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Das Rätsel um das Rätsel
ist das Koryphäen-Problem ein impliziter Indikator für Geschlechterstereotype?
Kerstin Tüchler
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Barbara Schober
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.34726
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29109.50945.586862-5
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Obwohl in unserer Gesellschaft die allgemeine Überzeugung herrscht, dass Frauen und Männer gleichberechtigt sind, besteht weiterhin eine ungleiche Geschlechterverteilung in Führungs- und Spitzenpositionen. Als wesentliche Ursache für die Unterrepräsentation von Frauen in Führungspositionen werden Geschlechterstereotype gesehen. Die Erfassung von Geschlechterstereotypen gestaltet sich jedoch aufgrund der zunehmenden sozialen Erwünschtheit egalitärer Sichtweisen schwierig. Daher kommt der impliziten Erfassung von Geschlechterstereotypen immense Bedeutung zu. Das Koryphäen-Problem wird als möglicher impliziter Indikator für Geschlechterstereotype vorgeschlagen. Dabei handelt es sich um ein kurzes Rätsel, das viele Personen nicht lösen können, weil sie bei einer akademisch erfolgreichen Person automatisch an einen Mann denken. Ziel dieser Studie ist zu prüfen, ob es sich beim Koryphäen-Problem um einen impliziten Indikator für Geschlechterstereotype handelt, oder ob es andere Erklärungen für die Schwierigkeiten bei der Lösung des Rätsels gibt. Zu diesem Zweck kamen bei einer Stichprobe bestehend aus Studierenden und AkademikerInnen (N = 375, 58.7 Prozent weiblich, 17 – 65 Jahre) in Form eines Online-Fragebogens das Koryphäen-Problem entweder in der Originalversion oder mit veränderter Formulierung, der Leistungsprofiltest schlussfolgerndes Denken-Verbal (Spiel, Glück & Gößler, 2004), der Fragebogen zum Kognitionsbedürfnis (Cacioppo, Petty & Kao, 1984), die Ambivalenter-Sexismus Skala (Eckes & Six-Materna, 1999) und freie Assoziationen zur Anwendung. In dieser Studie ist die Lösungsrate des Koryphäen-Problems mit 54 Prozent deutlich höher als in bisherigen Studien. Die Lösung des Koryphäen-Problems hängt weder von der Fähigkeit zum logischen Schlussfolgern noch von Geschlechterrolleneinstellungen ab. Allerdings ist die Formulierung des Rätsels für die geringe Lösungshäufigkeit mitverantwortlich. Das Koryphäen-Problem scheint daher kein reiner Indikator für Geschlechterstereotype zu sein.
Abstract
(Englisch)
Although the issue of gender equality is prominent, there is still an unequal distribution of women and men in top career positions. Gender stereotypes are seen as a reason for the underrepresentation of women in these positions. The assessment of gender stereotypes is difficult due to social desirability of egalitarian attitudes. Thus, the implicit assessment of gender stereotypes is of great importance. The Koryphäen-Problem – a short thinking task which many people cannot solve because they automatically assume the specialist to be male – is suggested as an implicit indicator for gender stereotypes. The aim of this study is to proof whether the Koryphäen-Problem is an indicator for gender stereotypes or if there are other reasons for the difficulties in finding the right solution. For this purpose a sample of students and academics (N = 375, 58.7 percent female, 17 – 65 years) was asked to complete the Koryphäen-Problem either in the original version or in a modified version, the Competence Profile Test Deductive Reasoning – Verbal (Spiel, Glück & Gößler, 2004), the Need for Cognitions Scale (Cacioppo, Petty & Kao, 1984), the Ambivalent Sexism Inventory (Eckes & Six-Materna, 1999) and a free association task. In this study, the solution rate of the Koryphäen-Problem is with 54 percent clearly higher than in previous studies. The results show that the solution of the Koryphäen-Problem does neither depend on logical reasoning skills nor on sex-role expectations, but rather that the wording of the Koryphäen-Problem is jointly responsible for the solution rate. Therefore, it seems that the Koryphäen-Problem is not a pure indicator for gender stereotypes.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
gender equality assessment of gender stereotypes reasoning Koryphäen-Problem sex-role expectations
Schlagwörter
(Deutsch)
Gleichberechtigung Erfassung von Geschlechterstereotypen schlussfolgerndes Denken Koryphäen-Problem Geschlechterrolleneinstellungen
Autor*innen
Kerstin Tüchler
Haupttitel (Deutsch)
Das Rätsel um das Rätsel
Hauptuntertitel (Deutsch)
ist das Koryphäen-Problem ein impliziter Indikator für Geschlechterstereotype?
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
100 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Barbara Schober
Klassifikationen
77 Psychologie > 77.04 Ausbildung, Beruf, Organisationen ,
77 Psychologie > 77.60 Sozialpsychologie: Allgemeines
AC Nummer
AC12132758
Utheses ID
30807
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
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