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"Gutes Gewissen, weil nicht TV"
Theaterrezeption von Erwachsenen mit Kindern / Jugendlichen in Konkurrenz zu medialen Angeboten
Johanna Elisabeth Pisecky
Art der Arbeit
Magisterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Magisterstudium Publizistik-u.Kommunikationswissenschaft
Betreuer*in
Petra Herczeg
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.35571
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30064.58429.117863-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Am Beginn dieser Arbeit steht die Frage, aus welchen Gründen Erwachsene trotz vielfältigem und ausdifferenziertem Freizeit-, Kultur- und Medienangebot sowie relativ hohen Zugangsbarrieren (vergleichsweise hohe Kosten, Termingebundenheit, organisatorischer Aufwand aufgrund seltener Vorführungen, soziale Konventionen in Bezug auf das Verhalten, Unterbrechung der Rezeption schwer möglich etc.) mit Kindern/Jugendlichen Theatervorführungen besuchen. Die übergeordnete Forschungsfrage ist, welche Funktionen eine seit langem etablierte Form wie das Theater aus Sicht der Erwachsenen im Vergleich zu anderen Angeboten für Kinder/Jugendliche erfüllt bzw. erfüllen soll. Versteht man das Theater als Raum (halb-)öffentlicher Kommunikation, in dem gesellschaftlich relevante Themen zur Diskussion gestellt werden und zudem als funktionalen Vorläufer und Wegbereiter der Massenmedien, so lässt sich das Theater und insbesondere die Frage nach den Nutzungsmotiven seines Publikums als kommunikationswissenschaftlicher Forschungsgegenstand definieren. Eine theoretische Einbettung der Problemstellung erfolgt mittels Uses-and-Gratification-Approach, Bourdieus Gesellschaftstheorie und dem Konzept der Sozialisation. Es wurden insgesamt 14 qualitative Interviews mit Erwachsenen, die mit Kindern/Jugendlichen ins Theater gehen, durchgeführt. Die InterviewpartnerInnen wurden zu ihren Motiven für Theaterbesuche mit Kindern/Jugendlichen und ihren Vorstellungswelten und Werthaltungen dem Theater (für junges Publikum) gegenüber befragt. Als zentrales Ergebnis kann festgehalten werden, dass der Theaterbesuch auch heute noch als wichtige kulturelle Praxis erachtet wird, die an Kinder/Jugendliche weitergegeben werden soll. Theatervorführungen werden zum einen als wertvolles und nahezu bedenkenlos gutes Angebot wahrgenommen, das Kindern/Jugendlichen Eindrücke, inhaltlichen Input und ein besonderes, auch emotionales Erlebnis ermöglicht. Zum anderen werden Kinder/Jugendliche (auch) mit dem Ziel in Theateraufführungen mitgenommen, dass sie später, als Erwachsene, aus eigenen Stücken am kulturellen Leben teilhaben möchten. Der Theaterbesuch ist weniger zur spontanen Bedürfnisbefriedigung geeignet, wird aber trotz der aufwändigen Nutzung, plakativ gesagt, als intensives und nachhaltiges Erlebnis beschrieben, während Medien tendenziell als kurzfristig, niederschwellig und wenig tiefgehend charakterisiert werden.
Abstract
(Englisch)
Visits to the theatre are comparably expensive, time-consuming activities which need more organizational effort than other readily available recreational alternatives. This raises the question as to why adults visit theatre performances with children/teenagers, given the wide range of leisure time activities, cultural offers and current media that seem to be easier accessible. Which role does this well-established cultural practice play from the adults’ point of view, especially compared with other activities and possible influences for children/teenagers? In this thesis, theatre is understood as a space of (semi-)public communication where topics relevant to society are displayed and are open for discussion. Furthermore, the theatre is examined as a functional alternative to media consumption and as one of the early forms of “mass” communication. The motivations for visits to the theatre are especially relevant as objects of investigation in communication science. For the empirical part of this thesis, 14 adults were interviewed about their motives for going to the theatre with children/teenagers. The results show that the theatre is still considered to be an important cultural experience which adults want to share with children/teenagers. On the one hand, performances are perceived as valuable choices which allow children/teenagers to form special, emotional bonds and which promote stimulating input with respect to content. On the other hand, adults take children/teenagers to the theatre in order to give them ideas about how they themselves can take part in cultural life. A visit to the theatre is not convenient for the instantaneous satisfaction of one’s needs, nevertheless, it is described as an intensive and long-lasting experience, whereas media consumption is primarily characterized as a short-term, low-threshold and shallow activity.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
theatre media consumption motive children teenagers socialization Bourdieu Uses-and-Gratification
Schlagwörter
(Deutsch)
Theater Mediennutzung/ Nutzungsmotive Kinder Jugendliche Sozialisation Bourdieu Uses-and-Gratification
Autor*innen
Johanna Elisabeth Pisecky
Haupttitel (Deutsch)
"Gutes Gewissen, weil nicht TV"
Hauptuntertitel (Deutsch)
Theaterrezeption von Erwachsenen mit Kindern / Jugendlichen in Konkurrenz zu medialen Angeboten
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
295 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Petra Herczeg
Klassifikationen
05 Kommunikationswissenschaft > 05.20 Kommunikation und Gesellschaft ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.31 Öffentlichkeit ,
24 Theater > 24.08 Theatersoziologie, Theaterpsychologie ,
24 Theater > 24.13 Theatergattungen, Theatersparten
AC Nummer
AC12153810
Utheses ID
31522
Studienkennzahl
UA | 066 | 841 | |
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