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Minna und Griselda
Frauenbilder im NS-Theater
Jutta Zegermacher
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Birgit Peter
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.33981
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29495.75442.231762-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema der im NS-Theater entworfenen und propagierten Weiblichkeitsbilder. Sie stellt dabei keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit, sondern ist eine exemplarische Analyse anhand zweier Theaterstücke und zweier Schauspielerinnen. Die unterschiedlichen Inszenierungen der beiden Dramen werden anhand von Rezensionen und theaterfotografischen Dokumenten untersucht. Zum einen wird Lessings Stück Minna von Barnhelm aus dem 18. Jahrhundert diskutiert, welches im Nationalsozialismus sehr populär war und 1938 im Theater in der Josefstadt zu Ehren Hitlers Geburtstag aufgeführt wurde. Andererseits steht Hauptmanns Stück Griselda, das 1909 seine Uraufführung hatte und erst 1935 mit Käthe Dorsch in der Hauptrolle seinen Durchbruch feierte, im Mittelpunkt der Arbeit. Dass die beiden Werke sehr unterschiedlich sind, ist offensichtlich. Auf der einen Seite steht ein Autor aus der Epoche der Aufklärung, der von den NationalsozialistInnen vereinnahmt und umgedeutet wurde, auf der anderen Hauptmann als zeitgenössischer Dichter, der Teil der nationalsozialistischen Propagandamaschinerie war. Wie die Untersuchung zeigt, heben sich auch die darin entworfenen Frauenfiguren voneinander ab. Nicht nur verkörpert Käthe Dorsch einen vollkommen anderen Typ Frau als Paula Wessely, auch die beiden Rollen der Minna und Griselda sind äußerst different. Dennoch konnten beide Dramen auf jeweils spezifische Art und Weise für die nationalsozialistische Propagandamaschinerie genutzt werden. Darüber hinaus wurden die Schauspielerinnen trotz ihrer Unterschiedlichkeit gemäß den nationalsozialistischen Werten zum Teil ähnliche Eigenschaften attestiert. Vor allem der Natürlichkeit kommt im Nationalsozialismus ein besonderer Stellenwert zu. Während nun in Minna ein Sinnbild der gefühlvollen Weiblichkeit – im Gegensatz zur soldatischen Männlichkeit Tellheims – gesehen wurde, stand mit Griselda eine Bäuerin auf der Bühne, die als mit der Erde verbunden beschrieben wurde. Laut Kritik verkörpere sie den ‚Adel der Arbeit‘ und der ‚Rasse‘. Zudem ist Griselda Mutter und Ehefrau, was der im Nationalsozialismus betonten Reproduktionsfunktion der Frau entspricht. Schlussendlich unterstreicht die Arbeit jene These, dass es ‚das eine‘ Bild der Frau in der NS-Zeit nicht gab. Die Arbeit enthält theaterfotografische Dokumente.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Minna von Barnhelm Gotthold Ephraim Lessing Gerhart Hauptmann Griselda Nationalsozialismus NS-Theater Frauenbild Weiblichkeit Sexualität Drittes Reich Schauspielerinnen
Autor*innen
Jutta Zegermacher
Haupttitel (Deutsch)
Minna und Griselda
Hauptuntertitel (Deutsch)
Frauenbilder im NS-Theater
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
136 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Birgit Peter
Klassifikation
24 Theater > 24.06 Theatergeschichte
AC Nummer
AC12066016
Utheses ID
30171
Studienkennzahl
UA | 317 | | |
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