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Framing 9/11: on the internalisation of governmental frames in the U.S. and U.K. press
Melanie Schuller
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Englisch UF Französisch
Betreuer*in
Birgit Däwes
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.36009
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30003.13704.805253-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Diplomarbeit befasst sich mit dem Einfluss der Terroranschläge vom 11. September 2001 auf das Verhältnis zwischen den US-amerikanischen Medien und der Bush-Regierung. Wie sich bereits in der Vergangenheit zeigte, tendiert die US-amerikanische Regierung dazu, in Krisenzeiten die Medienberichterstattung in Bezug auf außenpolitische Themen zu manipulieren. Aus diesem Grund wird vermutet, dass die Bush-Regierung nach den Ereignissen vom 11. September maßgeblich die mediale Darstellung der internationalen Sicherheitslage beeinflusste. Sowohl wirtschaftliche als auch politische Faktoren legen die Vermutung nahe, dass sich der Einflussbereich der Bush-Regierung nicht nur auf die Vereinigten Staaten beschränkte, sondern bis nach Großbritannien reichte. Um die beiden Vermutungen zu verifizieren wird in dieser Arbeit eine Frame-Analyse durchgeführt. Dafür wird zunächst George W. Bushs Rede vom 20. September 2001 analysiert. Im Anschluss daran wird untersucht, ob sich der darin detektierte Frame in Fotos, die in der New York Times und im Guardian veröffentlicht wurden widerspiegelt. Der erste Teil dieser Arbeit befasst sich mit der Beschreibung der Indexing-These. Die-se Hypothese besagt, dass vor allem bei außen- und sicherheitspolitischen Fragen, die politische Elite den Mediendiskurs vorgibt. Weiters wird gezeigt, dass die unausgeglichene Beziehung zwischen Medien und Politik nicht nur auf wirtschaftliche und politische Gründe zu-rückzuführen ist, sondern auch in den Praktiken von JournalistInnen begründet liegt. Im darauf folgenden Teil wird gezeigt, wie sich die Indexing-These mit der Frame-Theorie verbinden lässt. Framing bedeutet im Allgemeinen, gewisse Aspekte eines Themas hervorzuheben und dabei andere Aspekte beiseitezuschieben. Aus diesem Grund stellen Frames ein ideales Instrument für die Manipulierung der Medien dar. Die Indexing-These und die frame-Theorie bilden den theoretischen Hintergrund für die Analyse von Präsident Bushs Ansprache vom 20. September 2001. Eine ausführliche Analyse der Beziehungen zwischen den US-amerikanische Medien und der Bush-Regierung zeigt, dass, die Bush-Regierung, trotz schwieriger Rahmenbedingungen, in Bezug auf die Verbreitung ihrer Frames generell als erfolgreich einzustufen ist. Parallelen zwischen in der Beschreibung der Bedrohung durch die UdSSR während des Kalten Krieges und der Darstellung der Sicherheitslage nach den Anschlägen vom 11. September legen nahe, dass sich die Bush-Regierung im September 2001 des selben Frames bediente, wie die Regierungen während des Kalten Krieges. Die in diesem Teil der Arbeit vorgenommene Analyse von George W. Bushs Rede bestätigt, dass die Bush-Regierung den Collective Security Frame, der während des Kalten Krieges entstand, übernahm und ihn an die Gegebenheiten in der Zeit nach den Anschlägen anpasste. Im Anschluss an die Analyse von George W. Bushs Ansprache folgt die Beschreibung von Pressefotos aus der New York Times und dem Guardian. Anders als der Großteil der bisherigen Studien, die sich mit der Verifizierung der Indexing-These in der Zeit nach 9/11 beschäftigen, setzt sich diese Diplomarbeit mit der Analyse von visuellen Darstellungen auseinander. Die Fokussierung auf Bilder erklärt sich vor allem durch die zunehmende Beachtung, die dieses Kommunikationsmedium in unserer modernen Gesellschaft findet. Aufbauend auf Kress und van Leeuwens (2006) sozio-semiotischer Theorie, wird in dieser Arbeit angenommen, dass Bilder ein eigenes Kommunikationsmedium darstellen und daher keiner weiteren schriftlichen oder mündlichen Beschreibung bedürfen um Bedeutung zu erlangen. Aus diesem Grund wird angenommen, dass die in dieser Arbeit durchgeführte Analyse von Pressefotografien zu einem anderen Ergebnis kommen könnte, als die bisherigen Untersuchungen, die sich mit Texten beschäftigen. Um diese Annahme zu verifizieren und so möglicherweise den bisherigen Forschungsstand zu widerlegen, wird eine Serie von Bildern aus der New York Times analysiert. Die Analyse bestätigt jedoch die Ergebnisse der bisherigen Forschungen und beweist somit die Gültigkeit der Indexing-These nach den Anschlägen vom 11. September 2001. Aufgrund der Globalisierung des Medienmarktes, welche zur Entstehung von internationalen Medienkonzernen führte, wird angenommen, dass die Medienberichterstattung in der westlichen Welt im Laufe der Zeit vereinheitlicht wurde. Dies lässt vermuten, dass die Indexing-These nicht nur innerhalb der USA Gültigkeit besitzt, sondern auch beispielsweise auf Großbritannien ausgedehnt werden kann. Diese Annahme wird durch die engen politischen Verbindungen zwischen den beiden Ländern verstärkt. Die Analyse von Pressefotos aus dem Guardian zeigt, dass sich der Collective Security Frame neben der New York Times auch im Guardian widerspiegelt und bestätigt somit die Vermutung, dass die Indexing-These auf Großbritannien ausgeweitet werden kann.
Abstract
(Englisch)
This diploma thesis deals with the internalisation of governmental frames in the U.S. and U.K. press in the aftermath of 9/11. As history has shown, above all, in conflict situations, the U.S. government tends to direct media coverage of foreign policy issues. Due to global political and economic reasons, it is assumed that in the aftermath of the events of 11th September, 2001, the Bush Administration imposed their framing of the events on the U.S. and probably also on the U.K. press. In order to verify this assumption, a frame analysis of President Bush’s address in reaction to the incidents of 11th September, 2001 and of a number of press photographs taken from The New York Times and The Guardian is conducted. The fist part of this thesis is concerned with the description of the indexing hypothesis, according to which, the political elite directs media coverage, when dealing with foreign poli-cy and national security issues. It is shown that global political factors as well as economic and journalistic ones have a major influence on the press-state relations in the U.S. In the next section, a theoretical link between the indexing hypothesis and the framing theory is established. This extensive, theoretical background provides the framework for the analysis of George W. Bush’s address to Congress and the nation delivered on 20th September, 2001. As framing always means to highlight certain aspects of reality and to neglect others, frames are an ideal tool for manipulation which President Bush and his government could easily make use of. A thorough discussion of the Bush Administration´s relationship to the media reveals that despite adverse preconditions created during the Clinton Administration, the Bush Administration, in general, managed to spread their frames among the media, and consequently, also among the public. Due to parallels between the global political context during the Cold War and the political situation in the aftermath of 9/11, it can be assumed that the Bush Administration used the same frame as the administrations during the Cold War era. The analysis of George W. Bush’s speech in reaction to the September 11 attacks shows that the Bush Administration resurrected the Collective Security frame, which had been used effectively in the past and adapted it to the global political situation in the aftermath of 9/11. After the analysis of George W. Bush’s address, a series of press photographs taken from The New York Times and The Guardian is described. Unlike most previous research, which seeks to prove the indexing hypothesis in the aftermath of 9/11, this thesis is concerned with the analysis of images. Building on the social semiotic approach described by Kress & van Leeuwen (2006), it is assumed that visuals constitute an independent means of communication and hence speak for themselves and are not dependent on any verbal or textual descriptions. Therefore, the photographs accompanying newspaper articles can carry a different meaning than the articles which they are meant to underline. However, just like previous studies, which are concerned with written or verbal texts, the analysis of a series of images, which were published in The New York Times in the week following the delivery of George W. Bush address in reaction to the incidents of 11th September, 2001, proves that the indexing hypothesis holds true when applied to the U.S. press. Due to the globalisation of the media market, which has led to the emergence of multi-national, corporate media companies, it can be assumed that, with regard to leading news out-lets, the media coverage in the Western world has become more or less standardised. The on-going standardisation of the news and the fact that there exist close political bonds between the U.S. and the U.K. suggest that in the week following the delivery of President Bush’s speech, the Bush Administration’s framing of 9/11 was also reflected in the U.K. press. The analysis of a series of photographs taken from The Guardian verifies this assumption.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
indexing hypothesis frame theory 9/11 mass media press-state Relations New York Times Guardian U.S. U.K
Schlagwörter
(Deutsch)
Indexing-These Frame-Analyse 9/11 Massenmedien Verhältnis zwischen Politik und Medien New York Times Guardian USA Großbritannien
Autor*innen
Melanie Schuller
Haupttitel (Englisch)
Framing 9/11: on the internalisation of governmental frames in the U.S. and U.K. press
Paralleltitel (Deutsch)
Framing 9/11: die Übernahme von Regierungs-frames in der US-amerikanischen und britischen Presse
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
128 S. : Ill.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Birgit Däwes
Klassifikationen
05 Kommunikationswissenschaft > 05.30 Massenkommunikation, Massenmedien: Allgemeines ,
89 Politologie > 89.05 Politische Theorie
AC Nummer
AC12393173
Utheses ID
31920
Studienkennzahl
UA | 190 | 344 | 347 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1