Detailansicht
Kuba und seine internationalen Beziehungen
Josef Schwob
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Ingfrid Schütz-Müller
DOI
10.25365/thesis.3647
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30417.07012.661354-7
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Im Zentrum meiner Arbeit steht die Frage nach den Beziehungen Kubas zur Internationalen Staatengemeinde. Kuba stand Anfang der 1990er Jahre nach Beendigung des bipolaren Systems vor großen Herausforderungen, konnte die wirtschaftliche Strukturkrise aber lösen. In meiner Arbeit stütze ich mich auf drei Ansätze der Internationalen Beziehungen stützen, auf den Neo-Realismus, den Neo-Institutionalismus und den Neo-Liberalismus. Wirtschaftliche Reformen unter marktwirtschaftlichen Vorgaben, welche allerdings auf Devisen erbringende Sektoren eingegrenzt wurden, waren notwendig, um die kubanische Revolution abzusichern. Politische Reformen folgten den wirtschaftlichen jedoch nicht. Als positive Errungenschaften der kubanischen Revolution können die Reformen im Bildungs- und Gesundheitswesen genannt werden, welche das kubanische System sogar als Vorbild für andere Länder der Dritten Welt erscheinen lassen. Seit der Legalisierung des US-Dollars und der darauf folgenden Einführung des peso convertible ist eine Abkehr vom egalitären Prinzip festzustellen, eine soziale Fragmentierung der kubanischen Gesellschaft war die Folge. Die Beziehungen zwischen der Europäischen Union und Kuba sind geprägt durch das europäische Ziel der Achtung der Menschenrechte und Grundfreiheiten in Kuba, der Forderung der EU nach sichtbarer Demokratisierung in Kuba und dem darauf folgenden Prozess des Übergangs zu einer pluralistischen Demokratie sowie der Förderung eines wirtschaftlichen Aufschwunges. Das Verhältnis zu den Vereinigten Staaten ist der bestimmende externe Faktor sowohl für die innenpolitische als auch für die außenpolitische Situation Kubas. Die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Kuba sind geprägt durch einen institutionalisierten Dauerkonflikt. Die Vereinigten Staaten stellen durch ihr Embargo und durch das ständige Heraufbeschwören eines möglichen Einmarsches amerikanischer Truppen eine Art Daseinsberechtigung für das aktuelle kubanische Regime dar, weil die kubanische Unabhängigkeit so durch die Castros garantiert wird und dafür notwendige Einheit vom kubanischen Volk eingefordert werden kann. Die hauptsächlich in Miami beheimatete exilkubanische Lobby, die unter dem Einfluss des mächtigen Bacardi Clans steht, hat starken Einfluss auf den Entscheidungsfindungsprozess in Washington. Die Stabilität und die politische Kultur Kubas im Allgemeinen waren besonders durch den charismatischen und autoritären Führungsstils Fidel Castros geprägt. Für die geordnete Nachfolge Fidel Castros und die Zukunft Kubas waren neben dem persönlichen auch institutionelle Faktoren wie die Kommunistische Partei und das Militär bedeutsam. Raúl als Nachfolger stützte sich auf die Herrschaft der Kommunistischen Partei und vor allem auf das Militär. Als Perspektiven für die Zukunft Kubas sind zum Beispiel Verhandlungen mit dem Regime in Havanna zu verstehen oder auch die Vorstellung, dass Reformen in Kuba ihren Beginn nehmen sollten und nicht von außen, von den USA implementiert werden.
Abstract
Im Zentrum meiner Arbeit steht die Frage nach den Beziehungen Kubas zur Internationalen Staatengemeinde. Kuba stand Anfang der 1990er Jahre nach Beendigung des bipolaren Systems vor großen Herausforderungen, konnte die wirtschaftliche Strukturkrise aber lösen. In meiner Arbeit stütze ich mich auf drei Ansätze der Internationalen Beziehungen stützen, auf den Neo-Realismus, den Neo-Institutionalismus und den Neo-Liberalismus. Wirtschaftliche Reformen unter marktwirtschaftlichen Vorgaben, welche allerdings auf Devisen erbringende Sektoren eingegrenzt wurden, waren notwendig, um die kubanische Revolution abzusichern. Politische Reformen folgten den wirtschaftlichen jedoch nicht. Als positive Errungenschaften der kubanischen Revolution können die Reformen im Bildungs- und Gesundheitswesen genannt werden, welche das kubanische System sogar als Vorbild für andere Länder der Dritten Welt erscheinen lassen. Seit der Legalisierung des US-Dollars und der darauf folgenden Einführung des peso convertible ist eine Abkehr vom egalitären Prinzip festzustellen, eine soziale Fragmentierung der kubanischen Gesellschaft war die Folge. Die Beziehungen zwischen der Europäischen Union und Kuba sind geprägt durch das europäische Ziel der Achtung der Menschenrechte und Grundfreiheiten in Kuba, der Forderung der EU nach sichtbarer Demokratisierung in Kuba und dem darauf folgenden Prozess des Übergangs zu einer pluralistischen Demokratie sowie der Förderung eines wirtschaftlichen Aufschwunges. Das Verhältnis zu den Vereinigten Staaten ist der bestimmende externe Faktor sowohl für die innenpolitische als auch für die außenpolitische Situation Kubas. Die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Kuba sind geprägt durch einen institutionalisierten Dauerkonflikt. Die Vereinigten Staaten stellen durch ihr Embargo und durch das ständige Heraufbeschwören eines möglichen Einmarsches amerikanischer Truppen eine Art Daseinsberechtigung für das aktuelle kubanische Regime dar, weil die kubanische Unabhängigkeit so durch die Castros garantiert wird und dafür notwendige Einheit vom kubanischen Volk eingefordert werden kann. Die hauptsächlich in Miami beheimatete exilkubanische Lobby, die unter dem Einfluss des mächtigen Bacardi Clans steht, hat starken Einfluss auf den Entscheidungsfindungsprozess in Washington. Die Stabilität und die politische Kultur Kubas im Allgemeinen waren besonders durch den charismatischen und autoritären Führungsstils Fidel Castros geprägt. Für die geordnete Nachfolge Fidel Castros und die Zukunft Kubas waren neben dem persönlichen auch institutionelle Faktoren wie die Kommunistische Partei und das Militär bedeutsam. Raúl als Nachfolger stützte sich auf die Herrschaft der Kommunistischen Partei und vor allem auf das Militär. Als Perspektiven für die Zukunft Kubas sind zum Beispiel Verhandlungen mit dem Regime in Havanna zu verstehen oder auch die Vorstellung, dass Reformen in Kuba ihren Beginn nehmen sollten und nicht von außen, von den USA implementiert werden.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Internationale Theorien-EU-USA-Einzelne Länder
Autor*innen
Josef Schwob
Haupttitel (Deutsch)
Kuba und seine internationalen Beziehungen
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
114 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Ingfrid Schütz-Müller
Klassifikationen
89 Politologie > 89.70 Internationale Beziehungen: Allgemeines ,
89 Politologie > 89.70 Internationale Beziehungen: Allgemeines
AC Nummer
AC07581560
Utheses ID
3204
Studienkennzahl
UA | 300 | | |
