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Nahrungsmittelvorlieben, -abneigungen und -unverträglichkeiten bei Patienten mit bariatrischer Chirurgie
Sandra Steirer
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer*in
Karin Schindler
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.33684
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30117.58145.221263-8
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Einleitung und Fragestellung: Bariatrische Operationen führen postoperativ zu Veränderungen der Ernährungsweise und der Lebensmittelauswahl. Ziel dieser Längsschnittstudie war es, den Status und die Änderungen der Lebensmittelvorlieben, -abneigungen und -unverträglichkeiten prä- und postoperativ zu untersuchen. Weiters wurde erhoben, ob es einen Zusammenhang zwischen den prä- und postoperativen Nahrungsmittelabneigungen und -unverträglichkeiten und dem EWL (excess weight loss, %), sowie verschiedenen Laborparametern (Gesamteiweiß, Albumin, Vitamin B12) gibt. Methode: Insgesamt wurden 117 Patienten (92 Frauen, 25 Männer) mittels eines strukturierten Interviews präoperativ (durchschnittlich 6 Monate vor Operation), sowie 4 Wochen, 6 Monate und 12 Monate postoperativ befragt. Die Befragung fand im Rahmen der Voruntersuchung und der postoperativen Kontrolltermine in der Ambulanz für Endokrinologie- und Stoffwechsel am Allgemeinen Krankenhaus in Wien statt. Ergebnisse: Die Mehrheit der Patienten mit 83,8 % erhielten eine restriktiv-malabsorptive (MGB, RYGB) und nur 16,2 % eine rein restriktive Operationsmethode (AGB, SG, Magenballon). Der Verlust des Übergewichtes in Prozent (% EWL) betrug nach einem Zeitraum von 6 Monaten 60,4±15,1 % und kann somit als erfolgreiche Gewichtsabnahme (>50 % EWL) eingestuft werden. Die Angaben von Vorlieben allgemein steigerten sich von 4 Wochen (26,1 %)auf 12 Monate postoperativ (57,5 %) signifikant. Zwischen präoperativ und 4 Wochen postoperativ kam es zu einem signifikanten Anstieg der Unverträglichkeiten bei 6 Lebensmittelgruppen: Fleisch, Innereien und Wurst, Fisch und Meeresfrüchte, Gemüse, Milch, Milchprodukte, Käse, Ei, kohlenhydrat- und stärkehaltige Lebensmittel sowie alkoholhaltigen und -freien Getränke (p<0,05). Lebensmittelabneigungen reduzierten sich präoperativ (50,5 %) auf 4 Wochen postoperativ (36,5 %) signifikant. Auch in den Lebensmittelgruppen Fleisch, Innereien und Wurst (präoperativ 23,9 %, 4 Wochen postoperativ13,0 %) sowie Fisch und Meeresfrüchte (präoperativ 11,9 %, 4 Wochen postoperativ 6,1 %) kam es zu einer selteneren Abneigung. Bei der Auswertung des EWL (pKVA¹<0,004) zeigte sich, dass jene Patienten mit Abneigungen 12 Monate postoperativ einen höheren Verlust an Übergewicht (80,97±15,70 %) hatten, als jenen ohne Angabe von Abneigungen (71,92±20,25 %). Weites wurde gezeigt, dass Patienten mit einer Unverträglichkeit 6-12 Monate postoperativ signifikant niedrigeren Gesamtprotein- sowie Albuminwert hatten. Patienten mit einer Unverträglichkeit 6 Monate postoperativ hatten einen Albuminwert von 40,22±3,66 g/l und jene Patienten ohne einer Unverträglichkeit einen Wert von 42,28±3,33 g/l (pVA+pKVA¹<0,05). Nach 12 Monate postoperativ, erniedrigten Unverträglichkeiten den Gesamtproteinwert signifikant (pVA<0,1, pKVA¹<0,05, mit Unverträglichkeit: 63,47±4,44 g/l, ohne Unverträglichkeit 66,03±3,78 g/l). Dies bestätigte sich auch in der Auswertung der Daten, bezogen auf Risikogruppen (unter dem Referenzwert), da nach 12 Monaten mit Unverträglichkeiten 85 % einen Proteinmangel und ohne nur 53 % einen Mangel aufwiesen (pVA+KVA¹<0,1). Schlussfolgerung: Restriktive und restriktiv-malabsorptive Methoden können eine erfolgreiche Gewichtsabnahme bei morbider Adipositas bewirken und stellen somit eine zielführende Therapie von Adipositas und begleitenden Komorbiditäten sowie Folgeerkrankungen dar. Nach 4 Wochen postoperativ kommt es zu einem signifikanten Anstieg der Unverträglichkeiten und im weiteren postoperativen Verlauf zu einem Anstieg der Vorlieben. Neben Unverträglichkeiten haben auch Abneigungen einen Einfluss sowohl auf den EWL (%), als auch auf relevante Laborparameter (Gesamtprotein, Albumin) und sollten somit in der Nachsorge der Patienten erhoben und mitberücksichtigt werden. ¹Die Kovariatenanalyse wurde mit Geschlecht, Alter zum OP-Zeitpunkt und Gewicht vor der Operation durchgeführt.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Adipositaschirurgie bariatrische Chirurgie Nahrungsmittelvorlieben Nahrungsmittelabneigungen Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Autor*innen
Sandra Steirer
Haupttitel (Deutsch)
Nahrungsmittelvorlieben, -abneigungen und -unverträglichkeiten bei Patienten mit bariatrischer Chirurgie
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
XX, 176 S. : Ill., graf. Darst., Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Karin Schindler
Klassifikation
44 Medizin > 44.21 Ernährung
AC Nummer
AC12031011
Utheses ID
29914
Studienkennzahl
UA | 066 | 838 | |
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