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Cunigunde - consors regni, eine politische Heilige
Helga Wolleitner
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Adelheid Krah
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.33612
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29978.17999.977066-3
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Das 10. Jahrhundert war eine Zeitspanne der Erneuerung innerhalb der Kirche und des Reiches. Die Klöster Cluny und Gorze reformierten andere Klöster nach der Regel des heiligen Benedikts. Im Reich folgte den Karolingern Konrad I., anschließend das Geschlecht der Liudolfinger. Der letzte der Ottonenherrscher war Kaiser Heinrich II., der Kunigunde die Tochter des Ardennengrafen Siegfried, eine Luxemburgerin, heiratete. Die folgende Arbeit fokussiert das kinderlose Herrscherpaar Heinrichs II. und Kunigunde. Da der Kaiser vermutlich die reichhaltige Dos seiner Gattin den Geschwistern Kunigundes nicht überlassen wollte, gründete er mit ihrem Vermögen das Bistum Bamberg. Entschädigt wurde Kunigunde mit dem Kloster Kaufungen. Bei Lebzeiten Heinrichs II. war Kunigunde „consors regni“ d. h. sie stand ihrem Gatten bei der Führung der Reichsgeschäfte zur Seite. Kunigunde wusste, dass sie mit dem Tod ihres Gatten von der politischen Bühne abtreten müsste. Als Heinrich im Jahre 1024 starb, trat sie in das Kloster Kaufungen ein und übergab die Insignien der Macht ihrem Nachfolger, Konrad II. einem Salier. Nach dem Tod Kunigundes 1033, rätseln bis heute namhafte Historiker über ihre letzte Ruhestätte. Die Arbeit zeigt, dass viele Gelehrte davon überzeugt sind, dass Kunigunde unmittelbar nach ihrem Tod nach Bamberg transferiert wurde. Schneidmüller und Meyer äußern jedoch Bedenken an dieser Theorie. Denn weder Quellen, noch der Bamberger Klerus erwähnt ein Kunigundengrab. Erst im 12. Jahrhundert lesen wir im Codex Udalrici Bamberensis über eine Transferierung des Leichnams nach Bamberg. Unabhängig vom Zeitpunkt der Transferierung wäre jedoch der Leichnam Kunigundes beim Brand des Eckbert-Domes 1185 vernichtet worden. Obwohl ohne Reliquien es keine Heiligsprechung hätte geben dürfen, wurde Kunigunde im Jahre 1200 heiliggesprochen. Bereits nach dem Tod des heiligen Herrscherpaars entstanden Legenden die in der Kunstgeschichte ihren Niederschlag fanden. Bilder, Plastiken und Kirchen, sowie das berühmte Hochgrab von Tilman Riemenschneider im Dom von Bamberg, erinnern an die beiden Heiligen, Heinrich und Kunigunde.
Abstract
(Englisch)
The 10th century was a period of renewal within both Church and Empire. Cluny and Gorze reformed the monasteries based on the Rule of St. Benedict; in the Empire, the Carolingians were succeeded first by Conrad I followed by the Ottonian dynasty. While the Carolingians settled their succession by way of primogeniture, the Saxon Duke Henry came to power through designation by Emperor Conrad I. He himself then designated his eldest son, Otto I, to succeed him. This type of succession continued until Otto III, who died young and unmarried. Since Otto did not designate a successor, Henry II had to fight off other claimants to the throne. This great-grandson of King Henry I married Cunigunde from Luxembourg, daughter of Siegfried Count of Ardennes. Since the couple remained childless and he most likely did not wish to leave his inheritance to his wife’s siblings, he founded the diocese of Bamberg. Cunigunde was compensated with Kaufungen Abbey. During the lifetime of Henry II, Cunigunde acted as “consors regni”, i.e. she assisted her husband in managing the affairs of Empire. However, Cunigunde knew that she would have to abandon the political arena on her husband’s death. When Henry died in 1024, she entered the nunnery at Kaufungen and relinquished power to her successor, Conrad II, a Salian. Conrad, no friend to the Ottonians, plundered the rich diocese of Bamberg and did all he could to eradicate the memory of Henry and Cunigunde. In spite of this, Henry was canonised in 1146. When the attraction of the sainted Henry waned, the Bamberg clergy exerted all possible influence with the Pope to ensure the canonisation of Cunigunde. This did indeed take place in 1200. It was not long after the death of the saintly sovereign couple that legends about Cunigunde and Henry emerged, which were documented by artists in various paintings and sculptures. The most famous monument is the tomb at Bamberg Cathedral created by Tilman Riemenschneider.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Cunigunde Henry II. 10th century Empire Kaufungen Abby Saint
Schlagwörter
(Deutsch)
Kaiserin Kunigunde Heilige Kaufungen Heiliges Römisches Reich Heinrich II. Kaiser 10. Jahrhundert
Autor*innen
Helga Wolleitner
Haupttitel (Deutsch)
Cunigunde - consors regni, eine politische Heilige
Paralleltitel (Englisch)
Cunigunde - consors regni, a political saint
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
343 S. : Ill., graph. Darst., Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Adelheid Krah ,
Georg Scheibelreiter
Klassifikation
15 Geschichte > 15.33 Hoch- und Spätmittelalter
AC Nummer
AC11801150
Utheses ID
29854
Studienkennzahl
UA | 092 | 312 | |
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