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Infektionen der Hochkultur
Christoph Schlingensiefs Arbeit am "erweiterten Opernbegriff"
Agnes Zenker
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Diplomstudium Theater-, Film- und Medienwissenschaft
Betreuer*in
Christian Schulte
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.36166
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30256.61861.170153-7
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Eines der vielen Medien, in und mit denen Christoph Schlingensief arbeitete, war die Oper. Wie andere Medien auch, eignete er sich diese Kunstform radikal an, um an ihren Bruchstellen und Begrenzungen zu arbeiten. In der Oper liegen aber auch spezifische Potenziale, die er für seine Arbeit nutzbar machte. Schlingensief entwickelte den Terminus des „erweiterten Opernbegriffs“. Diese Arbeit fragt danach, was unter diesem Begriff verstanden werden kann. Sie geht zentralen Denkmustern und künstlerischen Strategien nach, die Schlingensiefs „erweiterter Opernbegriff“ umfasst, um ihn greifbar zu machen. Die Oper ist eine Kunstform, die von Ausgrenzungsmechanismen geprägt ist. Schlingensiefs Denken ist ein inklusives und vernetzendes, das Grenzziehungen stets zu überwinden sucht. Um sich diesem Denken anzunähern, wird der Begriff des „Rhizoms“, mit dem sich Deleuze und Guattari auseinandersetzten, nutzbar gemacht. In Schlingensiefs Arbeit setzen Öffnungen und rhizomatische Verbindungen die Oper „Infektionen“ aus. Diese vollziehen sich in einem allgemeinen „Einbruch des Lebens“, der sich sowohl auf räumlicher, als auch auf ästhetischer und inhaltlicher Ebene zeigt. Schlingensiefs Strategie der radikalen Aneignung (Appropriation) lässt die Oper neue, Genregrenzen überschreitende Formen annehmen. Ein wesentliches Bestreben dieser Formen ist die Inklusion und Aktivierung des (Opern-)Publikums, sowie die Öffnung des Opernraumes. Die Untersuchung von zwei Projekten, des Gemeinschaftsprojekts LovepangsTM und der Inszenierung von Wagners Der Fliegende Holländer durch Schlingensief untersucht, inwiefern dieses Bestreben Partizipationsmöglichkeiten am Produktionsprozess von (emotionaler) Öffentlichkeit verhandelt. Der Begriff der „sozialen Plastik“, den Schlingensief von Joseph Beuys entlehnt, war zentral für die Entwicklung seines „erweiterten Opernbegriffs“. Die Weiterführung des damit verbundenen „erweiterten Kunstbegriffs“ wird anhand Schlingensiefs Projekts des „Operndorfes“ in Burkina Faso nachvollzogen. Abschließend untersucht die Arbeit ein gescheitertes Opernprojekt Schlingensiefs: die Inszenierung von Moritz Eggerts Oper Freax. Im Scheitern dieser Opernarbeit wird Schlingensiefs „erweiterter Opernbegriff“ im Negativabdruck sichtbar.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Oper Christoph Schlingensief Lovepangs Der Fliegende Holländer Freax Postdramatisches Theater Soziale Plastik Erweiterter Kunstbgriff
Autor*innen
Agnes Zenker
Haupttitel (Deutsch)
Infektionen der Hochkultur
Hauptuntertitel (Deutsch)
Christoph Schlingensiefs Arbeit am "erweiterten Opernbegriff"
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
107 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Christian Schulte
Klassifikation
24 Theater > 24.13 Theatergattungen, Theatersparten
AC Nummer
AC12219920
Utheses ID
32051
Studienkennzahl
UA | 317 | | |
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