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Enactive Development
Istvan Rado
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Philosophie Politikwissenschaft
Betreuer*in
Ulrich Brand
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.35534
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30194.94769.135666-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Buddhistische Ansätze finden heute in mehreren wissenschaftlichen Disziplinen, sowie in therapeutischen Zugängen Anwendung. Dabei wird in den meisten Fällen der Buddhismus nicht als religiöses Glaubenssystem, sondern aufgrund der ihm eigenen epistemologischen Praxis nutzbar gemacht; diese besteht in der vorreflexiven Untersuchung menschlicher Erfahrungen. In meiner Dissertation geht es mir durch eine Verbindung relevanter theoretischer und praktischer Anwendungsgebiete um die Nutzbarmachung buddhistischer Praktiken für die Entwicklungstheorie und –praxis. Es handelt sich somit um eine Theoriarbeit, angefangen von der Ausarbeitung der wissenschaftstheoretischen Fundierung bis hin zur Verknüpfung mit einer entsprechenden Entwicklungstheorie und –strategie. In meinen wissenschaftstheoretischen Annahmen stütze ich mich auf den „Enaktivismus“, einem Theorieansatz innerhalb der Kognitionswissenschaften, welcher sich im Dialog mit der buddhistischen Philosophie entwickelt hat. Wissen und Bedeutungen werden dem zufolge durch Interaktionen zwischen Lebewesen und Umwelt hergestellt. An dieser Wissensproduktion ist unsere gesamte kognitive Ausstattung – also auch körperliche physiochemische Funktionen – beteiligt. Durch eine Kombination des enaktivistischen Ansatzes mit der Positioning Theory entwickle ich eine Methodik, welche körperliche und diskursive Mechanismen der Konstruktion von Bedeutungen berücksichtigt. Auf beiden Ebenen können Bedeutungen gezielt geändert werden: Buddhistische Techniken zielen vor allem auf die Bewusstmachung körperlicher Interpretationsmuster ab, um deren Einfluss auf unser bewusstes Denken zu beschränken. Einige meditative Praktiken dienen darüber hinaus dazu, Einstellungen und somatische Dispositionen gezielt zu kultivieren, welche Offenheit und Empathie fördern. Moderne achtsamkeitsbasierte Therapiemethoden, sowie die „community economies“-Projekte der Wirtschaftsgeografinnen J.K. Gibson-Graham, liefern Hinweise, wie solche Techniken auch für Entwicklungsprojekte nutzbar gemacht werden können: Ziel ist nicht ein zu erreichendes (Entwicklungs-)Ideal, sondern die Aneignung einer bewährten Grundhaltung. Dass diese Entwicklungsstrategie nicht nur die Lebensrealität der jeweiligen Gemeinschaften ändert, sondern durch Interaktionen mit externen Akteuren auch gesellschaftlich wirksam ist, zeige ich vor allem im letzten Kapitel auf.
Abstract
(Englisch)
Scientific disciplines, as well as certain therapeutic approaches, are today increasingly engaging with Buddhist philosophy. This dialogue is inspired not by Buddhism as a religious belief system, but due to its epistemological praxis, which consists in the pre-reflective examination of human experience. In my dissertation I am exploring both theoretical and practical areas of this interface between science and Buddhism in order to present an encompassing framework, which helps to specify corresponding development approaches in theory and practice. I therefore regard the present work as a contribution to theory building by first clarifying the underlying ontological and epistemological assumptions, and subsequently by outlining a corresponding development theory and –strategy. In my philosophical assumptions I am following “enactivism,“ which is a theory within cognitive science and which has been developed with reference to Buddhist philosophy. Accordingly, meaning arises through repeated interactions between living systems and their environment. This generation of knowledge involves all of our cognitive capacities, including somatic physiochemical processes. A combination of enactivism with positioning theory enables me to analyze both bodily and discursive meaning-generating processes. It is moreover possible to purposefully alter meanings on both levels: Buddhist techniques are meant to bring somatic interpretive patterns into awareness in order to limit their biasing effect on conscious thought. Certain meditation practices are moreover meant to cultivate attitudes and somatic dispositions, which foster openness and empathy. Contemporary mindfulness-based therapies, as well as J.K. Gibson-Graham‘s “community economies“ approach, offer indications of how these techniques can be applied to development projects: The development objective does not consist in known ideals, but in acquiring a proven attitude. Especially in the final chapter I will moreover illustrate that the effects of this development strategy are not limited to the life worlds of corresponding communities. Through interactions with external actors they also exert an influence on society at large.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Postdevelopment Community Development Enactivism Positioning Theory Buddhist Philosophy Thailand
Schlagwörter
(Deutsch)
Post-Development lokale Entwicklung Enaktivismus Positioning Theory buddhistische Philosophie Thailand
Autor*innen
Istvan Rado
Haupttitel (Englisch)
Enactive Development
Paralleltitel (Deutsch)
Enactive Development
Paralleltitel (Englisch)
Enactive Development
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
300
Sprache
Englisch
Beurteiler*innen
Ulrich Brand ,
Katherine Gibson
Klassifikationen
08 Philosophie > 08.10 Nichtwestliche Philosophie: Allgemeines ,
30 Naturwissenschaften allgemein > 30.30 Naturwissenschaften in Beziehung zu anderen Fachgebieten ,
89 Politologie > 89.03 Theorie und Methoden der Politologie
AC Nummer
AC12182269
Utheses ID
31490
Studienkennzahl
UA | 092 | 300 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1