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Moderner Schmuck - zwischen Kunst und Massenware
ein Versuch der Analyse der modernen europäischen Goldschmiedekunst unter besonderere Berücksichtigung des Geschehens in der zweiten Hälfte des 20. und am Anfang des 21. Jahrhunderts
Edward Ossadtchuk
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Martina Pippal
DOI
10.25365/thesis.34418
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29766.24432.892563-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Wie der Titel der Arbeit schließen lässt, wurde von mir als Hauptziel die Erforschung des Wesens des modernen Schmucks, aber auch der modernen, das heißt der gegenwärtigen Schmuckkultur gesetzt. Das Thema schien mir von Anfang an als umfangreich, um bei der Auseinandersetzung mit dem ausschließlich auf kunstgeschichtliche Ebene zu bleiben. Es versteht sich demzufolge von selbst, dass der Versuch, zumindest die wichtigsten damit verbundenen Fragen zu beantworten, keineswegs ohne die Einbeziehung einiger eigentlich ganz unterschiedlichen Gesichtspunkten passieren konnte. Was bedeutet der Schmuck heute und worauf achten die Menschen bei dem Kauf? Wie reagieren große Hersteller, aber auch einzelne Künstler, auf den Geschmack der Klientel? Oder beeinflussen sie diesen Geschmack selber? Wer diktiert also in diesem Zwischenverhältnis die Bedingungen und wer passt sich diesen an? Welche Rolle wird dabei den bekannten Markennamen, dem edlen Material und der damit verbundenen Prestige zugeordnet? Was berichten uns die Formen dieser kleinen und scheinbar unseriösen Dinge, die dennoch als untrennbare Teile eines Ganzen zu verstehen sind, über die Ästhetik unseres Zeitalters? Und, letztendlich, was hat das alles mit der Kunst zu tun?
Fragen über Fragen. Bevor ich mich aber damit zu befassen begonnen habe, hielt ich für wichtig, die historische Grundlage des Geschehens auf dem Gebiet des Schmucks als einer eignständiger Kunstgattung bis zum Beginn der neuen durch Übergang zur industriellen massenhaften Fertigungsmethoden bezeichneten Ära der Entwicklung zu analysieren und zumindest in Form eines relativ kurzen Überblicks im ersten Teil der Arbeit darzulegen. Dabei bin ich von der dem Thema bereits gewidmeten umfangreichen Fachliteratur ausgegangen, und habe außerdem versucht, einige bis zu unseren Tagen erhaltene, in Museen aufbewahrte Zeugnisse des menschlichen Könnens durch Prisma der zur Behandlung stehenden Problematik anzuschauen.
Als ebenso notwendige Vorstufe wollte ich dem Leser auch eine Vorstellung von dem vermitteln, wie die Schmuckherstellung überhaupt aussieht, welche Technologien da in Anspruch genommen werden und welche Materialien hauptsächlich in Frage kommen. Es ist ja bekannt, dass einige physische Eigenschaften der edlen Metalle und Steine, die sich sowohl bei den Handwerkern als auch bei den Träger und Trägerinnen großer Beliebtheit erfreuen, seit Jahrtausenden in Mittelpunkt gestellt werden und somit maßgeblich den Gestalt der Preziosen beeinflussen. Eine Tatsache also, die im Zusammenhang mit den anfangs gestellten Fragen von übergroßer Bedeutung ist.
Der vierte und größte Teil der Arbeit ist dann vollkommen der im Zuge der wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Umwalzungen der zweiten Hälfte des 19., des 20. und des beginnenden 21. Jahrhunderts zustande gekommenen Situation gewidmet. Die Branche hat sich verändert. Vor allem die auf die Absatzsteigerung orientierte Politik der Großunternehmer, der Luxuskonzerne, aber auch die Vorgehensweise der einzelnen Künstler, die – wie es zumindest aussieht – allesamt den die Tendenz zur Globalisierung habenden Marktregeln unterzogen werden, haben die ästhetische Wahrnehmung bemerkbar korrigiert. Ob das gut oder nicht ist, ist eine weitere Frage. Was aber im Zusammenhang mit derart Veränderungen als zweifellos bedenklich erscheint, ist die Tatsache, dass der Mensch, langsam aber sicher zum wichtigsten Bestandteil dieser Maschine geworden ist. Gegen eigenen Wille begann er nun als bloße Verbraucher zu fungieren, als statistische Einheit, deren Verhalten von hoch entwickelten Steuerhebeln kontrolliert wird, zu denen unter anderem die Mode und sämtliche Maßmedien zahlen. Um die Systematik dieses Prozesses zu verfolgen, wurde von mir eine andere Methode verwendet. Ich habe mich da nämlich weniger auf schriftliche Quellen konzentriert, sondern fand als mehr aufschlussreich direkte Beobachtung des Geschehens. Zur Verfügung standen mir also Modezeitschriften, Fernsehen, Internet und selbstverständlich der riesige Warenangebot der (noblen) Fachgeschäfte. Das alles hat mir sehr geholfen, einige wichtige Schlüsse zu ziehen und die gestellten Fragen zu beantworten. Das Dargelegte wird mit zahlreichen Abbildungen begleitet, die alle auf der beigelegten CD-Rom gespeichert sind.
Abstract
(Englisch)
As the title of the work implies, I had as my main objective researching the nature of modern jewellery and also the modern, i.e. the contemporary jewellery culture. From the outset the subject seemed to me to be too comprehensive to be confined to a discussion of it exclusively at the art history level. Thus it is self-evident that, at the least, the attempt to answer the most important related questions was in no way possible without bringing in a number of points of view that were actually quite different. What does jewellery mean today an what do people look for when buying it? How do large manufacturers and also individual artists respond to the taste of their clientele? Or do they influence their taste themselves? In other words, who dictates the conditions in this interrelationship and who comes to terms with them? What role is given to the well-known brand names, the luxury material and the associated prestige? What do the forms of these small and seemingly frivolous things, which even so are to be understood as inseparable parts of a whole, tell us about the aesthetics of our age? And, ultimately, what has all this got to do with art?
One question after another. Before I started to look into them, I considered it important to analyse the historical basis of events in the area of jewellery as an independent art genre until the beginning of the new era of development, characterised by the transition to industrial mass-production methods and to present it in the first part of the work, at least, in the form of a relatively brief overview. In doing so, I took the extensive specialist literature already devoted to this subject as my starting point and also tried to see some of the evidence of human skill preserved to the present time and kept in museums through the prism of the set of problems to be dealt with.
As an equally necessary preliminary step I wanted also to give the reader an idea of what making jewellery looks like, what technologies are used and what materials can be used mainly. After all, it is a known fact that some physical properties of precious metals and stones, which are very popular with both craftsmen and wearers of jewellery, have been made the focus for thousands of years and thus decisively influence the design of jewellery. In other words, a fact that is of inordinate significance in connection with the questions posed at the beginning.
The fourth and largest part of the work is entirely devoted to the situation that came about in the second half of the 19th, the 20th and the beginning of the 21st centuries in the course of the economic, political and social upheavals. The industry has changed. Above all, the policies of the large companies, the luxury groups geared towards increasing sales but also the approach of individual artists who – at least it looks this way – all are governed by the tendency towards the market rules of globalisation, have perceptibly altered aesthetic perceptions. Whether that is good thing or not is another question. However, what is undoubtedly questionable in connection with such changes is the fact that the individual has slowly but surely become the most important part of this machine. Against his own will, he began to act as no more than a consumer, as a statistical unit whose behaviour is controlled by highly developed controlling mechanisms, which among others include fashion and all mass media. In order to follow the systematics of this process, I used another method. I concentrated less on the written sources and found direct observation of what is happening more than informative. I had fashion magazines, television, the internet and of course the huge range of products of (luxury) specialist stores at my disposal. All this helped greatly to draw a few important conclusions and answer the questions asked. What is presented is accompanied by numerous illustrations, all of which are on the accompanying CD-ROM.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
jewelry applied arts mass culture mass production mode
Schlagwörter
(Deutsch)
Schmuck angewandte Kunst Massenkultur Massproduktion Mode
Autor*innen
Edward Ossadtchuk
Haupttitel (Deutsch)
Moderner Schmuck - zwischen Kunst und Massenware
Hauptuntertitel (Deutsch)
ein Versuch der Analyse der modernen europäischen Goldschmiedekunst unter besonderere Berücksichtigung des Geschehens in der zweiten Hälfte des 20. und am Anfang des 21. Jahrhunderts
Paralleltitel (Englisch)
Modern jewelry - between art and mass-produced goods
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
283 S. : zahlr. Ill., Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Martina Pippal ,
Manfred Wagner
Klassifikationen
20 Kunstwissenschaften > 20.10 Kunst und Gesellschaft ,
20 Kunstwissenschaften > 20.70 Europäische Kunst: Allgemeines ,
21 Einzelne Kunstformen > 21.80 Kunsthandwerk, Kunstgewerbe: Allgemeines ,
21 Einzelne Kunstformen > 21.81 Geschichte des Kunsthandwerks und Kunstgewerbes ,
21 Einzelne Kunstformen > 21.82 Industriedesign ,
21 Einzelne Kunstformen > 21.92 Edelmetallkunst
AC Nummer
AC12143897
Utheses ID
30550
Studienkennzahl
UA | 092 | 315 | |