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Der demografische Wandel in sozialen Netzwerken
Nutzungsmotive der Silver Surfer am Beispiel von seniorbook.de
Carolin Blanz
Art der Arbeit
Magisterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Magisterstudium Publizistik-u.Kommunikationswissenschaft
Betreuer*in
Roland Burkart
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.35490
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29127.77647.475163-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die steigenden Zahlen der sog. Silver Surfer, also Internetnutzer über 50 Jahre (vgl. Dubrau, 2012, S. 28), im Internet werden nun auch von der Werbewirtschaft als wichtige Zielgruppe wahrgenommen (vgl. vgl. Fittkau und Harms, 2012). So unterscheiden sich Personen ab 50+ jedoch in ihrem Nutzungsverhalten und Ansprüchen auch in sozialen Netzwerken. Den differenzierten Ansprüchen älterer Internetnutzung beispielsweise hinsichtlich einfacher Bedienung wollen spezielle online-Netzwerke für Best Ager nachkommen wie auch das seit September 2012 bestehende soziale Online-Netzwerk seniorbook.de. Für ältere Nutzer sind besonders Datenschutz sowie auch Benutzerfreundlichkeit, also eine gute Usability, von Bedeutung, so dass Seniorbook diese Faktoren in der Gestaltung und in den Rahmenbedingungen berücksichtigt. Durch den Fokus auf die Nutzungsmotive richtete sich das theoretische Fundament nach dem Uses-and-Gratifications-Approach nach Katz et al. (1973/74). Die kommunikationswissenschaftliche Forschung befasst sich anhand dieses Ansatzes schon länger mit Nutzungsbedürfnissen und –motiven von verschiedenen Medien, sowie auch mit dem Internet (vgl. Ruggiero, 2000). Der Uses-and-Gratifications-Ansatz eignet sich demnach besonders für die Untersuchung von Nutzungsmotiven und –bedürfnissen (vgl. Rubin, 2009). Die Nutzung von sozialen Netzwerken und deren Auswirkungen stehen oft im Fokus der Forschung. Allerdings fokussiert sich die aktuelle Forschung zumeist auf Jugendliche oder Studierende auf sozialen Netzwerkseiten (SNS) (vgl. Richter et al., 2011), die jedoch aufgrund spezifischer Merkmale von Internetsenioren selten mit jugendlichen Motiven vergleichbar sind. Zwei Studien, nämlich Smock et al., (2011) und Tosun (2012), die sich ebenfalls dem Uses-and-Gratifications-Approach bedienten, wurden aufgrund ihrer umfassenden Motive als theoretische Grundlage gewählt. Es wurde somit von den Motiven Unterhaltung, expressives Teilen von Informationen, Eskapismus, Gemeinschaft, soziale Interaktion bzw. Aufrechterhalten von Freundschaften, habitualisierter Zeitvertreib, passives Beobachten, romantische Beziehungen, Kennenlernen neuer Freunde, Teilen von Fotos und Organisieren von Veranstaltungen. Die Motive Datenschutz und Sicherheit bzw. gegenseitiger Austausch wurden aufgrund von theoretischen Überlegungen hinzugefügt. Das Ziel der Arbeit war es, einen Motivkatalog für die Nutzung der Silver Surfer am Beispiel des sozialen Online-Netzwerks www.seniorbook.de zu erhalten. Die zentrale Fragestellung dahinter war, welche Nutzungsmotive und dahinterliegenden Bedürfnisse ältere Nutzer durch SNS erfüllen. Gibt es Lebenssituationen, die bestimmte Motive bedingen? Lassen sich unterschiedliche Nutzungsmuster (Konsumation, Partizipation, Produktion) (vgl. Shao, 2009) der User feststellen? Nutzen Silver Surfer Facebook und Seniorbook für unterschiedliche Art von Kontakten? Hat die empfundene Usability der Website seniorbook.de einen Effekt auf die Bindung zur SNS. Erfüllt das soziale Online-Netzwerk seniorbook.de die Anforderungen älterer Nutzer? Wegen der Fragestellung nach Nutzungsmotiven orientierte sich die quantitative Untersuchung an zwei durchgeführten Online-Befragungen zu jugendlichen Nutzungsmotiven von Facebook (Smock et al.,2011; Tosun, 2012). Die Nutzungsmotive der Jugendlichen wurden für die Zielgruppe der User ab 50 Jahren angepasst. Da als Beispiel die Online-Plattform Seniorbook gewählt wurde, bot sich die Methode der Online-Befragung an. Die abgeleiteten und erweiterten Fragen aus den beiden Studien wurden nach dem Pretest als quantitative Online-Befragung an die Seniorbook-Nutzer gestellt. Insgesamt nahmen 834 Personen an der Umfrage im Zeitraum eines knappen Monats teil. Die Anzahl der Teilnehmer konnte letztendlich durch Maßnahmen der Seniorbook-Redaktion erreicht werden. Es konnten sechs Nutzungsmotive von Silver Surfern am Beispiel des sozialen Online-Netzwerks seniorbook.de gefunden werden: Teilen von Informationen und Austausch, Organisation von gemeinsamen Treffen, Sicherheit und Datenschutz, Unterhaltung und Zeitvertreib, Ablenkung und Eskapismus, Foto-bezogene Motive, Halten von Freundschaften und Kennenlernen neuer Leute. Anhand von gewissen Tätigkeiten der Nutzer auf der Seite konnte mit den vorliegenden Daten nicht auf dahinterliegende Bedürfnisse wie Unterhaltung, Gemeinschaft, oder Selbstverwirklichung (Shao, 2009) geschlossen werden.Effekte auf bestimmte Motive oder auch Beschäftigungslevel von bestimmten Lebenssituationen wie dem Familienstand oder eigenen Kindern wurden nicht gefunden.Nutzer, die noch zusätzlich zum Angebot von Seniorbook Facebook nutzen, haben dort zumeist bereits bekannte Personen in ihrer Kontaktliste, während bei Seniorbook erst neue Personen online kennen gelernt werden. Die Intensität der Bindung an das Webangebot von seniorbook.de, gemessen anhand der adaptierten Seniorbook Intensity Scale nach Ellison et al. (2007). Hat einen signifikanten Einfluss auf das Wahrnehmen der Usability. Je mehr und intensiver die Nutzer die Website in den Alltag eingebunden haben, desto eher finden sie diese auch benutzerfreundlich gestaltet. Literatur Dubrau, C. (2012): Silver Surfer: Vielversprechende (Kunden-) Potenziale jenseits der 50 im Netz. In: Kampmann, B.; Keller, B.; Knippelmeyer, M.; Wagner, F. (Hg.): Die Alten und das Netz: Angebote und Nutzung jenseits des Jugendkults. Wiesbaden: Gabler Verlag, S. 27–51. Ellison, N. B.; Steinfield, C.s; Lampe, C. (2007): The Benefits of Facebook “Friends:” Social Capital and College Students’ Use of Online Social Network Sites. In: Journal of Computer-Mediated Communication 12 (4), S. 1143–1168. Fittkau, S.; Harms, A.-K. (2012): Silver Surfer – Profile, Nutzungsverhalten und -bedürfnisse. In Kampmann, B.; Keller, B.; Knippelmeyer, M.; Wagner, F. (Hg.): Die Alten und das Netz: Angebote und Nutzung jenseits des Jugendkults. Wiesbaden: Gabler Verlag, S. 52–69. Katz, E.; Blumler, J.; Gurevitch, M. (1973/1974): Uses and Gratifications Research. In: The Public Opinion Quarterly (4), S. S.509-523. Rubin, A. M. (2009): Uses-and-gratifications perspective on media effect. In: Bryant, J.; Oliver; M. B. (Hg.): Media effects: Advances in theory and research. 3. Aufl. New York: Routledge, S. 165–184. Ruggiero, T. E. (2000): Uses and Gratifications Theory in the 21st Century. In: Mass Communication and Society 3 (1), S. 3–37. Shao, G. (2009): Understanding the appeal of user-generated media: a uses and gratification perspective. In: Internet Research 19 (1), S. 7–25. Smock, A. D.; Ellison, N. B.; Lampe, C.; Wohn, D. Y. (2011): Facebook as a toolkit: A uses and gratification approach to unbundling feature use. In: Computers in Human Behavior 27 (6), S. 2322–2329. Tosun, L. P. (2012): Motives for Facebook use and expressing “true self” on the Internet. In: Computers in Human Behavior 28 (4), S. 1510–1517.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
soziale Netzwerke Social Network Sites Silver Surfer Nutzungsmotive Usability Best Ager ältere Nutzer Uses-and-Gratifications-Approach Nutzen-und-Belohnungs-Ansatz quantitative Online-Befragung Seniorbook AG Deutschland
Autor*innen
Carolin Blanz
Haupttitel (Deutsch)
Der demografische Wandel in sozialen Netzwerken
Hauptuntertitel (Deutsch)
Nutzungsmotive der Silver Surfer am Beispiel von seniorbook.de
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
VII, 204 S. : graf. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Roland Burkart
Klassifikation
05 Kommunikationswissenschaft > 05.38 Neue elektronische Medien
AC Nummer
AC12169805
Utheses ID
31450
Studienkennzahl
UA | 066 | 841 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1