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Die Mitgliederstrukturen pfarrlicher Bruderschaften in der Frühen Neuzeit
am Beispiel zweier Bruderschaftsbücher aus dem steirisch-niederösterreichischen Grenzgebiet
Regine Puchinger
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Martin Scheutz
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.34088
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30054.77062.758561-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit thematisiert die Mitgliederstruktur ländlicher Bruderschaften und die Verflechtung von Pfarre und Bruderschaft. Zu diesem Zweck wurden zwei vergleichbare Bru-derschaften des 17. und 18. Jahrhunderts – die Mariae Verkündigungs-Bruderschaft der Pfarre St. Lorenzen am Wechsel sowie die Mariae Namen-Bruderschaft der Pfarre Mönichkirchen. Die Arbeit orientiert sich an drei Zugängen: Zunächst wird der Vergesellschaftungsprozess der Bruderschaften vom Instrumente der Konfessionalisierung und Beistand in Krisenzeiten zum gesellschaftlichen Massenphänomen skizziert. Danach wendet sich die Arbeit den Verknüpfun-gen der beiden Organisationen Pfarre und Bruderschaft auf personeller, organisatorischer, finan-zieller und räumlicher Ebene zu. Den dritten, zentralen Ansatz stellt die Betrachtung der Mit-gliederstrukturen der Bruderschaften dar. Die Analyse der Mitgliederstrukturen basiert auf den Bruderschaftsbüchern bzw. den enthalte-nen Mitgliederverzeichnissen der beiden ländlichen Pfarr-Bruderschaften. Bruderschaftsbücher erfüllten vorrangig einen administrativen Zweck. Die darin enthaltenen Mitgliederverzeichnisse dienten darüber hinaus der Memoria: Alle, die sich gegen eine Gebühr in das Bruderschaftsbuch eintragen ließen, blieben bis über den Tod hinaus Teil der bruderschaftlichen Gemeinschaft der Lebenden und der Toten. Es handelte sich um keine Face-to-Face-, sondern um eine virtuelle Vereinigung. Die Mitgliederlisten enthalten neben reinem Namenmaterial Informationen über die gesellschaftliche Stellung, die geographische Streuung und über Verwandtschaftsbeziehungen der Mitglieder. Sie geben über Amtsträger und Eintragungspraktiken Aufschluss und lassen auf die quantitativen Mitgliederströme sowie deren Veränderungen schließen. Mit Hilfe der Mitgliederverzeichnisse versucht diese Arbeit Mitgliederstrukturen offenzulegen und die gesell-schaftliche Position der Bruderschaft innerhalb der Pfarre zu fassen. Durch die teilweise Rekon-struktion einiger Lebenslaufs von Bruderschaftsmitgliedern unter zu Hilfenahme der Pfarrmatri-ken konnte darüber hinaus das durchschnittliche Beitrittsalter und das Mindestbeitrittsalter, die Bindung Einzelner sowie ganzer Familien an die Bruderschaft, die Anzahl von Bruderschafts-mitgliedern innerhalb der Pfarrgemeinde und somit der Stellenwert der Bruderschaft innerhalb der Pfarrgrenzen untersucht werden.
Abstract
(Englisch)
This thesis discusses the role of confraternities in the society and the parish. For this reason, two confraternities which existed in the rural area in the 17th and 18th century were examined. The text shows the social statuses of the confraternities: First, it can be shown that confraternities changed from being a tool of the confessionalization and of support in times of illness, war and famine to a popular organization. Furthermore, the connections between the parish and the con-fraternities get examined – there were financial, spatial, personnel and organizational links be-tween them. The third and most pivotal part is the analysis of the social structures the confrater-nities. The research is based on the books of two similar confraternities and the enclosed membership lists. Foremost, these lists were used for administrative purposes. However, they were also im-portant for the Memoria: That means, if a person’s name was written in the book of the confra-ternity, his membership would last forever – even until after death. The living members of the confraternities would pray for the souls of the dead, mostly without having known them face-to-face. The lists are not only an accumulation of names, but they supply information about origin of some members, about family connections, social positions and professions. Moreover, they provide information about officeholders and the admission to a confraternity. The focus of this thesis lies on the investigation of the membership structures and the role of the confraternity in the parish. Furthermore, registers of baptisms, weddings and funerals of one of the two parishes were examined. By reconstructing the personal biographies of some members of the confraternities, concrete information about them - as for instance about the age of entry of members or the significance of the confraternity for the community – can be found out.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Confraternity Parish Early Modern Age
Schlagwörter
(Deutsch)
Bruderschaft Bruderschaftsbuch Pfarre Frühe Neuzeit
Autor*innen
Regine Puchinger
Haupttitel (Deutsch)
Die Mitgliederstrukturen pfarrlicher Bruderschaften in der Frühen Neuzeit
Hauptuntertitel (Deutsch)
am Beispiel zweier Bruderschaftsbücher aus dem steirisch-niederösterreichischen Grenzgebiet
Paralleltitel (Englisch)
The membership structures of parish confraternities in the Early Modern Age
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
160 S. : graph. Darst., Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Martin Scheutz
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.07 Kulturgeschichte ,
15 Geschichte > 15.08 Sozialgeschichte
AC Nummer
AC12107262
Utheses ID
30259
Studienkennzahl
UA | 066 | 804 | |
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