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Tolerance predicts raven cooperation in a loose-string paradigm
Caroline Ritter
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer*in
Thomas Bugnyar
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.34089
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29275.89894.562465-6
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Kooperatives Verhalten gilt als äußerst wichtiges Merkmal von sozial lebenden Arten. Zahlreiche Studien zum Thema Kooperation legen hierbei ihren Focus vor allem auf evolutionäre Gesichtspunkte. Diese beschreiben häufig einen möglichen Einfluss kooperativen Verhaltens auf die Evolution menschlicher Kultur, als auch auf die Ausbildung einer Reihe höherer kognitiver Fähigkeiten. Betrachtet man jedoch experimentelle Untersuchungen von kooperativen Problemlösungen, so sind die kognitiven Grundlagen umstritten; außerdem wurden die meisten Tests vorwiegend an Menschen und anderen Primaten durchgeführt. In den letzten Jahren häuften sich Hinweise, dass vor allem Rabenvögel kognitive Fähigkeiten entwickeln konnten, welche denen von Primatenarten äußerst ähnlich sind. Diese könnten es ihnen erlauben, ihr Verhalten in dem Maß mit anderen Individuen zu koordinieren, dass für beide Parteien ein nützliches Resultat entsteht. Desweiteren wird davon ausgegangen, dass unterschiedliche Toleranzschwellen gegenüber anderen Individuen, sowie ein bestimmtes Maß an positiven Beziehungen als Randbedingung zur Lösung kooperativer Aufgaben existieren können. Aus diesem Grund haben wir entschieden eine Studie zu diesem Thema durchzuführen. In unserem Experiment testeten wir Kolkraben (Corvus corax) im sogenannten Loose-string Paradigma, um zum Einen herauszufinden, ob Raben fähig sind ihre Handlungen mit anderen Individuen zu synchronisieren bzw. in Folge dessen zu kooperieren und des Weiteren um gleichzeitig zu überprüfen, ob sie die Bedeutung des Partners verstehen. Dafür haben wir die Raben in der gesamten Gruppe und innerhalb aller Dyaden getestet. Zusätzlich haben wir einen sogenannten Verzögerungs-Test und einen Test in welchem die Tiere ohne Partner getestet wurden mit in die Versuche integriert. Mit Hilfe dieser Kontrollen konnten wir sehen, ob Raben die Notwendigkeit des Partners mit einbeziehen, indem sie entweder auf die Ankunft des Partners warten oder nicht mehr ziehen, sobald kein Partner vorhanden ist. Unsere Resultate weisen darauf hin, dass Raben ihre Handlungen mit anderen Individuen soweit synchronisieren können, sodass sie auf kooperative Weise erfolgreich eine Belohnung erhalten. Jedoch scheint es, dass sie innerhalb dieses Set-up die Wichtigkeit des anwesenden Partners nicht einbeziehen oder verstehen. Dies zeigte sich dadurch, dass Individuen auch dann gezogen haben, wenn kein Partner anwesend war und dadurch, dass sie nicht auf die Ankunft des Partners währen des Verzögerungs-Tests warteten. Desweiteren verdeutlichen unsere Ergebnisse, dass sowohl während der Gruppentests, als auch während der dyadischen Tests, Toleranz als wichtiger Faktor, den kooperativen Erfolg vorhersagt. Interessanterweise zeigte sich während der Gruppentests ausschließlich Toleranz als Einfluss nehmender Faktor, wobei die Leistung in den dyadischen Tests zusätzlich von anderen Faktoren beeinflusst wurde. Dazu gehören Verwandtschaft, Rangordnung, und Geschlechterkombination der Individuen innerhalb eines Paares. Daraus lässt sich schließen, dass Raben, wenn man ihnen die Wahl lässt, am besten mit Individuen kooperieren, zu welchen sie im Allgemeinen toleranter sind. Zwingt man sie jedoch in bestimmte Dyaden, so scheinen auch verschiedene andere Faktoren eine wichtige Rolle zu spielen und damit Einfluss auf den kooperativen Erfolg zu nehmen.
Abstract
(Englisch)
Cooperative behavior is a very important trait among different social species. Most studies on cooperation focus on its evolutionary origin, indicating a possible influence on both the evolution of human culture as well as on a variety of higher cognitive skills. So far, experiments focusing on cooperative problem solving abilities have revealed mixed results and were mainly carried out on humans and non-human primates. However, there are indications that corvid species might share with primates the same cognitive abilities that allow them to coordinate their actions with others to bring about a beneficial result for both acting parties. Despite this, few conclusions can be made on corvid cooperation as current knowledge is based on two studies. Therefore, we tested 9 captive ravens (Corvus corax) in a loose string paradigm to study whether they are able to synchronize their actions and cooperate, while in parallel testing whether they understand the need of a partner in this paradigm. We tested the ravens in a group setting and in all possible dyads to see whether they can cooperate during the task. Additionally we included a delay control phase and alone trials, to see whether they consider the need of the partner by waiting for its arrival or by refraining from pulling when tested without the partner. Our results indicate that ravens can be successful in synchronizing their actions in order to cooperatively gain a reward. However, they don’t seem to understand the importance of a partner in the loose string paradigm, as they keep pulling the string when they are alone and also do not wait for the partners’ arrival in delay trials. Furthermore, our results suggest that both in a group and in a dyadic setup tolerance predict cooperative success. Interestingly, tolerance was the only predictor in the group setting, whereas in the dyadic set-up cooperation was also affected by kinship, rank and the sex-combination of the dyad. This suggests that when given the choice, ravens choose to cooperate with individuals with whom they have high levels of tolerance, yet that when forced within a certain dyad, other factors also play a role in generating successful cooperation.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Cooperation Tolerance Raven
Schlagwörter
(Deutsch)
Kooperation Toleranz Raaben
Autor*innen
Caroline Ritter
Haupttitel (Englisch)
Tolerance predicts raven cooperation in a loose-string paradigm
Paralleltitel (Deutsch)
Toleranzschwellen sagen kooperatives Verhalten bei Raben in einem Loose-string Paradigma vorraus
Paralleltitel (Englisch)
Tolerance predicts raven cooperation in a loose-string paradigm
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
64 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Thomas Bugnyar
Klassifikationen
30 Naturwissenschaften allgemein > 30.99 Naturwissenschaften allgemein: Sonstiges ,
42 Biologie > 42.66 Ethologie ,
42 Biologie > 42.83 Aves
AC Nummer
AC12083496
Utheses ID
30260
Studienkennzahl
UA | 066 | 878 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1