Detailansicht
Hochsensible Lernende in Schule und Studium
qulitative Analyse von Erfahrungsberichten
Markus Pilgerstorfer
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Bettina Dausien
DOI
10.25365/thesis.34270
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29963.40017.815453-5
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Ausgangspunkt der vorliegenden Masterarbeit ist das von Elaine Aron entwickelte Konstrukt der Hochsensibilität. Die US-amerikanische Psychologin geht davon aus, dass in etwa 15-20 Prozent der Bevölkerung auf Grund einer neurologischen Disposition ihre Umwelt feiner wahrnehmen als der Rest. Der Besitz dieser Persönlichkeitseigenschaft ruft bei den Betroffenen unterschiedliche spezifische Bedürfnisse hervor, z.B. verstärkter Wunsch nach Ruhe. Allerdings nehmen Gesellschaft und institutionelle Bildungseinrichtungen, in ihrer Art und Weise wie sie in unserem Land organisiert sind, darauf nur beschränkt Rücksicht, so die grundlegende Vorannahme. Deshalb stehen Kinder und junge Menschen mit hochsensibler Persönlichkeitseigenschaft während ihres Besuchs von Schule und Studium verschiedenen Schwierigkeiten gegenüber. Wie es ihnen dabei ergeht, darüber gibt es, zumindest im deutschsprachigen Raum, noch kaum nähere wissenschaftliche Erkenntnisse. Dieses Abschlussprojekt hatte das Ziel, diesbezüglich mehr in Erfahrung zu bringen.
Da bisher das besagte Konstrukt weder eine neurowissenschaftliche Validierung fand noch in der Öffentlichkeit weitgehend bekannt ist, musste auf die Erlebnisberichte von Erwachsenen zurückgegriffen werden, die von sich aus behaupten, diese Sensibilitätsform zu besitzen. Die gesammelten Daten entstammen einer Methodenkombination. Um einen ersten Einblick in das Thema zu erhalten, machte eine Gruppendiskussion den Anfang. Die daraus resultierenden ersten Erkenntnisse bildeten die Grundlage für die darauffolgenden drei problem-zentrierten Interviews nach Andreas Witzel. Den Abschluss der Erhebungsphase bildete ein systematisierendes Expertinneninterview mit der Gründerin einer Privatschule, welche auf Lernende mit hochsensibler Persönlichkeitseigenschaft spezialisiert ist. Als geeignetes Auswertungsverfahren wurde der dreigliedrige Kodierprozess nach der Grounded Theory Methodology von Glaser und Strauss, gewählt.
Das Resultat sind drei Kernkategorien, deren Verbindungen zueinander an Hand einer Schlüsselkategorie erklärt werden. Das Hauptthema der erhobenen Erzählungen umfasst drei Schwerpunkte: Die Bedeutung der wertschätzenden Beachtung von Seiten der Lehrperson für die Interviewten, selbstbestimmtes Lernen innerhalb fremdgesteuerter Lernprozesse und das Zurückstellen der persönlichen Wünsche gegenüber an die eigene Person gerichtete fremde Ansprüche. Im Resümee wird festgehalten, dass die besuchten Bildungseinrichtungen wie auch das darin stattfindende Lernen mit ihren Strukturen und Regeln nur teilweise der hochsensiblen Veranlagung Rechnung tragen.
Abstract
(Englisch)
The point of departure of this master's dissertation is the theoretical construct of "high sensibility". Developed by Elaine Aron, the American psychologist believes that around 15-20 percent of the population process their environment more thoroughly than the rest due to a particular neurological disposition. Certain personality traits among highly sensitive people can bring about specific and different needs, such as the need for peace and calm. However, society and educational institutions as they currently stand in Germany have only taken into account limited consideration of this basic point. As a result, children and young people with highly sensitive personality traits suffer various difficulties at school. There has also been a scant amount of academic research conducted in this field, at least among German-speaking academics but there is no answer to the question how they feel about it. This project therefore aims to answer those questions.
Because the aforementioned construct has not yet been neuroscientifically validated and is not generally known by the broader public, the reports of interviewees' experiences had to be called upon, namely of those who believed they had this form of sensitivity. Data was drawn via a combination of methods. A focus group was formed in order to gain a first insight into this field. The initial findings from this discussion formed the basis of the following three problem-centered interviews by Andreas Witzel. The end of the survey phase formed a systematising expert interview with the founder of a private school dedicated to providing education for students with highly sensitive personality traits. The chosen means of evaluation was the tripartite interpretation process according to Glaser and Strauss' Grounded Theory Methodology.
The results produce three central categories whose connections are explained via the use of a further key category. The main topic of the raised accounts from interviewees produced three core points: the importance of good observation skills on the side of the teacher towards the interviewee; self-determined learning within externally controlled learning processes; and the shelving of personal desires about themselves when faced with outside demands. In the conclusion, it will be argued that educational institutions and their current structures and rules only partially take into account the needs of those with a highly sensitive disposition.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Hochsensibilität Schulerfahrungen qualitative Einzelinterviews und Gruppendiskussion Grounded Theory Methodology
Autor*innen
Markus Pilgerstorfer
Haupttitel (Deutsch)
Hochsensible Lernende in Schule und Studium
Hauptuntertitel (Deutsch)
qulitative Analyse von Erfahrungsberichten
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
103 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Bettina Dausien
AC Nummer
AC12091212
Utheses ID
30421
Studienkennzahl
UA | 066 | 848 | |