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Männliche und weibliche Dienstboten vor Gericht in der landesfürstlichen Stadt Eggenburg im Zeitraum von 1700 bis 1750
Hedwig Fohringer
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Martin Scheutz
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.33745
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29559.54063.365866-5
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Dissertation „Männliche und weibliche Dienstboten vor Gericht in der landesfürstlichen Stadt Eggenburg im Zeitraum von 1700 bis 1750“ untersucht die rechtliche Situation einer Berufsgruppe – derjenigen der männlichen und weiblichen Dienstboten. Basis dieser Forschungsarbeit bilden die frühneuzeitlichen Gerichtsakten des Landgerichts Eggenburg, heute im Stadtarchiv Eggenburg verwahrt. Sie bilden jene Quellen, mit denen die Handlungsstrategien der angeklagten Dienstboten vor Gericht untersucht und analysiert werden konnten. Im Fokus der Arbeit stehen männliche und weibliche Dienstboten, ihr Agieren und Taktieren, ihr Handeln und Denken in einem Gerichtsprozess. Dementsprechend war die zentrale Fragestellung dieser Arbeit, ob es eine unterschiedliche Behandlung vor Gericht von männlichen und weiblichen Angeklagten gegeben hat. Weiters wird gezeigt, welche Auswirkungen das in der Strafrechtsgrundlage gesetzlich festgelegte Procedere vor Gericht hatte und inwiefern es den Ausgang eines Prozessgeschehens für oder gegen den /die Angeklagte/n beeinträchtigen konnte. Die methodisch durchgeführte Analyse der unterschiedlichen Gerichtsverfahren erlaubte trotz fragmentarisch vorhandener Quellenlage eine zum Großteil rekonstruierbare Lebenswelt der eggenburgischen Dienstboten. Die Darstellung der divergierenden Denk- und Handlungsstrategien kann in groben Zügen aus dem Quellenkorpus, vor allem den aussagekräftigen Verhörprotokollen, den Zeugenaussagen sowie den Befragungen nachgezeichnet werden. In diesem Zusammenhang werden die gerichtlichen Strukturen der Stadt, der Aufbau und die Organisation des Gerichtswesens und die Funktionen des Magistrats vorgestellt. Das Gerichtsverfahren, von der ersten Anklageschrift bis zur Urteilsverkündung und Vollstreckung, gibt Zeugnis von der prekären Lage der angeklagten Dienstboten und der Machtstellung des Gerichts. Den Hauptteil bilden die Fallstudien, wobei die unterschiedlichen Delikte fallspezifischen „Deliktfeldern“ zugeordnet wurden. Die Eingrenzung von Zeit (1700−1750) und Raum (Eggenburg) ermöglichte zudem einen tiefschürfenden mikrohistorischen Zugang, die Situation zwischen Stadt- und Landgericht, zwischen den Mitgliedern des Magistrats und den Angeklagten anhand der damals gültigen städtischen Rahmenbedingungen nachzeichnend. Das abschließende Kapitel befasst sich mit den „Zukunftsperspektiven“ von Dienstboten, die meist wegen eines zu geringen Einkommens bei voller Arbeitsleistung nur eingeschränkte Handlungsoptionen aufweisen konnten.
Abstract
(Englisch)
The following dissertation „Male and Female Servants on Trial in the City of Eggenburg from 1700 to 1750” investigates the legal situation of male and female domestic servants. The cord records of early modern times of the Circuit Court of Eggenburg formed the basis for this research paper. The cord records provide the sources necessary to investigate and to analyze the strategies of accused servants on trial. The paper focuses on male and female servants, the way they thought, acted and used tactics in legal proceedings. Therefore, one of the central questions posed in this paper was whether a different treatment according to the gender of the accused could be detected. Further, it will be shown which effects the set by statue procedure at court had and how it affected the outcome of the process either in favor or against the accused. The methodically conducted analysis of different legal proceedings allowed in spite of the fragmentarily available source, a major reconstruction of the world of domestic servants in Eggenburg. The illustration of divergent thinking and acting strategies can be drawn in broad terms from the corpus, specifically from meaningful records of interrogation, testimonies as well as questionings. In this regard, the judicial structures of the city, the body and organization of judicature and the functions of the members of the city councils will be introduced. The legal proceeding from the first bill of indictment to the pronouncement and execution of judgment depicts the precarious situation of the accused servants and the position of power of the court. The main part will focus on the case studies in which the different offenses were assigned to specific fields of delicts. Limiting the time frame to the area between 1700 and 1750 and the spatial frame to Eggenburg made a profound microhistoric approach possible, in which the situation between city and country court, between the members of city council and the accused were illustrated on the basis of the valid municipal frameworks at that time. The concluding chapter will concentrate on the “future prospects” of domestic servants who often had limited opportunities for action due to their modest income in spite of full performance.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Servants Eggenburg Court
Schlagwörter
(Deutsch)
Dienstboten Eggenburg Gericht
Autor*innen
Hedwig Fohringer
Haupttitel (Deutsch)
Männliche und weibliche Dienstboten vor Gericht in der landesfürstlichen Stadt Eggenburg im Zeitraum von 1700 bis 1750
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
405 S. : Ill., Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Martin Scheutz ,
Thomas Winkelbauer
Klassifikation
15 Geschichte > 15.08 Sozialgeschichte
AC Nummer
AC12063140
Utheses ID
29968
Studienkennzahl
UA | 092 | 312 | |
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