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Ein Vergleich dreier ökonomischer Paradigmen der Nachhaltigkeit
Neoklassische Umweltökonomie, Ökologische Ökonomik, Politische Ökologie
Stefan Lumplecker
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Andreas Novy
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.3553
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29799.80547.119062-7
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der Brundtland-Bericht lieferte 1987 eine bis heute weitgehend anerkannte politische Definition nachhaltiger Entwicklung, stellt jedoch keine abgeschlossene Theorie dar. Analog zum Bedeutungsgewinn des Nachhaltigkeitsdiskurses etablierten sich in den vergangenen beiden Jahrzehnten wissenschaftliche Paradigmen, welche die neuen Ansprüche (insbesondere das Postulat der intergenerativen Gerechtigkeit und die Berücksichtigung der Beziehung des Menschen zur Natur) in ihren Theoriegebäuden berücksichtigen. Diese Arbeit vergleicht drei dieser so entstanden ökonomischen Paradigmen nachhaltiger Entwicklung, nämlich die neoklassische Umweltökonomie, die Ökologische Ökonomik und die Politische Ökologie. Diese werden anhand von drei Forschungsfragen auf ihre Analyse der „ökologischen Krise“, ihre Konzeption einer nachhaltigen Entwicklung und die von ihnen propagierten Handlungsstrategien untersucht. Unter der Annahme einer „schwachen Nachhaltigkeit“ geht die neoklassische Umweltökonomie von einer weitgehenden Substituierbarkeit von „menschengemachtem Kapital“ und „Naturkapital“ aus. Intergenerativ gerechte Entscheidungen können durch auf monetären Werten basierenden Kosten-Nutzen-Analysen getroffen werden. Die Ökologische Ökonomik betont hingegen unter der Annahme einer „starken Nachhaltigkeit“ die Komplementarität der Kapitalarten und fordert multi-rationale gesellschaftliche Entscheidungsprozesse, welche einen weitgehenden Erhalt des Naturkapitals für künftige Generationen und eine intragenerativ gerechte Verteilung des Zugangs zur Natur zum Ziel haben. Dies erfordert nach Ansicht der Ökologischen Ökonomik eine „Dematerialisierung“ unserer heutigen Wirtschaft. Die Politische Ökologie betont die soziale Bedingtheit der „gesellschaftlichen Naturverhältnisse“ und arbeitet heraus, welche Machtverhältnisse diese Dematerialisierung behindern. Sie stellt damit in Frage, ob eine nachhaltige Entwicklung unter der Bedingung kapitalistischer Vergesellschaftung möglich ist. Die abschließende vergleichende Bewertung der drei Paradigmen verdeutlicht die nur scheinbare Rationalität der neoklassischen Umweltökonomie und empfiehlt weitere Forschung an den Schnittstellen der Paradigmen der Ökologischen Ökonomik und der Politischen Ökologie.
Abstract
(Englisch)
In 1987, the Brundtland Report coined a political definition of sustainable development, but did not provide a comprehensive theory of how to achieve this goal. With the growing importance of the sustainability discourse several scientific paradigms developed throughout the past two decades, trying to include the new demands (in particular the claim for intergenerational equity and the consideration of the relationship between human beings and nature) into their theoretical framework. This thesis compares three paradigms of sustainable development: environmental economics, ecological economics and political ecology. Guided by three research questions, these paradigms are reviewed in terms of their analysis of the “ecological crisis”, their concept of sustainable development and their recommended strategies. Based on the presumption of “weak sustainability”, environmental economics believes in the substitutability of “human-made capital” and “natural capital”. Cost-benefit analysis based on monetary values is seen as an appropriate method in order to make decisions respecting intergenerational equity. Ecological economics, in contrast, is based on the “strong sustainability” presumption and stresses the complementarity of all forms of capital. It asks for multi-rational decision-making leading to preservation of natural capital for future generations and to fair intragenerational distribution. According to ecological economics a “dematerialisation” of the current economic system is needed in order to achieve this goal. Political ecology stresses the social character of “society-nature relations”. It analyses the power relations impeding “dematerialisation”. Political ecology questions whether sustainable development can be achieved within the constraints of capitalism. The last chapter provides a systematic comparison of the three paradigms, shows the limited rationality of environmental economics and recommends further research on the interface of ecological economics and political ecology.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
sustainability sustainable development environmental economics ecological economics political ecology
Schlagwörter
(Deutsch)
Nachhaltigkeit nachhaltige Entwicklung Neoklassische Umweltökonomie Ökologische Ökonomik Politische Ökologie
Autor*innen
Stefan Lumplecker
Haupttitel (Deutsch)
Ein Vergleich dreier ökonomischer Paradigmen der Nachhaltigkeit
Hauptuntertitel (Deutsch)
Neoklassische Umweltökonomie, Ökologische Ökonomik, Politische Ökologie
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
205 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Andreas Novy
Klassifikationen
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.00 Geisteswissenschaften allgemein: Allgemeines ,
43 Umweltforschung > 43.30 Umweltpolitik ,
83 Volkswirtschaft > 83.63 Volkswirtschaftliche Ressourcen, Umweltökonomie ,
89 Politologie > 89.94 Internationale Beziehungen: Sonstiges
AC Nummer
AC07985995
Utheses ID
3117
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1