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Privatization: an appropriate torm of water management?
the effects of water sector privatization on the basis of four examples from selected EU countries
Carolina Torossian
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Internationale Betriebswirtschaft
Betreuer*in
Jörg Finsinger
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.35807
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29107.03896.722861-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Debatte, ob ein lebensnotwendiges Gut wie Wasser privatisiert werden soll, besteht bereits seit Jahrzehnten und ist auch heute noch ein hitziges Diskussionsthema. Immer wieder gibt es Bürgerproteste gegen die Privatisierung der Wasserversorgung. Die Europäische Union sowie viele Politiker, vor allem jene mit neoliberalistischer Sichtweise, drängen jedoch auf eine Privatisierung des Wassersektors. Es ist hervorzuheben, dass die Europäische Union zwar die Handelsbarrieren von Drittländern fallen sehen will, ihre eigenen jedoch unbedingt erhalten möchte, um mögliche negative Auswirkungen durch eine Privatisierung der Wasserversorgung zu vermeiden. Dies ist vor allem dahingehend widersprüchlich, da die Europäische Union versucht, Drittländer mit dem Argument zu überzeugen ihre Handelsbarrieren abzubauen, dass eine Privatisierung der Wasserversorgung Wirtschaftswachstum und neue Arbeitsplätze schaffen, Know-how bringen und den Zugang zur Infrastruktur in Entwicklungsländern erheblich verbessern würden. Mithilfe der bereits vorliegenden Theorie wird die Frage, ob eine Privatisierung der Wasserversorgung eine adäquate Form des Wassermanagements darstellt, beantwortet. Die Literatur zeigt, dass dies nicht der Fall ist, allein schon aufgrund der Charakteristika, die der Wassersektor aufweist. Zuallererst stellt der Wassersektor ein natürliches Monopol dar. Dies bedeutet, dass ein Versorger ein Gut oder eine Dienstleistung immer zu geringeren Kosten produzieren könnte als zwei oder mehrere dies könnten. Ein weiterer Punkt ist der, dass die Stadtentwicklung wesentlich von der Entwicklung der Infrastruktur des Wassersektors abhängt und man damit rechnen muss, dass profitorientierte Unternehmen ihre Kosten und somit auch Infrastrukturinvestitionen so niedrig wie möglich halten wollen und werden. Zu geringe Investitionen in die Wasserinfrastruktur können negative Auswirkungen auf Entwicklung und Innovation haben. Nicht zuletzt birgt der Wassersektor zusätzlich hohe versunkene Kosten. Dies bedeutet ein hohes Risiko für private Unternehmen und daher sind damit auch höhere Kapitalkosten verbunden. Um das Risiko zu senken, bieten manche Staaten privaten Unternehmen spezielle Vorteile, die zu mehr Marktmacht und weniger Kontrolle führen. Dies ist nicht wünschenswert, da anzunehmen ist, dass opportunistisches Verhalten seitens der privaten Unternehmen auftreten wird und im Vorhinein vereinbarte Verträge nicht eingehalten werden. Anhand von vier EU-Ländern – nämlich England und Wales, in denen seit 1989 die Wasserversorgung voll privatisiert ist, Frankreich, in welchem eine Teilprivatisierung mit Konzessionsvergabe implementiert wurde oder Deutschland und Schweden, in denen vereinzelt Gemeinden vollprivatisiert wurden oder es eine Beteiligung von Privaten (Public-Private Partnerships) gibt – werden die Effekte einer Privatisierung der Wasserversorgung untersucht. Die Resultate zeigen ein klares Bild. Die negativen Effekte überwiegen eindeutig die positiven Effekte der Privatisierung der Wasserversorgung. Alle Beispiele anhand der EU-Länder zeigen, dass die Effizienz drastisch gesunken ist, Kosten und Preise dafür jedoch deutlich gestiegen sind. Es ist zu chronischen Unterinvestitionen gekommen, die unter anderem zu Lecks geführt und damit das Grundwasser verseucht und die Trinkwasserqualität verschlechtert haben. Dies zieht dann häufig Gesundheitsprobleme nach sich. Arbeitsplätze werden oftmals deutlich wegrationalisiert und auch Ausschlüsse vom Netz sind keine Seltenheit, wenn Haushalte ihre Wasserrechnung nicht bezahlen können. Des Weiteren ist nicht anzunehmen, dass für private Unternehmen Umwelt und Nachhaltigkeit eine übergeordnete Rolle spielen, unter anderem aufgrund von Anreizproblemen. Da höherer Konsum auch einen höheren Profit nach sich zieht, befürworten private Unternehmen einen höheren Wasserkonsum durch die Konsumenten. Die Ergebnisse sind nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass private Unternehmen ihre Gewinne zu maximieren versuchen und daher ihre Kosten so niedrig wie möglich halten wollen. Da Qualität und Investitionen Kostenfaktoren darstellen, werden diese folglich minimiert. Schlussendlich lässt sich ableiten, dass eine Privatisierung der Wasserversorgung schon aufgrund der Charakteristika des Wassersektors nicht wünschenswert ist. Darüber hinaus zeigen die Praxisbeispiele, dass Privatisierung tatsächlich keine adäquate Form für das Wassermanagement darstellt, da die negativen Effekte klar überwiegen.
Abstract
(Englisch)
The debate, whether a resource as water – indispensable to life – should be privatized, is rather heated and long-lasting. Public opposition against the privatization of the water provision system is persistent. The European Union and politicians with a neoliberal bias promote such a privatization, though. It has to be emphasized that the European Union promotes the abolishment of trade barriers of third countries but does not want to open-up its own market because of possible negative impacts, privatization of the water provision system could entail. This is contradictory, as the European Union intends to convince third countries to open-up their markets with the argument that privatization would stimulate economic growth, provide new job opportunities as well as know-how and better access to infrastructure for developing countries. On the basis of the available literature, the question, if privatization is an appropriate form of water management, will be answered. From the literature, it can be deduced that privatization is not an adequate form of water management, already due to the characteristics of the water sector. The water sector represents a natural monopoly which means that one operator can always produce a good or service at cheaper cost than two or more operators could do so. Moreover, the urban development depends significantly on the development of water infrastructure. Underinvestment, which often occurs under privatization, would have negative impacts on development and innovation. Furthermore, the water sector is characterized by high sunk costs. This entails high risk for the private companies and therefore higher costs of capital which are often passed on to consumers in the form of higher water tariffs. Private companies may obtain certain advantages from governments in order to make the investment more attractive. This often entails more market power for the private company and less control by the government. The lack of transparency leads to opportunistic behaviour by the private company and the possibility that private companies won’t comply with former agreements rises as well. Using representative examples of privatization from countries of the European Union – namely England and Wales, France, Germany, Sweden and Austria – the effects of water sector privatization were examined. The results show that negative effects clearly outweigh the positive ones. Efficiency tended to decrease significantly in all of the state governments or municipalities, where privatization was implemented. Costs and water tariffs rose remarkably. Underinvestment occurred which led to leakages and subsequently to a contamination of groundwater, worsening water quality, having severe health impacts. Work staff was reduced and managers’ salaries were increased. Disconnections of households, that could not afford to pay the water bill, were undertaken. Furthermore, the environment and sustainability are not a main concern for private companies, among other things due to incentive problems. As higher consumption leads to higher profits, private companies promote higher consumption of water by consumers. These findings are not surprising, if one takes into account that private companies intend to maximize their profits and try to keep their costs as low as possible. Quality and investment represent cost factors, subsequently those factors are minimized. Finally, it can be deduced that privatization of water supply is not appropriate – already due to the characteristics of the water sector. Moreover, the examples of privatization within the European Union show that, indeed, privatization is not an adequate form of water management as the negative effects prevail.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
water provision water privatization good essential for life underinvestment natural monopoly
Schlagwörter
(Deutsch)
Wasserversorgung Wasserprivatisierung lebensnotweniges Gut Unterinvestition natürliches Monopol
Autor*innen
Carolina Torossian
Haupttitel (Englisch)
Privatization: an appropriate torm of water management?
Hauptuntertitel (Englisch)
the effects of water sector privatization on the basis of four examples from selected EU countries
Paralleltitel (Deutsch)
Privatisierung: eine adäquate Form des Wassermanagements? ; die Auswirkungen der Privatisierung des Wassersektors anhand von Beispielen ausgewählter EU-Länder
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
IX, 80 S. : graph. Darst.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Jörg Finsinger
Klassifikationen
85 Betriebswirtschaft > 85.99 Betriebswirtschaft: Sonstiges ,
88 Verwaltungslehre > 88.10 Öffentliche Verwaltung: Allgemeines
AC Nummer
AC12219826
Utheses ID
31735
Studienkennzahl
UA | 066 | 914 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1