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Der Bedeutungswandel hellenistischer Motive in der Münzprägung der Hasmonäer
Hans Sonntagbauer
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Individuelles Masterstudium Numismatik und Geldgeschichte
Betreuer*in
Reinhard Wolters
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.35408
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30212.45426.426462-8
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Gegen Ende des 2. Jh. v. Chr. gelang es den Hasmonäern, die seleukidische Vorherrschaft über Judäa abzuschütteln und ein eigenes unabhängiges Staatswesen zu errichten. Auch in der Antike gehörte dazu neben der Schaf-fung eigenständiger politischer Instanzen und Verwaltungseinheiten nicht zuletzt die Hervorbringung eigener Staatssymbole, wozu auch die Schaffung einer neuen, eigenständigen Währung zählte. Diese Symbole dienen heute wie damals nicht nur der Selbstdarstellung des Staates und verweisen auf Traditionen, sondern sie sind auch Zeichen der Zusammengehörigkeit der Bürger und drücken gemeinsame Werte aus. Da-mit helfen sie dem Bürger, sich mit dem Staat zu identifizieren. Mit der Schaffung einer eigenen Währung (Prutah), die sich am Geldwesen des Seleukidenreiches orientierte, gingen auch die Hasmonäer bei der Erlangung ihrer Unabhängigkeit diesen Weg der Selbstdarstellung. Die Hasmonäer prägten keine Gold- und Silbermünzen, sondern beschränk-ten sich auf die Herstellung von Bronzemünzen, hauptsächlich in zwei Wert-stufen: Prutah und Halb-Prutah (Lepton). Bedingt durch die frühere Beherr-schung Judäas durch die Seleukiden und das Fehlen einer eigenen Münz-tradition orientierten sich die Münzbilder der Hasmonäer an seleukidischen Vorbildern. So finden sich bei den Hasmonäern nicht nur allgemein gültige hellenistische Motive, wie Kranz, Diadem oder Füllhorn, sondern auch explizit seleukidische Motive, wie den die Dynastie der Seleukiden symbolisierenden Anker. Diese weitgehende Übernahme des seleukidischen Motivrepertoires rückte die Frage in den Vordergrund, ob die Übernahme ohne Bedeutungsänderung erfolgte, oder ob sich die Hasmonäer zwar an den Motiven der Seleukiden orientierten, ihnen aber vielleicht eine spezifisch jüdische Konnotation gaben. Die Untersuchung ergab, dass sich die hasmonäischen Herrscher bei der Auswahl ihrer Münzbilder zwar an Motiven ihrer hellenistischen Nachbarstaa-ten (Seleukiden bzw. Ptolemäer) orientierten. Diese Motive wurden jedoch nicht unverändert übernommen, sondern erhielten durch geringfügige, aber typische, Abänderungen eine speziell für hasmonäische Bedürfnisse zuge-schnittene Bedeutung. Neben den Anleihen beim Motivschatz der Seleuk-dien, waren es auch religiös motivierte jüdische Darstellungen, die von den hasmonäischen Herrschern für ihre Münzprägungen verwendet wurden.
Abstract
(Englisch)
Towards the end of the 2nd century BC the Hasmoneans succeeded in shak-ing off the Seleucid domination over Judea and establishing their own inde-pendent state. Even in ancient times, apart from the establishment of inde-pendent political bodies and administrative units, the introduction of a new currency belonged to the first steps undertaken for the creation of state sym-bols of a newly established state. Such symbols are still used today not only for the self-representation of a state and they refer to traditions, but they are also signs of solidarity of the citizens and express common values. Thus, they help citizens to identify with their political system. By establishing their own currency (Prutah), based on the monetary system of the Seleucid Em-pire, the Hasmoneans followed this path of self-representation after having obtained independance. The Hasmoneans struck no gold and silver coins, but were restricted to the production of bronze coins, mainly Prutot and semi-Prutot (Lepta). Due to the previous domination of Judea by the Seleucids and the lack of a tradition of striking coins, the motifs on Hasmonean coins followed Seleucid models. So one can find on Hasmonean coins not only general Hellenistic motifs, such as crown, tiara or horn of plenty, but also explicitly Seleucid motifs, such as the anchor, symbolizing the Seleucid dynasty. This widespread adoption of Seleucid motifs raised the question, whether the taking over of the Seleucid motifs by the Hasmoneans occurred without any change of meaning or they perhaps gave them a specifically Jewish connotation. The inquiry showed that the Hasmonean rulers took over the motifs for their coins from their Hellenistic neighbors (Seleucids and Ptolemies). But these motifs were not incorporated unchanged, but underwent minor but typical amendments, specifically tailored for Hasmonean needs. Beside the taking over of motifs from the repertoire of motifs of the Seleucid dynasty, there were also religiously motivated Jewish images that were used by the Hasmonean rulers for their coinage.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Hasmonean Coins Change of Motives Continuity of Motives Hellenistic Motives Hasmoneans Seleucids Ptolemys
Schlagwörter
(Deutsch)
Hasmonäische Münzen Motivwandel Motivkontinuität Hellenistische Motive Hasmonäer Seleukiden Prolemäer
Autor*innen
Hans Sonntagbauer
Haupttitel (Deutsch)
Der Bedeutungswandel hellenistischer Motive in der Münzprägung der Hasmonäer
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
178
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Reinhard Wolters
Klassifikation
15 Geschichte > 15.13 Numismatik, Sphragistik
AC Nummer
AC12162627
Utheses ID
31378
Studienkennzahl
UA | 067 | 309 | |
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