Detailansicht

Die Frau als Soldat - ein Widerspruch?
Genderidentitäten und Strategien von Frauen im österreichischen Bundesheer
Anja Gurtner
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Karin Liebhart
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.3636
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29664.23639.613060-3
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Seit 1998 ermöglicht das österreichische Bundesheer Frauen die Ausbildung und Beschäftigung als Berufssoldatinnen. Betrachtet man jedoch die militärischen Strukturen, Praktiken und Diskurse, so stellt man fest, dass sich die Streitkräfte stark über "Männlichkeit" definieren. Die "Frau als Soldat" scheint einen Widerspruch darzustellen. Wie sehen sich Frauen in Bezug auf ihre Genderidentität in einer von Männern dominierten und männlich konnotierten Institution wie dem Bundesheer? Welche Strategien entwickeln sie um sich anzupassen, zu integrieren, wo üben sie Kritik, handeln subversiv? Um diese Fragen zu beantworten wurden abgesehen von der Analyse wissenschaftlicher Literatur drei qualitative Expertinnengespräche und fünf problemfokussierte Interviews mit Frauen aus dem militärischen Feld geführt und ausgewertet. Ihre Genderidentitäten zeichnen sich durch zahlreiche Uneindeutigkeiten aus und unterwandern dichotome Vorstellungen von Geschlecht. Ihre Strategien richten sich in erster Linie auf Integration. Die Soldatinnen und Frauen in zivilen Funktionen des Bundesheeres entwickeln unter anderem frauenfeindliche Tendenzen, spielen Diskriminierungen herunter, identifizieren sich stark mit militärischen Werten und Normen. Das Netzwerken unter Frauen wird abgelehnt und um sich von negativen Weiblichkeitskonstruktionen zu distanzieren stellen sich die Interviewpartnerinnen als "Ausnahmen" dar. In wenigen Fällen kommt es zu Kritik an militärischen Praxen und zur Unterwanderung von Sexismen. Die Männlichkeit des Militärs bleibt trotz der Anwesenheit von Frauen intakt.
Abstract
(Englisch)
The Austrian military opened its doors for women to become educated and serve as female soldiers in 1998. Nevertheless, military structures, practices and discourses today seem to be based on masculinity and the denial of femininity. Women who work as soldiers seem to represent a contradiction. How do women construct their gender-identities in a male institution like the military? What strategies do they develop to "survive"? Three expert interviews and five problem focused interviews with women form the military field were done and interpreted to answer these questions. Their gender-identities seem to be rather unclear and inconclusive. They sustain a simply categorisation as “male” or “female” and infiltrate the traditional dichotomous gender-order. Their strategies are multiple. The main aim of the female soldiers seems to be integration. They develop sexist perspectives, ignore or trivialize discrimination against women and sexual harassment, identify with military norms and values. They refuse networking between women, neglect femininity and present themselves as "exceptions". In a few cases female soldiers criticize military rules or sexist practices. The presence of female soldiers does not seem to challenge the manliness of the military institution.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
gender military Austrian Armed Forces genderidentities, strategies
Schlagwörter
(Deutsch)
Geschlecht Militär österreichisches Bundesheer Genderidentität Strategien
Autor*innen
Anja Gurtner
Haupttitel (Deutsch)
Die Frau als Soldat - ein Widerspruch?
Hauptuntertitel (Deutsch)
Genderidentitäten und Strategien von Frauen im österreichischen Bundesheer
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
221 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Karin Liebhart
Klassifikation
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.00 Geisteswissenschaften allgemein: Allgemeines
AC Nummer
AC07556888
Utheses ID
3193
Studienkennzahl
UA | 300 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1