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"Kein Alkohol ist auch keine Lösung"
eine qualitative Studie über das Trinkverhalten junger Männer während der Absolvierung ihres Grundwehrdienstes im österreichischen Bundesheer
Lena Göpfrich
Art der Arbeit
Magisterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Irmgard Eisenbach-Stangl
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.3536
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29867.26835.557862-4
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Aus den Alltagsgeschichten ehemaliger Grundwehrdiener beim österreichischen Bundesheer, in denen Alkohol meist eine zentrale Rolle spielt, entsprang das Interesse über das Trinkverhalten von österreichischen Präsenzdienern zu forschen. Im deutschsprachigen Raum existieren nur sehr wenige, quantitative Forschungen zum Alkoholkonsum von Wehrdienern und Soldaten sowie verwandten Themen. Die vorliegende Arbeit hatte deshalb zum Ziel die Thematik mit qualitativer Methodik zu untersuchen. Im Vordergrund stand somit nicht allgemein gültige Ergebnisse zu erhalten, sondern die Analyse von Einzelfällen. Zum einen sollte im Rahmen der Forschung herausgefunden werden, welche Veränderungen im Alkoholkonsum von männlichen Rekruten ab Eintritt in den Präsenzdienst beim österreichischen Bundesheer festzustellen sind, und zum anderen, welche Motive diesen Veränderungen im Trinkverhalten aus Sicht ehemaliger Grundwehrdiener zugrunde liegen. Zur Beantwortung dieser Fragestellungen wurden qualitative Interviews mit elf 19- bis 21-jährigen Männern geführt, bei denen die Absolvierung des Präsenzdienstes in Österreich nicht länger als ein Jahr zurückliegt. In Bezug auf die Schulbildung handelt es sich bei den Befragten um eine homogene Gruppe, alle 11 ehemaligen Grundwehrdiener weisen die Matura als höchsten Schulabschluss auf. Hinsichtlich Waffengattungen und Kasernenstandorten während des Grundwehrdienstes unterscheiden sich die interviewten Männer allerdings stark. Die Analyse der Interviews mit ehemaligen Präsenzdienern zeigte, dass ab dem Eintritt in das österreichische Bundesheer Veränderungen im Trinkverhalten der befragten jungen Männer verzeichnet werden können. Von einem Anstieg des Alkoholkonsums berichteten allerdings nur 3 der 11 Interviewten. Zu einer Herausbildung spezieller Konsummuster kommt es den Gesprächen zufolge vor allem in zwei Phasen des Wehrdienstes, in den ersten Wochen, der Grundausbildung, und in den letzten Wochen vor der Abrüstung. In der Grundausbildung wird nach Aussagen der Interviewpartner entweder sehr viel oder sehr wenig Alkohol konsumiert, wohingegen der Alkoholkonsum in der Abrüstungszeit bei fast allen Grundwehrdienern ansteigt. Die von den befragten ehemaligen Grundwehrdienern angegeben Gründe für die Zu- bzw. Abnahme des Alkoholkonsums beim Heer sind vielfältig. Das Konsumverhalten hängt zum einen stark mit der Totalität der Institution Bundesheer zusammen, welche die Rekruten vornehmlich in der Grundausbildung zu spüren bekommen. Als Beispiele seien hier psychischer Stress, körperliche Anstrengung, Schlafmangel und Langeweile genannt, die sich sowohl hemmend als auch fördernd auf den Alkoholkonsum auswirken können. Aber auch andere Aspekte, die mit traditionellen Vorstellungen von Männlichkeit beim Bundesheer zusammenhängen, beeinflussen das Trinkverhalten von Rekruten nach Erfahrungsberichten der interviewten ehemaligen Präsenzdiener. Das Bedürfnis Männlichkeitsritualen gerecht zu werden, um in der Männergesellschaft Bundesheer Anerkennung zu finden, kann in der Gruppe zu erhöhtem Alkoholkonsum führen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Alkoholkonsum Grundwehrdiener österreichisches Bundesheer
Autor*innen
Lena Göpfrich
Haupttitel (Deutsch)
"Kein Alkohol ist auch keine Lösung"
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine qualitative Studie über das Trinkverhalten junger Männer während der Absolvierung ihres Grundwehrdienstes im österreichischen Bundesheer
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
184 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Irmgard Eisenbach-Stangl
Klassifikationen
71 Soziologie > 71.30 Soziale Gruppen: Allgemeines ,
71 Soziologie > 71.31 Geschlechter und ihr Verhalten ,
71 Soziologie > 71.32 Mann ,
71 Soziologie > 71.50 Kultursoziologie: Allgemeines ,
71 Soziologie > 71.64 Abweichendes Verhalten
AC Nummer
AC07557549
Utheses ID
3102
Studienkennzahl
UA | 066 | 813 | |
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