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Probleme der Richtlinie über die Rechte der Verbraucher
Carina Maria Romanek
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Rechtswissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Attila Fenyves
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DOI
10.25365/thesis.34869
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30217.06403.975653-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Harmonisierung des Verbraucherschutzrechts wird von der Europäischen Kommission als einer der wesentlichen Faktoren zur Erreichung eines vollendeten Binnenmarkts angesehen. Dem Verbraucherrecht wird nicht zuletzt deshalb eine besonders große Bedeutung zugesprochen, weil es eine Vorreiterrolle für die Vereinheitlichung von allgemeinem Zivilrecht einnimmt. Gegenstand dieser Dissertation ist die umfassende Aufarbeitung der am 10.10.2011 vom Rat der Europäischen Union verabschiedeten Richtlinie über die Rechte der Verbraucher, kurz bezeichnet als „Verbraucherrechterichtlinie“. In dieser Richtlinie gehen die Fernabsatzrichtlinie und die Haustürgeschäfte-richtlinie auf. Im Unterschied zu ihren Vorgängern schafft die Verbraucherrechterichtlinie neben einer horizontalen Harmonisierung der vorvertraglichen Informationspflichten für Verbraucherverträge eine weitgehende Vollharmonisierung in Bezug auf die Bestimmungen über Fernabsatzverträge und Haustürgeschäfte sowie über sonstige Verbraucherrechte, wenngleich das ursprüngliche ambitionierte Vorhaben des europäischen Gesetzgebers, 8 Richtlinien in einer Richtlinie zu vereinheitlichen, nicht realisiert wurde. Das Ziel der Arbeit war dabei insbesondere, dem Rechtsanwender einen Ge-samtüberblick über diese neue Rechtsgrundlage für Verbraucherschutzrecht in Europa zu bieten. Nach einer kurzen zusammenfassenden Darstellung der Auslegungsgrundsätze von Richtlinien sowie der aktuellen Rechtslage des Kollisionsrechts und der internationalen Zuständigkeit in Bezug auf Verbraucherverträge wird die Geschichte des Verbraucherschutzrechtes zur Veranschaulichung der Bedeutung der Verbraucherrechterichtlinie im Kontext der historischen Entwicklung aufgezeigt. Daran anschließend wird der in der Verbraucherrechterichtlinie normierte Vollharmonisierungsansatz, seine Kompetenzgrundlage und seine Bedeutung für die Mitgliedstaaten eingehend erörtert. Den Kern der Arbeit bildet schließlich die Auseinandersetzung mit den Prob-lemstellungen, die in den einzelnen Kapiteln der Verbraucherrechterichtlinie aufgeworfen werden, insbesondere die Auslegung der einzelnen Regelungen, die Systematik und das Verhältnis zueinander, sowie die teilweise auftretenden Wertungswidersprüche zu anderen Rechtsakten und zu derzeit in Österreich in Geltung stehendem nationalen Recht. Die Aufarbeitung der Verbraucherrechterichtlinie reicht vom Anwendungsbereich über die für Verbraucherverträge im Allgemeinen geltenden Informationspflichten, die im Besonderen für Fernabsatzverträge und Haustürgeschäfte geltenden Informationspflichten, Formvorschriften und Regelungen zum Widerruf bis hin zu sonstigen Verbraucherrechten, die auch Regelungsbereiche von zivilrechtlichen Kernfragen tangieren, wie beispielsweise die Lieferpflicht des Verkäufers und der Gefahrenübergang beim Versendungskauf. Die Autorin der gegenständlichen Dissertation kommt zum Ergebnis, dass die Richtlinie über die Rechte der Verbraucher eine politische Kompromisslösung darstellt, die in ihrer derzeitigen Fassung noch Wertungswidersprüche aufweist und weit hinter den sicherlich hoch gesteckten Erwartungen zurück bleibt. Vor allem vor dem Hintergrund, dass sich diese Richtlinie mit dem erklärten Ziel einer Vollharmonisierung an 28 nationale – mitunter sehr verschiedene – Rechtssysteme wendet, wäre wohl eine dem Pandektensystem entsprechende Systematisierung, zumindest aber die Normierung eines Allgemeinen Teils de lege ferenda hilfreich, um das selbst definierte Ziel einer tatsächlichen Vollharmonisierung auch zu erreichen. Die in die Untersuchung einbezogene Literatur umfasst dabei überwiegend Literatur aus Österreich und Deutschland, sowie Veröffentlichungen von Organen der EU.
Abstract
(Englisch)
The European Commission views the harmonisation of consumer protection law as one of the key factors in optimising the internal market. Consumer law is considered particularly significant, not least because it leads the way in standardising general civil law. The object of this dissertation is to comprehensively reappraise the Directive approved by the Council of the European Union regarding the rights of consumers, referred to as "the Consumer Rights Directive" for the sake of brevity. The Distance-Selling Directive and the Doorstep-Selling Directive are taken up in this Directive. In contrast to its predecessors, the Consumer Rights Directive creates, alongside horizontal harmonisation of the pre-contractual information obligations for consumer contracts, a far-reaching full harmonisation in relation to the provisions regarding distance-selling contracts and doorstep-selling contracts as well as about other consumer rights; however, the original, the European legislators' original, ambitious intention of standardising 8 Directives in one Directive has not been achieved. Within this, the objective of the work was in particular to offer legal practitioners an overview of this new legal basis for consumer protection law in Europe. After a short summary of the interpretive principles of Directives, as well as the current legal situation regarding conflict of laws and international jurisdiction in relation to consumer contracts, the history of consumer protection law is demonstrated in order to illustrate the significance of the Consumer Rights Directive in the context of its historical development. Following this, the fall harmonisation approach standardised in the Consumer Rights Directive, its basis and its significance for member states will be discussed in detail. This work's key focus is solely examining the problems that are posed in the individual Chapters of the Consumer Rights Directive, and in particular the interpretation of the individual regulations, their classification and relation to one another, as well as the contradictions in evaluation that arise in parts in comparison with other legal acts and the national law currently applicable in Austria. The reappraisal of the Consumer Rights Directive spans from its scope to the informational obligations that are generally applicable for consumer contracts, to the information obligations that apply in particular for distance-selling contracts and doorstep-selling contracts, to formalities and regulations on revocation, to other consumer rights that also affect scopes of core civil rights questions such as the seller's delivery obligation and the transfer of risk with sale by dispatch. The author of this dissertation comes to the conclusion that the Directive re-garding the rights of the consumer represents a solution that is a political com-promise, which in its current form contains contradictions in evaluation and is far from fulfilling – certainly ambitious – expectations. First and foremost in the context that the stated goal of this Directive is a full harmonisation across 28 legal systems, which in part vary greatly, a systematisation in line with the Pandects system – but at least the standardisation of a general part – would be helpful de lege ferenda in also achieving the objective it itself defines in the form of an actual full harmonisation. The literature included in this investigation predominantly comprises literature from Austria and Germany, as well as publications issued by EU institutions.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
consumer protection law full harmonisation directive
Schlagwörter
(Deutsch)
Verbraucherschutzrecht Vollharmonisierung Richtlinie
Autor*innen
Carina Maria Romanek
Haupttitel (Deutsch)
Probleme der Richtlinie über die Rechte der Verbraucher
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
230 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Attila Fenyves ,
Christiane Wendehorst
Klassifikationen
86 Recht > 86.06 Rechtsvergleichung, Rechtsvereinheitlichung ,
86 Recht > 86.18 Privatrecht: Allgemeines ,
86 Recht > 86.20 Schuldrecht ,
86 Recht > 86.86 Europarecht: Allgemeines ,
86 Recht > 86.88 Gemeinschaftsaufgaben, Rechtsvereinheitlichung ,
86 Recht > 86.90 Europarecht: Sonstiges
AC Nummer
AC12201664
Utheses ID
30928
Studienkennzahl
UA | 083 | 101 | |
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