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Unternehmensbewertung von Arztpraxen anhand des modifizierten Ertragswertverfahrens
Elisabeth Diem
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
Betreuer*in
Jörg Finsinger
DOI
10.25365/thesis.33716
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30276.39693.864264-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Bewertung von Arztpraxen anhand des modifizierten Ertragswertverfahrens, sowie des Multiplikatorverfahrens. Eingangs werden die verschiedenartigsten Anlässe, die für eine Bewertung zutreffen können, erläutert. Ebenso werden die unterschiedlichen Funktionen, die ein Bewerter einnehmen kann, aufgezeigt.
In einem weiteren Schritt werden die Besonderheiten von Arztpraxen aufgezeigt und in drei Bereiche gegliedert: “Unternehmen” von öffentlichem Interesses, Klein- und Mittelbetriebe, sowie freiberufliche Praxen.
„Unternehmen“ von öffentlichem Interesse fehlt es an der Möglichkeit an der Börse zu notieren, jedoch besteht eine Sicherheit in Bezug auf die Einnahmen. Diese Gewissheit wird durch folgende Parameter garantiert: für medizinische Leistungen besteht eine sichere Nachfrage, die Konkurrenz unter den Ärzten wird tendenziell weniger und die Krankenkassen bieten sichere Einnahmen für Vertragsarztpraxen. Neben der fehlenden Börsennotierung und der Sicherheit der Einnahmen bestehen auch Markteintrittsschranken – einerseits durch eine notwendige Berufsbefugnis, andererseits durch die Regelung von Krankenkassen-Planstellen durch die Ärztekammer.
Neben dem öffentlichen Interesse ist die Arztpraxis aber vor allem auch eine freiberufliche Praxis mit all ihren Besonderheiten. Besondere Bedeutung erhält die Person des Arztes. Der Arzt ist die Schlüsselfigur im „Unternehmen“ Arztpraxis. Damit einher gehen eine starke Personenbezogenheit der Umsätze, sowie eine begrenzte Lebensdauer der freiberuflichen Praxis.
Eine weitere Besonderheit ist die größenmäßige Einordnung der Arztpraxis als Klein- oder Mittelbetrieb. Mit dieser Einreihung gelten für Arztpraxen dieselben Charakteristika wie für andere Klein- und Mittelbetriebe. Eigentum und Unternehmensführung sind in ein und derselben Person verwurzelt; familiäre Einflüsse des Arztes wirken auch auf die Arztpraxis; Privat- und Betriebsvermögen lassen sich schwer abgrenzen; der Arzt ist schlecht bis gar nicht diversifiziert; der Arzt hat eingeschränkte Möglichkeiten sich Kapital zu beschaffen. Ebenso ist eine Führung des Controllings nicht verpflichtend, was wiederum zu Planungslücken führt.
Nach der Erarbeitung der Besonderheiten von Arztpraxen werden für die Bewertung der Arztpraxis das modifizierte Ertragswertverfahren und die jeweiligen Komponenten erarbeitet. Hierzu werden die theoretischen Grundlagen der Unternehmensbewertung an die Bedürfnisse von Arztpraxen angepasst. Möglichkeiten der Wahl des Planungszeitraumes werden aufgezeigt und erörtert. Ebenso werden Ansätze für die Planung des Cash-Flows und des Diskontierungsfaktors aufgezeigt. Neben den theoretischen Grundlagen für den Einbezug einzelner Komponenten des Diskontierungsfaktors, wie Basiszinssatz, Marktrisikoprämie, Beta-Faktor, Steuern, Berücksichtigung von Insolvenzwahrscheinlichkeiten und weiterer Zu- und Abschläge, sollen praktische Ansätze und Bezugsquellen aufgezeigt werden.
In einem weiteren Abschnitt soll ein weiteres, stark vereinfachtes, Verfahren für die Plausibilisierung des Praxiswertes aufgezeigt werden: das Multiplikatorverfahren. Verschiedenste Erfahrungssätze werden aufgezeigt und gegenübergestellt.
Die vorliegende Arbeit wird durch ein Praxisbeispiel, welches alle in den vorherigen Kapiteln erarbeiteten und erläuterten Komponenten verbindet, abgerundet.
Abstract
(Englisch)
This master thesis deals with the evaluation of medical practices according to the modified discounted cash flow method, as well as the multiples approach. At the beginning several reasons of evaluation are illustrated and several roles of the evaluator are pinpointed.
In a next step the specialties of medical practices are disclosed and separated in three spheres: “enterprises” of public interest, small and medium enterprises, freelance professionals.
First, medical practices are „enterprises“ of public interest. On the one hand medical practices are not allowed to go public and be listed on the stock exchange; on the other hand there exists a security of revenues. This security is given through barriers to entry: by job authorization and by the regulation of the health insurance company.
Beside the public interest, the medical practice is a freelance professional practice with all its specialties. A special meaning has the doctor itself. The medical practitioner is the central figure of the medical practice and the revenues are heavily individual-related. Furthermore the endurance of the medical practice is restricted.
Another specialty is that medical practices are classified as small and medium enterprises. Thus the same characteristics as for other small and medium enterprises apply to medical practices as well. Ownership and management are combined in one person; influences from the doctor’s family affect the medical practice as well; the doctor is diversified very badly; the doctor’s financing possibilities are restricted. As a controlling “department” is not obligatory, planning gaps are the results.
In the following chapter the focus is on the modified discounted cash flow method and its components. The theoretical basis for company valuation are therefore adapted to the requirements of medical practices. Possibilities of choosing the planning period are shown and discussed. As well approaches for planning the cash flows and the discount rate are illustrated. Beside the theoretical base for implementing elements of the discount rate, e.g. the base rate, the market risk premium, the beta factor, taxes, the consideration of bankruptcy likelihoods, another additions and deductions, practical approaches and data sources should be identified.
In the next chapter another, heavy simplified, approach for making a plausibility check is shown: the multiples approach. Several empirical judgments are illustrated and compared.
This master thesis is completed by showing a practical example according to the previously developed chapters.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
doctor medical practice valuation multiples
Schlagwörter
(Deutsch)
Unternehmensbewertung Bewertung Praxisbewertung Arzt Arztpraxis Ärzte Gruppenpraxis Medizin Ertragswertverfahren modifiziertes Ertragswertverfahren Multiplikatorverfahren Multiplikatoren
Autor*innen
Elisabeth Diem
Haupttitel (Deutsch)
Unternehmensbewertung von Arztpraxen anhand des modifizierten Ertragswertverfahrens
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
IX, 121, S. X - XXVIII
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Jörg Finsinger
Klassifikation
85 Betriebswirtschaft > 85.00 Betriebswirtschaft: Allgemeines
AC Nummer
AC12144506
Utheses ID
29941
Studienkennzahl
UA | 066 | 915 | |