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Geschlecht gehört gehört?!
zur Repräsentation und Verhandlung von Geschlecht in den Hörspielen der Preisträgerinnen des Hörspielpreises der Kriegsblinden von 1952 bis 2012
Barbara Hamp
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Anna Babka
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.33910
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30463.47007.532061-4
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Repräsentation und Verhandlung von Geschlecht in den mit dem "Hörspielpreis der Kriegsblinden" ausgezeichneten Hörspielen von Autorinnen der ersten sechzig Jahre des Bestehens des Preises (1952-2012): "Der gute Gott von Manhattan" von Ingeborg Bachmann, "Der Bussard über uns" von Margarete Jehn, "Das Aquarium" von Christa Reinig, "Nachtschatten" von Friederike Roth, "Jackie" von Elfriede Jelinek und "Föhrenwald" von Michaela Melián. Der "Hörspielpreis der Kriegsblinden", einer der renommiertesten (deutschsprachigen) Hörspielpreise und durch sein langjähriges Bestehen ein Spiegel der Hörspielgeschichte und -entwicklung, ist ein jährlich vergebener, non-monetärer Preis des "Bundes der Kriegsblinden Deutschlands e.V. (BKD)", der an ein deutschsprachiges, im vorangegangenen Jahr urgesendetes Hörspiel verliehen wird. Diese Arbeit stellt sich die Frage nach der Konstruiertheit, Prozessualität und Performanz von dichotomischen Geschlechter-Strukturen in Hörspieltexten auf der Folie von zeitgenössischen Ansätzen der Geschlechterforschung. Ziel ist ein Sichtbarmachen der jeweiligen Konzepte von Geschlecht, deren Kontextualisierung in feministischen und gender-wissenschaftlichen Theoriekonzepten sowie, daraus resultierend, eine Reflexion über die Bedeutung von Geschlechterkonzeptionen in der literarischen Gattung Hörspiel. Die Auseinandersetzung mit den ausgewählten Hörspielen soll darüber hinaus zur verstärkten Präsenz dieser Hörspiele und deren Autorinnen beitragen und somit zu deren verstärkter Kanonisierung führen. Die Arbeit gliedert sich in zwei Teile. Der erste Teil beinhaltet die theoretische Einbettung der Fragestellung. Er geht auf die Geschichte und die Theorieentwicklung des Hörspiels, aktuelle Debatten über verschiedene Geschlechter-Konzepte, die Bedeutung des Kanons in der gesellschaftlichen Sozialisation von Menschen sowie die Skizzierung einer Hörspielanalyse aufbauend auf Dramen- und insbesondere Figurenanalyse ein. Die Auseinandersetzung mit dem "Hörspielpreis der Kriegsblinden" leitet zum zweiten Teil, der Analyse der ausgewählten Hörspiele, über. In der Betrachtung der Hörspiele zeigt sich eine starke Kontinuität in der Repräsentation von im alltäglichen Leben auffindbaren Geschlechter-, Gesellschafts- und Beziehungsmustern. Die geschlechtlichen Rollenbilder entsprechen – oft bedingt durch die zeitliche Verortung und die Erzählung konkreter Lebensereignisse – den vorherrschenden tradierten Mustern. Frauen werden dabei über das Bild der Mutter oder die Reduzierung auf Emotionalität oder den Körper dargestellt. Auch Männer werden wie Frauen in ‚typischen‘ Bildern geschildert. So werden ihnen die Aufgaben von Erwerbstätigkeit und Krieg zugeschrieben. Die Geschlechterbeziehungen bleiben in heterosexuellen Strukturen mit einem starken differenzfeministischen Denken verhaftet. Das Aufzeigen dieser Strukturen und das Hinterfragen derselben, vor allem durch die Bezugnahme auf die Veränderbarkeit von Sprache, ermöglichen eine Reflexion über die gegebenen Zuschreibungen und das anscheinend unveränderbare Macht- und Beziehungsgeflecht unserer (westlichen, europäischen) Gesellschaft.
Abstract
(Englisch)
This thesis concentrates on the representation and negotiation of gender in the radio-plays of the female award winners of the "Hörspielpreis der Kriegsblinden" during the first sixty years of the prize’s existence (1952-2012): "Der gute Gott von Manhattan" by Ingeborg Bachmann, "Der Bussard über uns" by Margarete Jehn, "Das Aquarium" by Christa Reinig, "Nachtschatten" by Friederike Roth, "Jackie" by Elfriede Jelinek and "Föhrenwald" by Michaela Melián. The "Hörspielpreis der Kriegsblinden" is one of the most renowned prizes for German-speaking radio-plays and due to its long existence reflects the history and development of this genre. It is a non-monetary prize awarded annually by the "Bund der Kriegsblinden Deutschlands e.V. (BKD)" to the author of a radio-play in German language broadcasted the preceding year. This work draws attention to the construction, processuality and performance of dichotomous gender structures in radio-plays using contemporary approaches in gender research as a theoretical background. The aim is to describe the represented gender concepts and to contextualise them in feminist and gender theories enabling a reflexive view on the importance of gender concepts in the literary genre radio-play. In addition, the discussion of the selected radio-plays aims at increasing their presence and that of their authors, thereby leading to their growing canonization. The thesis is divided into two parts. The first part outlines the theoretical embedding of the research object. It illustrates the historical and theoretical development of the radio-play genre, current debates on different gender concepts, the importance of the canon for the socialisation of humans and it sketches a radio-play analysis based on drama and – in particular – character analysis. An overview of the "Hörspielpreis der Kriegsblinden" leads to the second part, the analysis of the selected radio-plays. The discussion of the plays reveals a strong continuity in the representation of common patterns of gender, society and partnership. The represented gender role models match the prevailing traditional patterns – in many cases due to the temporal localisation of the stories and the narration of actual life events. Women are shown as mothers or reduced to their emotionality and bodies. Men are also portrayed in ‚typical’ gender roles, in a work context or at war. Gender relations remain in heterosexual structures and show a strong differential feminist approach. Presenting and questioning these structures, particularly by referring to the variability of language, allows a reflection on the given attributes and the seemingly unchangeable networks of power and gender relations of our (Western, European) society.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
radio play Hörspielpreis der Kriegsblinden gender radio media
Schlagwörter
(Deutsch)
Hörspiel Hörspielpreis Hörspielpreis der Kriegsblinden Geschlecht Gender Radio Medien
Autor*innen
Barbara Hamp
Haupttitel (Deutsch)
Geschlecht gehört gehört?!
Hauptuntertitel (Deutsch)
zur Repräsentation und Verhandlung von Geschlecht in den Hörspielen der Preisträgerinnen des Hörspielpreises der Kriegsblinden von 1952 bis 2012
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
102 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Anna Babka
Klassifikationen
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.99 Geisteswissenschaften allgemein: Sonstiges ,
24 Theater > 24.38 Fernsehen, Hörfunk ,
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.99 Sozialwissenschaften allgemein: Sonstiges
AC Nummer
AC12143963
Utheses ID
30103
Studienkennzahl
UA | 066 | 808 | |
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