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Towards a consolidated approach - overcoming cognitive biases in medical decision-making
integrating cognitive training for enhancing executive functions into bias-specific de-biasing techniques for reducing cognitive errors in diagnosis
Theresa Schachner
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Zvezdan Pirtosek
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.34375
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30376.48818.661266-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Masterarbeit ist am Schnittpunkt der Forschungsgebiete der Exekutivfunktionen und der kognitiven Verzerrungen angesiedelt und beschränkt sich auf das Gebiet der medizinischen Entscheidungsfindung. Eine neue Verbindung zwischen den Bereichen der Exekutivfunktionen und der kognitiven Verzerrungen auf Grundlage gemeinsamer neuronaler und kognitionspsychologischer Komponenten wird vorgeschlagen. Das dieser Arbeit zugrunde liegende und richtungsweisende Konzept ist Rationalität und ein normativer Ansatz im Hinblick auf die Diagnoseerstellung wird angenommen. Die Einführung zu dieser Masterarbeit stellt daher eine Übersicht über die Entwicklung und das aktuelle Verständnis von Rationalität dar und konstituiert somit die Grundlage für die im Kernpunkt stehenden Argumentationen. Exekutive Funktionen werden als Oberbegriff für verschiedene kognitive Fähigkeiten wie Planungsfertigkeit, Gedächtnis und Aufmerksamkeit verstanden. Verschiedene Definitionen dieses Konzeptes sowie deren Entwicklung, potentielle Messbarkeit und neuronale Korrelate werden diskutiert. Kognitiven Verzerrungen und Heuristiken werden als Abweichungen vom rationalen Denken und als Hauptursachen für suboptimale und nicht-rationale Entscheidungen im Diagnoseprozess definiert. Diese Fehler im Denken sind besonders nachteilig im Bereich der medizinischen Entscheidungsfindung, da irrationale Entscheidungen nicht nur zu zeitliche Verzögerungen bei Stellung der korrekten Diagnose sondern auch zu finanziellen und juristischen Probleme führen können. Fatalen Folgen für den Patienten sind mögliche Folgen. Die aktuellen Methoden zur Überwindung dieser kognitiven Dispositionen sind in ihrer Erfolgsrate begrenzt und vage definiert. Basierend auf dieser Faktenlage ist der Anstoß für diese Masterarbeit das Ziel, ein verbessertes Verfahren zur Verringerung der nachteiligen Auswirkungen der kognitive Fehler im Denken in der Theorie vorzuschlagen. Das hierbei angeführte Hauptargument ist, dass die Verbesserung der Kontrollierbarkeit der Exekutivfunktionen durch kognitives Training erhöhte Fähigkeiten in der Verminderung der kognitiven Verzerrungen und Heuristiken nach sich zieht. Dieser Ansatz basiert auf der Grundannahme, dass die kognitiven Fähigkeiten, die bei der Verwendung von verzerrungsspezifischen Vermeidungstechniken aktiviert werden, den Exekutivfunktionen ähneln. Das bedeutet, dass Exekutivfunktionen wie Aufmerksamkeit und Planung neuronale und kognitionspsychologische Gemeinsamkeiten mit den kognitiven Fähigkeiten zur Vermeidung von kognitiven Irrationalitäten aufweisen. Diese angenommene Überschneidung führt zu der Idee, dass Trainingseffekte zur verbesserten Kontrollierbarkeit von Exekutivfunktionen auf die Fähigkeit, kognitive Verzerrungen und Heuristiken zu überwinden, übertragen werden können. Ein spezielles Trainingsprogramm für Exekutivfunktionen ist im Rahmen dieser Arbeit vorgestellt, jedoch wird darauf hingewiesen, dass dies nicht ein exklusiver Vorschlag ist. Da diese Masterarbeit nicht durch empirische Forschung entwickelt wurde, gibt es eine Reihe von offenen Fragen. Diese werden im letzten Kapitel angesprochen. Es wird besonders auf die Wichtigkeit hingewiesen, weitere Forschung bezüglich der neuronalen Komponenten der bei kognitiven Verzerrungen und Heuristiken involvierten Gehirnareale zu betreiben. Das Wissen über die Bereiche des menschlichen Gehirns, die bei der Aktivierung der kognitiven Irrationalitäten sowie deren Überwindung beteiligt sind, ist unzureichend. In dieser Arbeit wird angenommen, dass diese Bereiche mit den für die Exekutivfunktionen zuständigen Gehirnarealen zumindest in Teilen übereinstimmen und weiterführende Forschung im Bereich der Neurowissenschaft ist daher unumgänglich.
Abstract
(Englisch)
This thesis is located at the intersection of executive functions and cognitive errors in thinking in the field of medical decision-making. It proposes a novel connection between these two fields based on shared neural and psychological components. The underlying and leading concept of this thesis is rationality because a normative approach with regard to diagnoses is adopted. Thus, a short introduction about the development and current understandings of rationality introduces this work in order to lay the ground for the subsequent passages. Executive functions are understood as an umbrella term for various cognitive functions such as planning, memory, attention, set shifting, and rule detection. The various definitions of this concept as well as the development, the measurement, and the neural correlates of executive functions are discussed. Cognitive biases and heuristics are understood as deviations from rational thinking and as leading causes for detrimental and non-rational decisions when searching for a diagnosis. These errors in thinking are especially costly in the field of medical decision-making, as incorrect and irrational decisions cannot only lead to delays in finding the right diagnosis, but also to financial and judicial problems as well as to fatal outcomes for the patient. The current methods for overcoming cognitive dispositions to respond are limited in their success rate and too vaguely defined. Therefore, the leading trigger for this work was the aim to (theoretically) develop and argue for an improved method for decreasing the detrimental effects of cognitive errors in thinking. The main argument is that enhancing executive functions with cognitive training leads to an improved ability to overcome cognitive biases and heuristics. This is assumed because the cognitive requirements that are employed when using bias-specific de-biasing techniques resemble the executive functions, i.e., attention, planning, or set-shifting, are similar to the cognitive functions that are active during the experience of cognitive dispositions to respond and the according de-biasing techniques. The overlap between these fields has led to the idea that training effects from enhancing the controllability of executive functions via a specific training program can be transferred to the field of overcoming biases. A specific training program is presented in the course of this thesis, but it is pointed out that this is not an exclusive solution; the most important aspect is that the problems with cognitive training – e.g., adherence to the program and integration in the medical context – are successfully addressed and diminished as much as possible. Finally, as this is a theoretical thesis that does not pose any hypotheses, there are a number of open questions remaining, which are addressed in the final chapter. It is especially important to invest further research in the investigation of the neural components of cognitive biases and heuristics; there is little to nothing known about the brain parts that are active during the experience or the process of overcoming cognitive dispositions to respond. It is supposed that these areas will overlap with the ones responsible for executive functions, and proving this assumption would support the approach of this thesis. In general, further research will be necessary to empirically investigate the claims posited in this thesis.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Rationality medical decision-making cognitive biases executive functions cognitive training
Schlagwörter
(Deutsch)
Rationalität medizinische Entscheidungsfindung kognitive Verzerrungen Exekutivfunktionen kognitives Training
Autor*innen
Theresa Schachner
Haupttitel (Englisch)
Towards a consolidated approach - overcoming cognitive biases in medical decision-making
Hauptuntertitel (Englisch)
integrating cognitive training for enhancing executive functions into bias-specific de-biasing techniques for reducing cognitive errors in diagnosis
Paralleltitel (Deutsch)
In Richtung einer konsolidierten Herangehensweise ; Vermeidung von kognitiven Verzerrungen bei medizinischer Entscheidungsfindung
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
81 S.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Zvezdan Pirtosek
Klassifikationen
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.10 Wissenschaft und Gesellschaft ,
44 Medizin > 44.07 Medizinische Psychologie ,
44 Medizin > 44.99 Medizin: Sonstiges
AC Nummer
AC12179443
Utheses ID
30515
Studienkennzahl
UA | 066 | 013 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1