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Wie ändert sich die Energie- und Nährstoffaufnahme geriatrischer Patienten durch eine 6-monatige Mikronährstoffoptimierung der täglichen Kost?
Barbara Reisinger
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer*in
Ibrahim Elmadfa
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.34640
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29597.26719.376064-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Studienziel: Diese Masterarbeit beschäftigt sich damit, ob sich die Energie- und Nährstoffaufnahme geriatrischer Patienten durch eine mikronährstoffoptimierte Kost verbessern lässt und dadurch Nährstoffdefizite beseitigt werden können. Die Intervention wurde über einen Beobachtungszeitraum von 6 Monaten durchgeführt und die Nährstoffaufnahme wurde mittels Wiegeprotokollen ermittelt. Methode: Zu Beginn der Intervention fand eine Erhebung der Energie- und Nährstoffaufnahme der Probanden mittels Wiegeprotokoll statt. Während der 6-monatigen Interventionsphase wurden dann vermehrt tierische Produkte und andere nährstoffreiche pflanzliche Produkte in den Speiseplan eingeführt um eine Verbesserung der (Mikro-) Nährstoffaufnahme zu erzielen. Am Ende des Beobachtungszeitraumes wurden wieder die Energie- und Nährstoffaufnahme mittels Wiegeprotokoll erhoben um zu sehen, ob Veränderungen der Aufnahmen einzelner Nährstoffe eintraten. Ergebnisse: Zu Beginn der Studie wich die Aufnahme fast aller Nährstoffe signifikant von den Empfehlungen ab. Die Energieaufnahme lag stark signifikant unter den Empfehlungen, ebenso die Wasser-, Protein- und Ballaststoffaufnahme. Auch bei den Mikronährstoffen Calcium, Magnesium, Eisen, Zink, Vitamin D, Vitamin E, Vitamin B1, Vitamin B2, Vitamin B6, Vitamin C, Folsäure, Niacin und Pantothensäure lagen die Aufnahmen signifikant unter den D-A-CH - Referenzwerten. Eine zu hohe Aufnahme wurde bei Fett, Natrium, Vitamin A und Vitamin K verzeichnet. Einzig die Aufnahme von Kohlenhydraten, Kalium, Vitamin B12 und Biotin entsprach den Referenzwerten. Durch die Intervention konnte eine Erhöhung der Energieaufnahme und eine Erhöhung der Aufnahme folgender Nährstoffe erzielt werden: Protein, Calcium, Eisen, Zink, Vitamin B2, Vitamin B12, Niacin und Biotin. Positiv ist auch die Senkung der Natriumaufnahme und der Vitamin K Aufnahme zu beurteilen. Bei Vitamin E und Vitamin C trat ebenfalls eine Verminderung der Zufuhr ein, diese Senkung war aufgrund der bereits zu niedrigen Aufnahme an Messzeitpunkt 1 nicht erwünscht. Bei der Betrachtung der einzelnen BMI-Klassen zeigte sich, dass vor allem Untergewichtige von der Intervention profitierten und ihre Nährstoffzufuhr verbessert wurde. Es erhöhten sich die Energie-, Protein-, Calcium-, Eisen-, Zink-, Vitamin B2 -, Vitamin B12 - und Niacinaufnahme. Auch bei den Übergewichtigen wurden Verbesserungen der Nährstoffzufuhr festgestellt. Bei dieser Gruppe erhöhten sich die Protein-, Wasser-, Calcium-, Eisen-, Zink-, Vitamin B2 -, Vitamin B12 - und Niacinaufnahme signifikant. Die wenigsten Veränderungen waren bei den normalgewichtigen Teilnehmern ersichtlich. Es konnten nur eine Erhöhung der Vitamin B2 und Vitamin B12 - Aufnahme und eine Senkung der Natriumaufnahme positiv verzeichnet werden. Bei der Einteilung der Teilnehmer nach dem Vorliegen und der Schwere einer Anämie war ersichtlich, dass nur bei den Teilnehmern ohne bzw. mit leichter Anämie eine Verbesserung der Nährstoffzufuhr ersichtlich war. Bei den Teilnehmern mit moderater Anämie konnte bei keinem der überprüften Nährstoffe eine Verbesserung erzielt werden. Schlussfolgerung: Obwohl die Energieaufnahme auch am Ende des Beobachtungszeitraumen noch stark signifikant unter der empfohlenen Aufnahmemenge liegt, ist es positiv zu beurteilen, dass eine Erhöhung der Energiezufuhr eintrat. Die Protein- Eisen-, und Zinkaufnahme konnten sogar soweit erhöht werden, dass diese am Ende der Intervention den Aufnahmeempfehlungen entsprachen. Auch die Aufnahme an Vitamin B2 konnte deutlich gesteigert werden und lag daher am Ende des Beobachtungszeitraumes sogar über den Empfehlungen, da es sich jedoch um ein wasserlösliches Vitamin handelt und es keinen UL gibt, ist dies ebenfalls positiv zu beurteilen. Selbes gilt für Vitamin B12. Obwohl auch bei Calcium und Niacin eine Erhöhung der Aufnahme eintrat, lag die Aufnahme auch am Ende der Intervention noch stark unter den Empfehlungen. Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass die Natriumaufnahme durch die Intervention gesenkt wurde. Vitamin C war der einzige Nährstoff, bei dem sich die Aufnahme nach dem Beobachtungszeitraum signifikant verschlechtert hatte. Dies scheint mit der saisonalen Verfügbarkeit von heimischem Obst in Verbindung zu stehen. Alles in allem konnte die Aufnahme einiger Nährstoffe verbessert werden. Um eine Optimierung zu erreichen, sind jedoch weitere Interventionen notwendig.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Geriatrie geriatrische Patienten Mikronährstoffe eisenreich ballaststoffreich BMI-Klassen lebensmittelbasierte Intervention Nährstoffaufnahme Energieaufnahme
Autor*innen
Barbara Reisinger
Haupttitel (Deutsch)
Wie ändert sich die Energie- und Nährstoffaufnahme geriatrischer Patienten durch eine 6-monatige Mikronährstoffoptimierung der täglichen Kost?
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
XI, 115 S. : Ill., graf. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Ibrahim Elmadfa
Klassifikation
44 Medizin > 44.21 Ernährung
AC Nummer
AC12095747
Utheses ID
30737
Studienkennzahl
UA | 066 | 838 | |
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