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Das Festmahl als Medium zur gesellschaftlichen Veränderung in der Späteisenzeit
Alena Täubling
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Individuelles Diplomstudium Keltologie
Betreuer*in
Peter C. Ramsl
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.36157
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29465.66063.924754-8
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Relevanz des institutionalisierten Festmahles in späteisenzeitlichen Gesellschaften. Anhand ethnologischer und kulturtheoretischer Modelle, die theoretisch auf die Späteisenzeit angewendet werden, soll verdeutlicht werden, dass Festmähler mehr sind, als eine kollektive Nahrungsmittelaufnahme und ihre Erforschung ein wissenschaftlich wertvoller Weg sein kann, um urgeschichtliche Gesellschaften zu verstehen. Spuren „festlicher“ Ereignisse finden sich in archäologischen Kontexten mitunter anhand von Handelswaren, exotischen Gütern, Prestigeobjekten aber auch Massenwaren, Überschussproduktion und landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Dem Konsumgut Alkohol soll in dieser Arbeit spezielle Beachtung geschenkt werden, da Nahrungsmittel – und in diesem Fall, Wein, Bier und Met – als manipulative Werkzeuge missbraucht werden können, um die „Masse“ zu beeinflussen. Es wird deutlich, dass Festmähler nie zufällig oder willkürlich veranstaltet werden, sondern immer einer bestimmten (meist politisch motivierten) Intention folgen. Dies soll anhand eines archäologischen Fallbeispiels demonstriert werden. Diplomatie, Ökonomie, Bündnisstärkung, Eingliederung, Abgrenzung, Ächtung und Bestrafung, Resozialisierung, Ausbeutung, Gehorsam und Unterdrückung – all diese Aspekte können während eines Festmahles passiv initiiert oder sogar öffentlich ausgeübt werden und Grund für das Abhalten einer festlichen Zusammenkunft sein. Das Festmahl kann sowohl als Arena für rücksichtslose Machtwettkämpfe, als auch als Schauplatz für harmonische Zusammenkünfte zur Stärkung der Gemeinschaft dienen. Festmähler tragen also wesentlich zur Transformation einer Gesellschaft bei.
Abstract
(Englisch)
The thesis at hand tries to highlight the relevance of feasting as an institution in later Iron-Age societies. This paper applies ethnological and cultural-historic models to later Iron-Age societies in order to clarify that feasts are more than just simple events of collective food consumption, and therefore must be taken in consideration when analyzing prehistoric societies. In archaeological contexts one can find traces of festive events by looking at commodities of trade, “exotic” goods, prestige-objects, but also mass-produced goods, surplus-production of food and agricultural products can hint at a feast. Food and especially alcoholic beverages have symbolic meaning and can therefore be used, corrupted and manipulated in order to affect and control “the masses”. Alcohol can therefore have a massive impact on social relations because it represents a powerful tool of manipulation during a feast. This goes to show that feasts are never arbitrary or random happenings. Instead they are well-wrought and carefully planned events that go hand in hand with political interests, which will be demonstrated in this paper by means of an archaeological case-study. May it be a diplomatic gathering, a family reunion, a community ritual, a business meeting or a feast for labour exploitation, fact is that feasts can be an arena for political competition as well as a backdrop for a peaceful get-together. A feast can transform societies.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Fest Festmahl Feast Gesellschaft Eisenzeit Kelten Wein Bier Met Handel Ritual
Autor*innen
Alena Täubling
Haupttitel (Deutsch)
Das Festmahl als Medium zur gesellschaftlichen Veränderung in der Späteisenzeit
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
125 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Peter C. Ramsl
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.07 Kulturgeschichte ,
15 Geschichte > 15.15 Archäologie ,
15 Geschichte > 15.19 Vor- und Frühgeschichte
AC Nummer
AC12212223
Utheses ID
32043
Studienkennzahl
UA | 057 | 327 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1