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Die der katalanischen Sprache zugedachten Rollen ab1800, in der Renaixença und im Emanzipationsprozess bis 1900
soziolinguistische und juristische Aspekte
Ursula Margaretha Wurl
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Philosophie Romanistik Spanisch
Betreuer*in
Georg Kremnitz
DOI
10.25365/thesis.35521
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30280.27387.279965-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit zeichnet in interdisziplinärer Darstellung die Entwicklung der katalanischen Sprache in Katalonien nach, die, nachdem sie im Mittelalter bereits als Herrschaftssprache normalisiert war, deren Sprachtod im 19. Jahrhundert schon konstatiert wurde und deren Niedergang nicht bezweifelt werden konnte, sich „erholen“ und zu einer der mittleren Sprachen Europas werden konnte. Die in der historischen Soziolinguistik nach Eugenio Coseriu verortete Arbeit soll die Phänomene der damaligen Sprachenverwendungen und ihre Veränderungen beschreiben.
Der zeitliche Rahmen umfasst das 19. Jahrhundert und die Arbeit ist, der traditionellen katalanischen Historiographie folgend, in drei Teile gegliedert, entsprechend jeweils etwa Dritteln des 19. Jahrhunderts:
Das erste Drittel, noch im Ancien Régime, war durch weitgehende katalanische Monolingualität in der Bevölkerung und durch die offizielle kastilische Sprachpolitik diglossisch geprägt. Vom allgemeinen Vorhandensein eines Sprachbewusstseins kann noch nicht ausgegangen werden. Zu Beginn des zweiten Drittels setzte die sprachliche Renaissance-Bewegung ein: Katalanische Intellektuelle begannen, romantisch beeinflusst, sich um eine Literatursprache für elitäre, katalanischsprachige Literatur zu engagieren. Im Focus der gesellschaftlichen Wahrnehmung als „Kultur" standen die wieder aufgenommenen Dichterwettkämpfe, die Joc(h)s Florals, die daneben existierende, lebhafte Volkskultur im català que ara es parla wurde nicht wahrgenommen. Gleichzeitig wurde das in der Volkskultur entwickelte Theaterwesen zur cultura de masses. Über literarische Texte wurden auch sprachpolitische Forderungen transportiert mit dem Potential zu einer Ausweitung der Renaixença ins Politische. Im letzten Drittel erscheinen Prozesse, die im Literaturbereich mit Forderungen nach sprachlicher Norm und institutioneller Autorität und nach Normalisierung der Sprache in allen Lebensbereichen abliefen, als katalanistische Anliegen gebündelt.
Die Arbeit endet mit einem Ausblick auf das 20. Jahrhundert.
Abstract
(Englisch)
This doctoral thesis studies the changes of the Catalan language in Catalonia throughout the 19th century, which, after having been institutionally recognised in medieval times, had experienced a decline. In the 19th century even its language death was declared, before it was finally able to recover. My interdisciplinary approach deals both with the linguistic and legal aspects of these processes.
Based on Coseriu’s sociolinguistics this thesis intends to describe the phenomena associated with the use of the languages, their changes and modifications in Catalonia in the progressing 19th century. It is subdivided into three parts, each of them covering about 30 years.
Linguistically, the first third was marked by the population’s monolingualism as well as by diglossia, implemented by state-controlled linguistic policies.
At the 1830s, the Renaixença began with the revival of an elitist literary language, whereas the popular culture in everyday Catalan, the català que ara es parla, was not perceived. At the same time modern theatre evolved from popular culture and became a cultura de masses. These literary texts also conveyed language policy issues, which made evident that the literary Renaixença had the potential to be also expanded to politics.
During the last third processes took place which provoked demands for linguistic norms and institutional authority in the literary field and demanded normalization. These phenomena were bundled in Catalanistic concerns, which laid the basis for political consensus in society. The thesis ends with an outlook onto the 20th century.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Catalan language at 19th century sociolinguistic and legal aspects Diglossia linguistic conflict Catalanism
Schlagwörter
(Deutsch)
Katalanische Sprache im 19. Jahrhundert soziolinguistische und juristische Aspekte Diglossie Sprachkonflikt Katalanismus
Autor*innen
Ursula Margaretha Wurl
Haupttitel (Deutsch)
Die der katalanischen Sprache zugedachten Rollen ab1800, in der Renaixença und im Emanzipationsprozess bis 1900
Hauptuntertitel (Deutsch)
soziolinguistische und juristische Aspekte
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
473 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Georg Kremnitz ,
Robert Tanzmeister
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.15 Historische Linguistik
AC Nummer
AC12251621
Utheses ID
31480
Studienkennzahl
UA | 092 | 236 | 352 |