Detailansicht

Das Bewegungsverhalten von Kindern und Jugendlichen im internationalen Vergleich
eine Metaanalyse über die unterschiedlichen Erfassungsmethoden körperlicher Aktivität
Philipp Walter Lang
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Zentrum für Sportwissenschaft und Universitätssport
Betreuer*in
Konrad Kleiner
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.34846
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29608.78918.104659-9
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Bewegungsverhalten und der körperlichen Aktivität von Kindern und Jugendlichen, welche wichtige Bausteine für ein Leben in Gesundheit sind. Regelmäßige Bewegung hilft unter anderem chronischen Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Krankheiten, Diabetes mellitus Typ II, Osteoporose, Rückenschmerzen und Krebs vorzubeugen. Zusätzlich kommt es durch körperliche Aktivität zu einer Verminderung von Übergewicht und Adipositas. Damit diese positiven Effekte eintreten, ist jedoch ein Mindestmaß an täglicher Bewegung notwendig. Die aktuelle Empfehlung der WHO besagt, dass Kinder und Jugendliche jeden Tag insgesamt mindestens 60 Minuten mit zumindest mittlerer Intensität körperlich aktiv sein sollten. Zur Erfassung der körperlichen Aktivität existieren drei unterschiedliche Methoden: Methoden der ersten, zweiten & dritten Kategorie. Zu den Methoden erster Kategorie zählen die Double Labeled Water – Methode (DLW) und die indirekte Kalorimetrie (IK). Beide Methoden gelten aufgrund ihrer hohen Messpräzision bei der Bestimmung des Energieverbrauchs zu den „Goldstandards“. Zusätzlich zählt noch die direkte Beobachtung zu den Referenzmethoden. Zu den Methoden zweiter Kategorie, sogenannte objektive Verfahren, zählen objektive Technologien, wie die Herzfrequenzmessung, Schrittzähler (Pedometer), Beschleunigungssensoren (Akzelerometer) und ADL – Monitore. Zu den Methoden dritter Kategorie gehören schließlich subjektive Verfahren, wie Sporttagebücher, Interviews und Fragebogenerhebungen Diese Arbeit hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Bewegungsverhalten und die körperliche Aktivität der Kinder und Jugendlichen anhand dieser unterschiedlichen Methoden zu beschreiben und deren Ergebnisse miteinander zu vergleichen. Die Resultate zeigen, dass erhebliche Unterschiede in den Ergebnissen zwischen den unterschiedlichen Methoden, aber auch innerhalb der einzelnen Methoden existieren. Studien, die mit Methoden der ersten Kategorie (DLW Methode) durchgeführt wurden, kommen zum Ergebnis, dass der durchschnittliche Gesamtenergieaufwand signifikant unter den Richtlinien der FAO/WHO/UNU liegt (Ball et al., Torun, und auch O´Conner et al.). Mc Cormack et al. (2011) hat mittels Pedometer (Methoden zweiter Kategorie) festgestellt, dass gerade einmal 25,9 % (Burschen 19,1%, Mädchen 31,6%) die Empfehlungen an täglichen Schritten erreichen. Telford et al. (2013) stellt fest, dass die Anzahl der Schritte der Kinder von Montag bis Freitag zunimmt (Freitag ist der Höhepunkt des Bewegungsausmaßes) und am Wochenende wieder abnimmt (Sonntag ist der am wenigsten aktivste Tag). Jedoch erreichen am Montag nur 36%, am Freitag 50% und am Sonntag gar nur 21% der Burschen die Bewegungsempfehlungen. Bei den Mädchen erreichen 35% am Montag, 45% am Freitag und 18% am Sonntag die Bewegungsempfehlungen. Weiters veranschaulichen Studien, die mit Akzelerometrie (Methoden zweiter Kategorie) durchgeführt wurden, dass die durchschnittliche tägliche körperliche Aktivität der Kinder und Jugendlichen zu gering ist, um die Richtlinien zu erfüllen. Die niedrigsten Werte berichtet Ness et al. (2007). In dieser Studie aus England bewegen sich die 5.500 12-jährigen Kinder täglich durchschnittlich nur 19,7 Minuten mit moderater bis anstrengender Intensität (Burschen 25,4 Minuten, Mädchen 15,8 Minuten) und verfehlen damit die Richtlinien der WHO sehr deutlich. Zusätzlich kommen Studien, die das Bewegungsausmaß mit einem Fragebogen erhoben haben (Methoden dritter Kategorie) zum Ergebnis, dass die gesundheitswirksame Mindestempfehlung von 60 Minuten moderater bis energischer Bewegung nicht erreicht wird. Vor allem Borraccino et al. (2009) kommt zum Ergebnis, dass in keinem der 32 untersuchten Staaten die Mindestempfehlungen von täglich 60 Minuten MVPA erreicht werden. Allgemein betrachtet kann festgehalten werden, dass Methoden erster, zweiter und dritter Kategorie zum Ergebnis kommen, dass sich Burschen mehr bewegen als Mädchen und dass Kinder körperlich aktiver sind als Jugendliche. Aufgrund dieser Ergebnisse kann zusammenfassend gesagt werden, dass das Bewegungsverhalten der Kinder und Jugendlichen zu gering ist und zu viel Zeit mit inaktiven Tätigkeiten verbracht werden. Für Österreich gilt, dass, gemessen mit Methoden der dritten Kategorie, gerade einmal 20% der Kinder und Jugendlichen die Empfehlungen für gesundheits-wirksame Bewegung erreichen. Gemessen mit Methoden der zweiten Kategorie sinkt dieser Wert sogar noch auf 14% für Burschen und 4% für Mädchen.
Abstract
(Englisch)
This paper focusses on the body movement and physical activity of children and teenagers, which represent cornerstones for living a healthy life. Regular exercise helps to prevent confirmed diseases, such as cardiovascular diseases, Diabetes Mellitus Type II, osteoporosis, chronic back pain or cancer. Furthermore, physical activity can help to reduce overweight and obesity. In order to experience these above mentioned effects, a certain minimum of physical activity is necessary. The current recommendation by the WHO implies that children and teenagers should at least exercise 60 minutes at average intensity on a daily basis. In order to analyze physical activity, there are three different methods: methods of the first, the second and the third category. This paper’s intention is to describe the body movement of children and teenagers on the basis of these different methods. Moreover, the results will be compared with each other. The results illustrate that significant differences do not only occur between, but also within the different methods. In general, it can be said that most children do not fulfill the minimum requirement of exercising 60 minutes at average intensity per day. In addition, it can be observed that the average amount of physical activity by boys is above that of girls. Lastly, it was ascertained that the physical activity decreases due to increasing age. In Austria, in particular, it was observed that, according to the methods of the third category, just about 20% of children and teenagers manage to fulfill the recommendations of health-enhancing exercise. Taking the methods of the second category into account, these figures even decline to 14% for boys 4% for girls respectively.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
physical activity children and adolescents measurement of physical activity
Schlagwörter
(Deutsch)
Bewegungsverhalten Kinder und Jugendliche körperliche Aktivität Messung körperlicher Aktivität
Autor*innen
Philipp Walter Lang
Haupttitel (Deutsch)
Das Bewegungsverhalten von Kindern und Jugendlichen im internationalen Vergleich
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Metaanalyse über die unterschiedlichen Erfassungsmethoden körperlicher Aktivität
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
115 S. : graph. Darst., Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Konrad Kleiner
Klassifikation
76 Sport > 76.99 Sport, Freizeit, Erholung: Sonstiges
AC Nummer
AC12103014
Utheses ID
30912
Studienkennzahl
UA | 190 | 482 | 456 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1