Detailansicht

Aufgeschobene Gewalt
zum Verhältnis von sprachlicher und körperlicher Gewalt bei Judith Butler
Jakob Falkinger
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Philosophie
Betreuer*in
Georg Stenger
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.35591
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29692.64597.489565-8
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In der vorliegenden Arbeit, die den Titel Aufgeschobene Gewalt. Zum Verhältnis von körperlicher und sprachlicher Gewalt bei Judith Butler trägt, soll gezeigt werden, dass dem Phänomen Gewalt vor allem vor dem Hintergrund einer Verschränkung von Spra-che und Körper zu begegnen ist. Im Anschluss an die sprachtheoretischen Überlegun-gen von v.a. Austin, Felman und Derrida betont Judith Butler in ihrem Buch Haß spricht, dass Wörter bzw. Sprechakte die potentielle Kraft haben, uns Menschen, inso-fern wir sprachlich konstituierte und verletzbare Wesen sind, wie Schläge zu treffen. Doch diese Kraft ist nicht als die Kraft einer souveränen Äußerung zu verstehen, die stets hervorbringt, was sie benennt, sondern nach Butler ist in jeder sprachlichen Äuße-rung bereits eine gewisse Unabschließbarkeit angelegt, die die Möglichkeit zur „Resig-nifizierung“ verletzenden Sprechens eröffnen kann. Ausgehend von diesen Überlegun-gen und einer daran anschließenden Bezugnahme auf Merleau-Pontys und Foucaults Leib- bzw. Körperkonzeptionen, soll in Bezug auf das Verhältnis von Sprache, Körper und Gewalt die Fragerichtung umgekehrt werden und die These formuliert werden, dass nicht nur Wörter wie Schläge, sondern auch Schläge wie Wörter treffen können, und dass eine ähnlich gelagerte Brüchigkeit auch im Bereich physischer Gewalt Möglichkei-ten des Gegenhandelns eröffnen kann. In diesem Zusammenhang werden vor allem die jüngsten Aufsätze Butlers zu wichtigen Bezugspunkten in denen der Körper als politi-scher Signifikant aufgrund seiner Verletzbarkeit und Gefährdetheit einen zentralen Sta-tus inne hat. Schließlich sollte sich daraus eine Perspektive ergeben, die der konstitutive Dimension von Gewalt im Rahmen politischer und sozialer Veränderungsprozesse Rechnung trägt so zum Gegenstand einer möglichen Kritik macht.
Abstract
(Englisch)
The present thesis „Aufgeschobene Gewalt. Zum Verhältnis von körperlicher und spra-chlicher Gewalt bei Judith Butler“ wants to show, that the phenomenon of violence must be addressed especially against the background of an entanglement of language and body. Following the theoretical considerations of Austin, Felman and Derrida, Ju-dith Butler emphazizes the fact, that words and speech acts have the potential force, to not only constitute us as human beings, but to hit us at the same time literally like a strike (because we are vulnerable). But this power is not to be understood as the force of a sovereign invocation that always produces what it names. Rather, due to the temporal structure of speech acts, but also due to the fact that the speechact „cannot not know“ what the body is doing, there is already a certain inconclusiveness in every speechact, that provides the possibility for acts of resignification and/or other actions that counter violent speech acts and violent acts in general. Based on these considerations the thesis should be formulated, that not only words potentially hit us like a slap in the face, but also a slap can potentially hit us like a certain word or speech act. This inversion of a similarly stored fragility may open up possibilities for resistance and counteraction in the field of physical violence. Finally, there should be reached a certain perspective, that allows the consideration of the constitutive dimension of violence in the context of po-litical and social change and makes violence to an object of criticism.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Judith Butler Sprachphilosophie Phänomenologie Theorien der Gewalt Sozialphilosophie Ethik Politische Philosophie Jacques Derrida Michel Foucault Maurice Merleau-Ponty Hannah Arendt
Schlagwörter
(Deutsch)
Judith Butler Sprachphilosophie Phänomenologie Theorien der Gewalt Sozialphilosophie Ethik Politische Philosophie Ethik Jacques Derrida Michel Foucault Maurice-Merleau-Ponty Hannah Arendt
Autor*innen
Jakob Falkinger
Haupttitel (Deutsch)
Aufgeschobene Gewalt
Hauptuntertitel (Deutsch)
zum Verhältnis von sprachlicher und körperlicher Gewalt bei Judith Butler
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
133 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Georg Stenger
Klassifikationen
08 Philosophie > 08.25 Zeitgenössische westliche Philosophie ,
08 Philosophie > 08.34 Sprachphilosophie ,
08 Philosophie > 08.38 Ethik ,
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.02 Philosophie und Theorie der Geisteswissenschaften
AC Nummer
AC12276776
Utheses ID
31542
Studienkennzahl
UA | 066 | 941 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1