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Arnold Houbrakens "Toneel van Sinnebeelden"
Imitatio oder Aemulatio? ; eine Sammlung von Sinnbildern von 1700
Sarah Haun
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Monika Dachs-Nickel
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.34028
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30259.57512.888253-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der niederländische Künstler und Autor Arnold Houbraken (1660-1719) ist ein perfektes Beispiel für die Beeinflussung, welche die spätere Kunstgeschichte rückblickend auf die Rezeption eines Künstlers ausüben kann. Einerseits war er Teil der Generation nach Rembrandt, die in erster Linie noch überaus wenig Erforschung erfuhr, andererseits stand in seinem Œuvre immer nur sein großes Vitenwerk „Groote Schouburgh der Nederlandsche Konstschilders en schilderessen“ aus den Jahren 1718-1721 im Zentrum des Interesses. Sein vielfältiges künstlerisches Werk hingegen stand völlig im Schatten dieser Biographiesammlung. Nach einer kurzen Beschreibung der politischen und künstlerischen Verhältnisse in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, liegt in der vorliegenden Arbeit der Fokus auf Houbrakens Publikation „Toneel van Sinnebeelden“ aus dem Jahr 1700. Dieses dreiteilige Buch ist neben seinen Aufträgen als Buchillustrator seine größte Serie an Druckgraphiken. Die Motive der 60 Radierungen sind vielfältiger Natur, aber der Großteil der Blätter stellt allegorische Standfiguren dar. Im zweiten und dritten Abschnitt kommen auch mythologische Szenen, Puttendarstellungen, Vasenstücke und Büsten hinzu. Die Abbildungen kombinierte Houbraken mit einem 10-seitigen Text, der Erläuterungen zu den einzelnen Figuren enthält. Mit diesen Zeilen verlieh er seiner Bildsammlung eine tiefere Dimension, die ihm als Schreiber und Theoretiker offensichtlich von großer Bedeutung war. Die Theoretisierung der Kunst gewann um 1700 an Bedeutung, wodurch die Hierarchisierung der Gattungen, das Studium antiker Kunst, die imitatio der großen Meister der Renaissance und die generelle Entwicklung eines Regelkanons immer mehr in den Vordergrund rückten. Im Bezug auf Houbrakens „Toneel van Sinnebeelden“ war vor allem die Vorbildnahme ein bedeutender Aspekt. Bei den Abbildungen ließ sich Houbraken von verschiedenen Künstlern inspirieren, wobei er die italienischen Vorbilder, aber auch Werke von François Duquesnoy studierte und kreativ verarbeitete. Eine Schlüsselrolle nahm allerdings Cesare Ripas „Iconologia“ ein, die 1644 in einer niederländischen Übersetzung auf den Markt kam. Neben bildlichen Anregungen haben im Allgemeinen einige concetti des Italieners in Houbrakens Buch Eingang gefunden. Dem Paragone-Thema wurde ebenfalls ein Abschnitt gewidmet, denn Houbraken band immer wieder Argumente dieser Diskussion in sein Werk mit ein. Affinität zur Dichtung, aber auch die Darstellung von Skulptur, sind zwei Aspekte, die Beweise dafür liefern. Seine Motivation war jedenfalls vorrangig belehrender Natur, denn im Text erklärte er selbst, dass er ein Vorlagenwerk für Künstlerkollegen schaffen wollte. Der ökonomische Aspekt war bestimmt ebenso bedeutend, denn auch wenn er sein Werk an Bildhauer und Maler adressierte, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Vielfalt der Abbildungen auch die Liebhaber ansprechen sollte, die eine bedeutende Käufergruppe geworden sind.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Houbraken Niederlande 17. Jahrhundert Personifikationen Sinnbilder
Autor*innen
Sarah Haun
Haupttitel (Deutsch)
Arnold Houbrakens "Toneel van Sinnebeelden"
Hauptuntertitel (Deutsch)
Imitatio oder Aemulatio? ; eine Sammlung von Sinnbildern von 1700
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
178 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Monika Dachs-Nickel
Klassifikationen
20 Kunstwissenschaften > 20.31 Bildende Künstler ,
20 Kunstwissenschaften > 20.70 Europäische Kunst: Allgemeines
AC Nummer
AC12050115
Utheses ID
30209
Studienkennzahl
UA | 066 | 835 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1