer Leistungen als Frauenrechtlerin im Diskurs um die österreichische Frauenbewegung bis heute unbeachtet. Diese Arbeit macht es sich daher zur Aufgabe, sich dieser offensichtlichen Lücke anzunähern und zumindest teilweise zu schließen. Anhand der Transkription von 20 Briefen, die Iduna Laube über mehrere Jahre an die Schriftstellerin Betty Paoli schrieb, sowie eines Briefs an die Schriftstellerin Auguste Littrow-Bischoff, versuche ich das außerordentliche Schaffen Laubes zu beleuchten und vor dem Hintergrund der im 19. Jahrhundert wirksamen gesellschaftlichen Diskurse zu reflektieren. Dabei gliedert sich die Arbeit in vier Hauptkapitel, die jeweils unterschiedliche Aspekte im Leben und Schreiben Laubes verhandeln. Da die Hauptdokumente meiner Arbeit die Briefe Iduna Laubes darstellen und es sich hierbei um eine spezifische mediale Repräsentationsform handelt, widmet sich das erste Kapitel der Briefkultur des 19. Jahrhunderts, welche mit der Entdeckung der Frau als Briefeschreiberin deren Wirkungsraum zwar erweiterte, jedoch durch ihre signifikante Regelgebundenheit diesen neu gewonnen ‚Schreibraum‘ wiederum besetzte und sanktionierte, wie es auch die Briefe Iduna Laubes bezeugen. Das in den Briefstellern gleichfalls durch den Einfluss der Aufklärung postulierte Ideal des ‚Leichten‘ und ‚Natürlichen‘ wird jedoch gerade durch die in Iduna Laubes Briefe zum Ausdruck kommende Melancholie und Schwermut als ‚bloße‘ Disziplinierungsstrategie entlarvt: Im zweiten Hauptkapitel dieser Arbeite verhandele ich daher jene Gefühlszustände, deren briefliche Manifestation nicht nur die Anforderungen der von Männern geprägten Briefkultur unterläuft, sondern implizit den modernen Subjektentwurf einer vom Rationalismus geprägten androzentrischen Gesellschaft in Frage stellt. Das darauffolgende Kapitel widmet sich den Leistungen Iduna Laubes als Frauenrechtlerin und Mitbegründerin des Wiener Frauen-Erwerb-Vereins und beleuchtet zudem die Abhängigkeit des Vereins von der Gunst einer männlich dominierten Öffentlichkeit, deren Einfluss die emanzipatorischen Vereinsbestrebungen zunehmend beschränkte. Im letzten Hauptkapitel wird Iduna Laube schließlich durch Beschreibungen ihrer Zeitgenossen in ihrer Funktion als Salondame sichtbar. Dabei erweist sich die kunsttheatrale Form des frz. Konversationsstücks nicht nur als mediales Vorbild für die spezifische Ausprägung und Etablierung der Wiener Salonkultur; das in dem französischen Konversationsstück als auch in den Zitaten über Iduna Laube offenbar werdende Frauenbild verweist auf eine Wechselbeziehung zwischen der Wiener Salonkultur des 19. Jahrhunderts und dem frz. Konversationsstück als Verhandlungsort und spezifische Repräsentationsform diskursiver Weiblichkeit.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Iduna Laube Briefkultur Aufklärung Subjektivität Wiener Frauen-Erwerb-Verein Salonkultur 19. Jahrhundert österreichische Frauenbewegung französisches Konversationsstück
Autor*innen
Alexia Kathmann
Haupttitel (Deutsch)
Frauenrechtlerin & Salondame
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Briefe von Iduna Laube (1808 - 1879) an Betty Paoli als Verhandlungen von Subjektivität und Gesellschaft
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
165 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Stefan Hulfeld
Klassifikationen
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.00 Wissenschaft und Kultur allgemein: Allgemeines ,
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.00 Geisteswissenschaften allgemein: Allgemeines ,
15 Geschichte > 15.06 Politische Geschichte ,
15 Geschichte > 15.07 Kulturgeschichte ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.87 Besondere Literaturkategorien ,
24 Theater > 24.06 Theatergeschichte ,
71 Soziologie > 71.33 Frau
AC Nummer
AC12001663
Utheses ID
29850
Studienkennzahl
UA | 317 | | |
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