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Frühkindliche Risiko- und Schutzfaktoren und deren Auswirkungen auf die Gesundheit und das Gesundheitsverhalten bei "Emerging Adults"
Agata Fron
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Brigitte Rollett
DOI
10.25365/thesis.34732
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29806.79387.182569-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Der Fokus der vorliegenden Arbeit liegt auf der Untersuchung der Auswirkung ausgewählter frühkindlicher Risiko- und Schutzfaktoren auf die spätere Gesundheit und das Gesundheitsverhalten junger Erwachsener.
Im Rahmen der achten Erhebungswelle des Längsschnittprojektes „Familienentwicklung im Lebenslauf“ (FIL), welches die förderliche bzw. riskante Entwicklung von Kindern und deren Familien untersucht (Rollett, 2014), wurden die für die Arbeit relevanten Daten erfasst werden. Von den ursprünglich 175 teilnehmenden Familien des ersten Untersuchungszeitpunktes, konnten zur aktuellen Erhebung noch 143 Familien (139 junge Erwachsene, 139 Mütter und 125 Väter) gewonnen werden.
Die Datenerhebung erfolgte mit Hilfe einer umfangreichen Fragebogenbatterie. Für die vorliegende Arbeit wurden, neben ausgewählten Items der zweiten Erhebungswelle, folgende Messinstrumente (meist in gekürzter und adaptierter Form) herangezogen: Zur Erfassung der Identitätsentwicklung wurde der „Inventory of the Dimensions of Emerging Adulthood“ (IDEA-Y) von Reifman, Arnett und Colwell (2003) verwendet. Der Regulationsfokus wurde mit dem „General Regulatory Focus Measure“ (GRFM) von Lockwood, Jordan und Kunda (2002) erfasst. Weiters kam eine adaptierte und gekürzte Version des Temperamentsfragebogens von Thomas & Chess (1977) zum Einsatz. Der Fragebogen zur Freundesbeziehung basierend auf dem „Inventory of Parent and Peer Attachment“ (IPPA) von Armsden und Greenberg (1987) und der „Fragebogen zur Zukunftsorientierung“ basierend auf dem Fragebogen von Oser, Horn und Maiello (2002) wurde eingesetzt sowie der Fragebogen zur Erfassung von Gesundheit und Gesundheitsverhalten auf Basis des „Adolescent Health and Development Questionnaire“ von Jessor, Costa und Turbin (2002).
Auf Grund theoretischer Überlegungen wurden vier frühkindliche Risiko- bzw. Schutzfaktoren ausgewählt. Dabei handelt es sich um die Schwangerschaftsdauer, das Geburtsgewicht, die Apgar-Werte sowie das Stillen.
Bei Betrachtung der Resultate der Datenanalyse zeigt sich vor allem das Geburtsgewicht als guter Indikator für die Gesundheit und das Gesundheitsverhalten junger Erwachsener. Es wurde ein signifikanter Einfluss des Geburtsgewichts auf den Body-Mass-Index zum achten Untersuchungszeitpunkt nachgewiesen. Somit konnte bestätigt werden, dass das spätere Gewicht zumindest teilweise vom Geburtsgewicht determiniert wird. Zusätzlich wurde gezeigt, dass sich hohes Geburtsgewicht positiv auf die psychische Entwicklung auswirkt. So geben Personen mit hohem Geburtsgewicht eine vorwiegend positivere Stimmungslage, mehr Geduld und Akzeptanz gegenüber Vorschlägen bzw. Verboten anderer sowie einen besseren allgemeinen Gefühlszustand zum aktuellen Untersuchungszeitpunkt an. Ferner schätzten Probanden mit hohem Geburtsgewicht ihren Gesundheitszustand besser ein, als jene mit niedrigem Geburtsgewicht. Im Gegensatz dazu zeigten die Untersuchungsteilnehmer mit niedrigem Geburtsgewicht höhere Werte auf der Skala „Depressive Verstimmung“ sowie ein höheres Stresserleben zu Hause und in der Schule/Fachhochschule/Universität/Arbeit. Die erzielten Resultate unterstützen die These, dass niedriges Geburtsgewicht als Risikofaktor und hohes Geburtsgewicht als Schutzfaktor dient.
Darüber hinaus konnte ein positiver Einfluss des Stillens auf das Ernährungsverhalten junger Erwachsener nachgewiesen werden. So achten Probanden die zum zweiten Testzeitpunkt gestillt wurden tendenziell eher auf gesunde Ernährung (weniger Salz, weniger Fett, mehr frisches Obst und Gemüse, Obst statt Süßem zwischendurch, weniger frittierte Nahrungsmittel sowie weniger Junk Food).
Abstract
(Englisch)
The aim of this diploma thesis is to analyse the influence of risk and protective factors in early childhood on the health and health-related behaviour of emerging adults.
The present study has been realized as part of the longitudinal project “Familienentwicklung im Lebenslauf” (“FIL”) designed by Univ.-Prof. Dr. Rollett at the University of Vienna, Department for Psychology. The purpose of the “FIL”- project is to determine beneficial or risky factors in the development of children and their families. As part of the eighth wave of the survey it was possible to acquire 143 families (139 emerging adults, 139 mothers and 125 fathers) from the original 175 families that participated.
Besides some items chosen from the second wave of the examination the questionnaires used in this thesis were as follows: A shortened and adapted form of the „Inventory of the Dimensions of Emerging Adulthood“ (IDEA-Y) by Reifman, Arnett und Colwell (2003) was used for the acquisition of identity development. The regulatory focus was measured with an adapted form of the „General Regulatory Focus Measure“ (GRFM) by Lockwood, Jordan und Kunda (2002). An adapted form of the temperament questionnaire by Thomas & Chess (1977) was used. Moreover the „Inventory of Parent and Peer Attachment“ (IPPA) by Armsden und Greenberg (1987), a questionnaire for measuring future orientation premised on the questionnaire by Oser, Horn und Maiello (2002), as well as an adapted form of the „Adolescent Health and Development Questionnaire“ by Jessor, Costa und Turbin (2002), was also applied.
Based on theoretical considerations four risk and protective factors of the early childhood were chosen. These are: length of pregnancy, birth weight, Apgar-scores as well as infant feeding routine.
On closer inspection of the results of the data analysis, it is noticeable that birth weight in particular, seems to be a good indicator for health and health-related behaviour of emerging adults. Birth weight seems to have a significant influence on the body mass index of the eight wave of examination. Therefore, it can be said that later body weight is at least partly determined by birth weight. Additionally, it has been shown that higher birth weight has a positive impact on psychological development. Thus, emerging adults with higher birth weight have a mainly positive mood, more patience and acceptance towards suggestions from others as well as a better overall emotional state. In addition, people with higher birth weight report a better physical condition in a self-assessment. In contrast to people with a high birth weight, individuals with low birth weight score higher on the scale “Depressive Verstimmung” (“depressive mood”) as well as indicate a higher experience of stress at home and in school/university/work.
Overall, the results support the supposition that low birth weight serves as a risk factor whereas high birth weight operates as a protective factor.
Furthermore, evidence of the positive influence of infant feeding routine on the dietary behaviour of emerging adults has been provided. Thus, people who have been breastfed as infants pay greater attention to following a healthy diet (such as consuming less salt, less fat, eating fresh fruits and vegetables more often, eating fruits instead of sweets in between meals, eating less deep-fried foods as well as less junk food).
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Risikofaktoren Schutzfaktoren Gesundheit Gesundheitsverhalten Emerging Adults Familienentwicklung im Lebenslauf
Autor*innen
Agata Fron
Haupttitel (Deutsch)
Frühkindliche Risiko- und Schutzfaktoren und deren Auswirkungen auf die Gesundheit und das Gesundheitsverhalten bei "Emerging Adults"
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
120 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Brigitte Rollett
Klassifikationen
77 Psychologie > 77.59 Entwicklungspsychologie: Sonstiges ,
77 Psychologie > 77.70 Klinische Psychologie
AC Nummer
AC12134031
Utheses ID
30813
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
