Detailansicht
When acupuncture travels
transporting and translating acupuncture to the Austrian context
Magdalena Eitenberger
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Ulrike Felt
DOI
10.25365/thesis.34853
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29638.11719.215255-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
„Akupunktur auf dem Weg – Wie Akupunktur in den österreichischen Kontext transportiert und übersetzt wird“, so der Titel dieser Masterarbeit. Da Akupunktur ursprünglich aus China stammt, wurde diese Therapieform in den bereits bestehenden Kontext der westlichen Medizin eingeführt. Die grundlegende Fragestellung dieser Arbeit befasst sich damit, ob und inwiefern Akupunktur sich in diesem Prozess der Anpassung an die westliche medizinische Praxis, und speziell den österreichischen politischen Kontext, verändert hat. Des Weiteren soll erforscht werden, wie Körperbilder des behandelten, akupunktierten Körpers sich verändert haben. Ein wichtiger Aspekt, der der Analyse dieser Fragestellung dient, ist die „policy“-Ebene. So wurde untersucht, wie das Praktizieren von Akupunktur indirekt über die Ausbildung und Finanzierung reguliert wird, und welche Hierarchie-Vorstellungen dabei eine Rolle spielen. Die empirische Analyse bezieht sich auf insgesamt sieben qualitativ geführte Interviews mit ÄrztInnen und einer Hebamme, die Akupunktur in Österreich praktizieren. Zur Vorbereitung der Interviews und Überprüfung der Daten diente eine Dokumenten-Analyse. Das Material dazu umfasste etwa die Websites der österreichischen Ärztekammer, der medizinischen Universität Wien, und von Akupunktur Organisationen, sowie Akupunktur Magazine.
Die Ergebnisse der empirischen Analyse zeigten, dass in Bezug auf die Regulierung von Akupunktur in Österreich zahlreiche Widersprüche herrschen. Es gibt keine festen Gesetze, die eine Bestrafung vorsehen, wenn Akupunktur ohne Ausbildung praktiziert wird. Dennoch wurde auf policy-Ebene ein System geschaffen, in dem angenommen wird, dass ausschließlich ÄrztInnen Akupunktur ausüben dürfen. Gleichzeitig sind Ausnahmen dieser Regulierung für bestimmt Personengruppen, vor allem Hebammen, möglich, solange sich diese auf den Bereich von Geburtsvor- und -nachbereitung beschränken. In dem empirischen Material wurde Akupunktur als sehr nebenwirkungsarm beschrieben und angepriesen, doch gleichzeitig wird betont, dass unzureichend qualifizierte Praktizierende massiven Schaden anrichten könnten. Akupunktur wird für manche Erkrankungen von dem öffentlichen Krankenkassensystem als wirksame Therapiemethode anerkannt. Gleichzeitig werden Kosten jedoch nur zu einem sehr geringen Teil übernommen; der Rest ist Privatleistung. Viele ÄrztInnen, die Akupunktur praktizieren, besuchen regelmäßig China, um dort ihre Ausbildung zu vertiefen. Doch in China in Akupunktur ausgebildete ÄrztInnen können ihre Ausbildung in Österreich nur sehr schwierig, wenn überhaupt, anerkennen lassen. Häufig wird eine Hierarchie der Akupunktur beschrieben, in der österreichische Akupunktur als höher, da wissenschaftlicher, erachtet wird. Akupunktur wird als Therapieform beschrieben, die auf wissenschaftlicher Basis geprüft wurde und nachgewiesenermaßen effektiv ist. Gleichzeitig wird sie jedoch kaum als alleinige Behandlungsmethode eingesetzt, sondern lediglich komplementär. Wissenschaftliche Doppel-Blind-Tests werden als notwendig erachtet, um die Akzeptanz von Akupunktur voranzutreiben. Es ist jedoch offensichtlich, dass standardisierte Prozesse im Falle von Akupunktur-Untersuchungen nicht in dem selben Ausmaß gewährleistet werden können wie bei klinischen Studien zu Medikamenten oder Operationen. Zudem besteht ein großer Unterschied zwischen dem sehr klinischen Zugang zu Akupunktur Ausbildung und Forschung und dem sehr persönlichen Ansatz, der Patienten beim Akupunktieren entgegen gebracht wird. So entsteht ein System scheinbarer Widersprüche. Nichtsdestotrotz besteht in Österreich ein System, in dem Akupunktur erfolgreich ausgeübt, gelehrt und erforscht werden kann.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
acupuncture policy body image
Schlagwörter
(Deutsch)
Akupunktur Körperbild policy
Autor*innen
Magdalena Eitenberger
Haupttitel (Englisch)
When acupuncture travels
Hauptuntertitel (Englisch)
transporting and translating acupuncture to the Austrian context
Paralleltitel (Deutsch)
Akupunktur auf dem Weg – wie Akupunktur in den österreichischen Kontext transportiert und übersetzt wird
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
117 S.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Ulrike Felt
Klassifikation
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.10 Wissenschaft und Gesellschaft
AC Nummer
AC12140892
Utheses ID
30917
Studienkennzahl
UA | 066 | 906 | |