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Schulfähigkeitsprognose mit dem Wiener Entwicklungstest (WET)
Claudia Heiss
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Pia Deimann
DOI
10.25365/thesis.3539
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29572.08809.194662-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Abstract
Aktuelle theoretische Positionen sehen Schulfähigkeit als ein gemeinsames Ziel von allen beteiligten Personen und weiters als Resultat eines komplexen Zusammenspiels unterschiedlichster Faktoren. Die für den Erwerb der sogenannten Kulturtechniken gefundenen Vorläuferfähigkeiten (z.B. phonologische Bewusstheit, Mengen-Zahlen-Kompetenzen) erlauben zunehmend eine präzisere Diagnostik und eine darauf stützende Prognose (Daseking et al., 2008; Hasselhorn et al., 2008).
Das zentrale Anliegen dieser Diplomarbeit bestand darin, geeignete Prädiktoren zur Schulfähigkeitsprognose mit dem WET (Wiener Entwicklungstest; Kastner-Koller & Deimann, 2002) zu identifizieren und der Frage nachzugehen, ob man mit dem WET schon im Vorschulalter Schulfähigkeit (kognitive Fähigkeiten, emotionale und soziale Schulerfahrungen und Fähigkeiten im Lesen und Schreiben) vorhersagen kann. Die Kriterien zur Überprüfung dafür wurden im Schulalter mit verschiedenen Verfahren (HAWIK-IV, Petermann & Petermann, 2007; SLRT, Landerl et al., 1997; FEESS 1-2/3-4, Rauer & Schuck, 2003, 2004) erhoben und mit den gesammelten Daten zum ersten Erhebungszeitpunkt auf Zusammenhänge untersucht. Die Gesamtstichprobe der vorliegenden längsschnittlichen Untersuchung bestand aus 27 Kindern, davon 15 Mädchen und 12 Buben.
Das aussagekräftigste Ergebnis betrifft den Gesamtentwicklungsscore im WET, der rund 59% der gemeinsamen Streuung mit dem allgemeinen intellektuellen Niveau im Schulalter erklärt. Von den einzelnen Subtests zeigt das Quiz den stärksten Zusammenhang zu den kognitiven Bereichen Sprachverständnis und Arbeitsgedächtnis. Aber auch Bunte Formen und Gegensätze können zur Prognose von kognitiven Fähigkeiten herangezogen werden. Erster besonders zur Vorhersage von wahrnehmungsgebundenen logischem Denken in der Schulzeit und zweiter zur Vorhersage der Verarbeitungsgeschwindigkeit und der Lesezeit bei häufigen Wörtern und einem kurzen Text. Der Subtest Puppenspiel korreliert schwach jedoch signifikant mit dem Sprachverständnis, das Schatzkästchen mit dem Arbeitsgedächtnis im Schulalter. Nachzeichnen ist zur Vorhersage der Verarbeitungsgeschwindigkeit geeignet. Die Subtests zur sozial-emotionalen Entwicklung (Fotoalbum und Elternfragebogen) korrelieren nicht mit emotionalen und sozialen Schulerfahrungen der Kinder. Ein höheres Ergebnis im Fotoalbum hängt jedoch mit der Angabe der Eltern zusammen, dass das Kind gern in die Schule geht und sich gut mit der/dem LehrerIn versteht. Mit den Subtests Muster Legen, Wörter Erklären, Zahlen Merken, Bilderlotto, Turnen und Lernbär konnten keine Zusammenhänge gefunden werden.
Ein deutliches Ergebnis im Bezug auf Schulfähigkeit zeigte sich weiters bei der Einteilung in Gruppen ohne und mit Förderbedarf und Förderung. Die Kinder, die im Vorschulalter keinen Förderbedarf hatten, erreichten im Schulalter signifikant höhere kognitive Werte sowie umgekehrt. Dieses Ergebnis entspricht dem Ziel im WET Entwicklungsdefizite zu diagnostizieren und als förderdiagnostisches Verfahren Risikokinder herauszufiltern (Kastner-Koller & Deimann, 2002)
Abschließend kann man zusammenfassen, dass der WET zur Schulfähigkeitsprognose im Hinblick auf kognitive Fähigkeiten im Schulalter sehr gut geeignet ist. Wesentlich ist weiters, dass der WET einen bedeutenden Beitrag zur Diagnose der individuellen Entwicklung und einer darauf aufbauenden adäquaten Intervention leisten kann, was zu einer zunehmenden Chancengleichheit beim Schuleintritt führen kann.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Schulfähigkeit Vorläuferfähigkeiten Wiener Entwicklungstest WET Prognose
Autor*innen
Claudia Heiss
Haupttitel (Deutsch)
Schulfähigkeitsprognose mit dem Wiener Entwicklungstest (WET)
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
178 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Pia Deimann
Klassifikationen
77 Psychologie > 77.55 Kinderpsychologie ,
80 Pädagogik > 80.99 Pädagogik: Sonstiges
AC Nummer
AC07567997
Utheses ID
3105
Studienkennzahl
UA | 298 | | |