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Vom Etablissement Grand Gala zum Theater im Zentrum
eine theaterarchäologische Spurensuche in Wien
Markus Felkel
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Diplomstudium Theater-, Film- und Medienwissenschaft
Betreuer*in
Birgit Peter
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.36215
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30395.80177.845962-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Seit über fünfzig Jahren ist das Theater im Zentrum im Verband des Theaters der Jugend. Tausende Erwachsene und Jugendliche finden jährlich den Weg in die Liliengasse, um die Vorstellungen dort zu besuchen. Trotzdem fristet die Bühne eine Art „Stiefmütterchen-Dasein“ in der Wiener Theaterlandschaft. Vielen BesucherInnen wird im Gespräch erst dann klar, von welchem Theater die Rede ist, wenn man auf die gegenüberliegende Eden-Bar verweist. Sucht man theaterhistorische Informationen über die Bühne, findet man kaum welche. Das Theater im Zentrum wirkt beinahe geschichtslos. Dass der Saal ursprünglich ein Tanzlokal gewesen ist, macht ihn bis heute zu keinem idealen Theaterraum. Dessen ungeachtet ist die 230 ZuseherInnen fassende Bühne – neben dem im Jahr 1912 eröffneten Kabarett Simpl – die älteste Mittelbühne Wiens (seit 1913). Mittels einer theaterarchäologischen Spurensuche an der „Ausgrabungsstätte“ Theater im Zentrum dokumentiert diese Arbeit die zahlreichen baulichen Veränderungen und unterschiedlichen Funktionen, unter denen der Saal zum Einsatz gekommen ist. Der Ursprungszustand wird belegt. Die Gründungsmythen werden zugewiesen. Die Etablierung des Images als verruchtes Vergnügungslokal, glamouröse Revue-Bühne und aufmüpfiges Kabarett in der Zeit bis 1944 wird aufgezeigt und dem schleichenden Niedergang in der Zweiten Republik gegenübergestellt. Parallel zu dem stattfindenden Image-Verlust lässt sich ab 1945 auch ein Prozess des Vergessens von Tradition und Geschichte nachweisen, der sich einerseits an den gescheiterten Theaterunternehmungen verorten lässt, die von 1945 bis 1963 versuchten, die Bühne zu bespielen – andererseits an der medialen Berichterstattung, die den Niedergang des Hauses zunehmend mehr in den Vordergrund rückte und die als ruhmreich und strahlend empfundene Vergangenheit zu vergessen begann. Die Übernahme des Theaters im Zentrum durch das Theater der Jugend (1964) dynamisierte den Prozess des Vergessens. Neben der Eigenständigkeit verlor die Bühne auch ihre Tradition und Geschichte – sie wurde zu einem Teil des Theaters der Jugend und ging in dessen Historie auf.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Wien Theater Theatergeschichte Revue Unterhaltungskultur Kabarett
Autor*innen
Markus Felkel
Haupttitel (Deutsch)
Vom Etablissement Grand Gala zum Theater im Zentrum
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine theaterarchäologische Spurensuche in Wien
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
104 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Birgit Peter
Klassifikationen
24 Theater > 24.06 Theatergeschichte ,
24 Theater > 24.23 Kleinkunst, Kabarett, Revue
AC Nummer
AC12219735
Utheses ID
32098
Studienkennzahl
UA | 317 | | |
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