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Historische-kritische Analyse der "Nova Typis Transacta Navigatio novi Orbis Indiae occidentalis"
Linz 1621
Joëlle Weis
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Wolfgang Schmale
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.33744
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29062.74904.734755-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Im Jahr 1621 veröffentlicht Kaspar Plautz, Abt des Stifts Seitenstetten, unter dem Pseudonym Honorius Philoponus das Buch Nova Typis Transacta Navigatio novi Orbis Indiae occidentalis. Es handelt sich dabei um einen Bericht über die Taten des Bernardo Boyl, Mönch aus Montserrat, der Kolumbus bei dessen zweiten Reise nach Westindien begleitete und somit einer der ersten Missionare in der Neuen Welt war. Plautz erzählt, von vielen anderen Reisebericht-Autoren inspiriert, von den abenteuerlichen Erlebnissen und den Missionierungstätigkeiten des Benediktiners Boyl. Dabei schreckt Plautz nicht zurück, willkürlich und teilweise ohne erkenbare Logik, reale und fiktive Elemente miteinander zu vermischen – eine Strategie, die ihm erlaubt, eigene Anliegen zu integrieren. Ganz oben auf der Agenda steht die Selbstdarstellung. Plautz widmet sich mit Hilfe des Pseudonyms sein Werk selbst, hebt die eigenen Errungenschaften, sowie die seines Klosters hervor. Dies lässt sich problemlos mit Plautz' zweitem Ziel, der Verherrlichung des Benediktinerordens, vereinbaren. In einer Zeit, in der das benediktinische Mönchtum schon seit längerem seine Vorrangstellung verloren hat und eine gewisses Konkurrenzverhältnis zwischen den verschiedenen Orden besteht, verwundert es nicht, dass Plautz die Verdienste seiner eigenen Ordensgemeinschaft herausstreichen will. Darüber hinaus ist es ihm drittens aber auch wichtig in einer Phase der Glaubenskämpfe die gesamtkatholische Position gegenüber den Protestanten zu stärken. So instrumentalisiert er sein Werk, um gegen die „Häretiker“ zu polemisieren. Dass Plautz hierbei seiner eigenen Weltanschauung viel Platz einräumt, liegt auf der Hand. Letzten Endes kann die Nova Typis Transacta Navigatio somit als aufschlussreiches Zeitzeugnis gelesen werden, das uns Einblicke in die Plautz'schen Lebenswelten – und möglicherweise darüber hinaus – gibt.
Abstract
(Englisch)
In 1621, Kaspar Plautz, abbot of Seitenstetten Abbey in Lower Austria, publishes a book entitled Nova Typis Transacta Navigatio novi Orbis Indiae occidentalis under the pseudonym of Honorius Philoponus. In this book, he tells the story of Bernardo Boyl, a monk of Montserrat Abbey who accompanied Christoph Columbus on his second voyage to the West-Indies. He was thus one of the first missionaries in the New World. Inspired by many other authors of travel literature, Plautz gives an account of the adventurous experiences and evangelization activities of the Benedictine Boyl by mixing different styles and genres. What is more, he includes what seems arbitrary elements of fiction with the objective of integrating his own agenda. The first one of his intentions is self-representation. He dedicates the work to himself with the help of his pseudonym and does not get tired to emphasize his own achievements as well as those of his abbey. This is perfectly compatible with Plautz's second aim, the glorification of the Benedictine order. At a time, where the importance of Benedictine monasticism is in decline and a state of competition prevails between the orders, it cannot not seem remarkable that Plautz wants to highlight the merits of his own order. Thirdly, it becomes obvious that the author wants to polemize against Protestantism and at the same time strengthen the catholic position in this period of religious wars. This results of course in a display of Plautz's own convictions and ideologies. In the end, the Nova Typis Transacta Navigatio can thus be read as an insightful historical document which reveals a lot about contemporary „Lebenswelten“.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Frühe Neuzeit Missionsgeschichte Seitenstetten Niederösterreich/ Benediktiner Bernardo Boyl Reiseberichte
Autor*innen
Joëlle Weis
Haupttitel (Deutsch)
Historische-kritische Analyse der "Nova Typis Transacta Navigatio novi Orbis Indiae occidentalis"
Hauptuntertitel (Deutsch)
Linz 1621
Paralleltitel (Englisch)
Historical-Critical Analysis of the Nova Typis Transacta Navigatio novi Orbis Indiae occidentalis (Linz 1621)
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
108 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Wolfgang Schmale
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.20 Allgemeine Weltgeschichte ,
15 Geschichte > 15.22 Geschichte der Entdeckungen
AC Nummer
AC11829810
Utheses ID
29967
Studienkennzahl
UA | 066 | 803 | |
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