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Die deutschen Kriegsgefangenen der Westalliierten im Zweiten Weltkrieg
Lebensbedingungen und Selbstwahrnehmung
Sabine Schatzl
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Sybille Steinbacher
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.34660
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30124.09926.878066-6
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit den Lebensbedingungen und der Selbstwahrnehmung der deutschen Kriegsgefangenen der Westalliierten im Zeitraum 1943-1948. Das Forschungsinteresse besteht darin, zu eruieren, welche Veränderungen bezüglich der Lebensbedingungen auftraten und wo deren Ursachen lagen. Die chronologische Gliederung der Arbeit umfasst jene Lebensbereiche der Kriegsgefangenen, welche von den meisten Veränderungen betroffen waren: Ernährung, Arbeit, Re-Education und das soziale Leben in den Lagern. Frankreich, Großbritannien und die USA stellen das Umfeld der Untersuchung dar, zumal es sich bei diesen Nationen um die westlichen Gewahrsamsmächte handelte, welche die meisten Kriegsgefangenen verwahrten. Die Arbeit bemüht sich dahingehend einen Eindruck der Lebensumstände zu schaffen und wie sie von den Gefangenen selbst wahrgenommen wurden. Im Laufe der Arbeit konnte festgestellt werden, dass die Selbstwahrnehmung der Kriegsgefangenen wesentlich von ihren Lebensbedingungen abhing. Diese veränderten sich selbst massiv während der untersuchten Zeitspanne. So lebten Kriegsgefangene bis 1944 in den USA durchaus komfortabel, während Gefangene in Frankreich gegen Kriegsende mit schwerer Unterernährung und harten Arbeitsbedingungen zu kämpfen hatten. Insgesamt verhärteten sich die Lebensumstände der Kriegsgefangenen in den letzten Kriegsmonaten, verbesserten sich aber anschließend stetig wieder. Für Großbritannien und vor allem Frankreich bedeutete dies, dass die Lebensqualität der Kriegsgefangenen in den Nachkriegsjahren ihren Höhepunkt erreichte. Die USA hingegen konnten die ausgezeichneten Lebensbedingungen, die vor 1945 herrschten, den Kriegsgefangenen nun nicht mehr bieten. Gründe für solch langfristige Entwicklungen im Alltag der Kriegsgefangenen ließen sich auf mehrere Aspekte zurückführen. Dazu gehören etwa die Einflussnahme von politischen Verhandlungen zwischen den Gewahrsamsmächten untereinander oder mit Deutschland, die jeweilige wirtschaftliche Situation, der Einfluss der öffentlichen Meinung und das Interesse einer Gewahrsamsmacht eigene Soldaten in deutscher Kriegsgefangenschaft zu schützen, indem deutsche Gefangene bestmöglich behandelt wurden. Die Wirkung der Reziprozität wurde mit Kriegsende jedoch aufgehoben und hatte für deutsche Kriegsgefangene oftmals schwere Einbußen zur Folge. Es konnte demnach festgestellt werden, dass vor allem das Kriegsende mit positiven als auch negativen Konsequenzen weitestgehend Einfluss auf die Lebensbedingungen der Kriegsgefangenen nahm. Bemerkenswert ist vor allem eine grundsätzlich neue Auffassung des Kriegsgefangenen, der seine Arbeitskraft für Reparationsleistung einsetzen muss und nicht mehr bloß als neutralisierter Soldat angesehen wird.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Kriegsgefangenschaft Zweiter Weltkrieg Deutscher
Autor*innen
Sabine Schatzl
Haupttitel (Deutsch)
Die deutschen Kriegsgefangenen der Westalliierten im Zweiten Weltkrieg
Hauptuntertitel (Deutsch)
Lebensbedingungen und Selbstwahrnehmung
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
126 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Sybille Steinbacher
Klassifikation
15 Geschichte > 15.24 Zweiter Weltkrieg
AC Nummer
AC12092704
Utheses ID
30751
Studienkennzahl
UA | 190 | 347 | 313 |
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