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Stil folgt Inhalt?
eine EEG- Studie zur Kunstwahrnehmung in zeitlicher Perspektive
Helene Fuchs
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Claus-Christian Carbon
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.3572
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29196.95841.959354-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Kunst ist ein wichtiger Bestandteil aller Gesellschaften und Kulturen, der von vielen Menschen als bereichernd und angenehm empfunden wird. Das Gefühl der Befriedigung, das viele Menschen bei der Beschäftigung mit Kunst empfinden, entsteht dabei aus einem Prozess, der hauptsächlich das Betrachten des Kunstwerkes und damit die perzeptuelle Verarbeitung beinhaltet. Wie aber kommt es zu diesem kunstspezifischen Empfinden? Welche Prozesse machen die Kunstwahrnehmung aus? Als besonders relevant für die Kunstwahrnehmung werden das Motiv und der Stil des Kunstwerkes gesehen. Die Verarbeitungsprozesse von Stil und Motiv bei der Betrachtung von Kunstwerken zu untersuchen liefert daher einen wichtigen Beitrag zum Verständnis von Kunstwahrnehmung. Die vorliegende Diplomarbeit widmet sich der Untersuchung eben dieser Prozesse. Der Fokus liegt dabei auf zeitlichen Aspekten der Verarbeitung von Stil und Inhalt, genauer auf der Frage, ob Stil oder Inhalt schneller verarbeitet werden. Aufgrund bisheriger Studien wurde dabei angenommen, dass Inhalt schneller verarbeitet wird als Stil. Um diese Annahme zu untersuchen wurde eine EEG - Studie durchgeführt. In einer Dual-Task Go/NoGo - Aufgabe kategorisierten die Teilnehmer Kunstwerke nach Stil und Inhalt. Stil wurde als Künstler, Inhalt als Motiv operationalisiert. Die ereigniskorrelierten Potentiale N200 und LBP wurden analysiert um Hinweise für den zeitlichen Verlauf der Verarbeitung von Stil und Inhalt zu finden. Die Onset-Latenzen der ereigniskorrelierten Potentiale wurden dabei als Richtwert für die Dauer der Verarbeitung herangezogen. Die Ergebnisse der LBP-Analyse unterstützen die Annahme, dass Inhalt bei der Betrachtung von Kunstwerken schneller verarbeitet wird als Stil. Stil war 117 ms später als Inhalt soweit verarbeitet, dass er zur Ausbildung eines bewegungsvorbereitenden Potentials führte. Zudem trat ein NoGo-LBP nur in den Bedingungen auf, in denen Stil über Go/NoGo entschied. Dieses Ergebnis weist darauf hin, dass Inhalt früher verarbeitet wird und bereits ein bewegungsvorbereitendes Potential auslöst, während die Information über Stil, die die Go/NoGo-Entscheidung begründet, erst später verfügbar ist. Eine N200 konnte in dieser Untersuchung wider Erwarten nicht beobachtet werden, so dass keine Hinweise auf die Verarbeitungsgeschwindigkeit aus der N200-Analyse gezogen werden können.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Kunstwahrnehmung Stilverarbeitung EEG
Autor*innen
Helene Fuchs
Haupttitel (Deutsch)
Stil folgt Inhalt?
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine EEG- Studie zur Kunstwahrnehmung in zeitlicher Perspektive
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
103 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Claus-Christian Carbon
Klassifikationen
77 Psychologie > 77.05 Experimentelle Psychologie ,
77 Psychologie > 77.40 Wahrnehmungspsychologie ,
77 Psychologie > 77.50 Psychophysiologie
AC Nummer
AC07567976
Utheses ID
3135
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1