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Die Inszenierung von Geschichte auf Mittelalterfesten
Lisa Burger
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Diplomstudium Theater-, Film- und Medienwissenschaft
Betreuer*in
Brigitte Marschall
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.36268
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29175.51474.507969-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Arbeit behandelt die Mittel und Methoden, die zur Inszenierung von Geschichte bzw. Geschichtlichkeit auf Mittelalterfesten verwendet werden. Zur Klärung der Grundbegriffe wird zunächst die Frage des problematischen Mittelalterbegriffs behandelt: Nach einem Abriss der geschichtlichen Entwicklung des Begriffs 'Mittelalter' sowie unterschiedlicher historischer Geschichtsgliederungssystem wird das heute populäre triassische Periodisierungsmodell (Antike, Mittelalter, Neuzeit) untersucht. In diesem Zusammenhang wird außerdem die Entwicklung des Bildes vom 'finsteren' Mittelalter beleuchtet, genauso wie die dichotomische Auffassung des 'entzweiten' Mittelalters, die auch auf positive Assoziationen schließen lässt. Unter dem Geschichtspunkt der 'Faszination Mittelalter' wird untersucht, woher das Wissen bzw. Halbwissen der Durchschnittsbevölkerung über das Mittelalter stammt, wie Fakten oder Klischees in der Schule und in den Medien vermittelt werden. An dieser Stelle wird das Phänomen der historisch orientierten Veranstaltung und dabei vor allem das des Mittelalterfest erörtert. Nach einer Definition des Begriffs 'Mittelalterfest' werden die einzelnen Elemente eines 'typischen' Mittelalterfests behandelt, um dem Leser/der Leserin einen Einblick in diese Art der Veranstaltung zu geben. Wie sich das Fehlen bzw. die (Fehl-)Interpretation von Faktenwissen auf die Vorstellungen und Bilder, die wir vom Mittelalter haben, auswirken, soll am Beispiel des Rittertums untersucht werden. Nach einem kurzen Abriss der Geschichte des Rittertums sowie einem Einblick in die ritterlich-höfische Kultur werden die Erkenntnisse auf die modernen Ritter-Bilder umgelegt, die auf dem Freikampfturnier im Zuge des Burgfests Kaprun einerseits, in den Treffen von Ritterschaften andererseits präsentiert werden. Zur genauen Untersuchung und Analyse der inszenatorischen Elemente auf Mittelalterfesten soll – am Beispiel des Burgfests Kaprun 2014 – behandelt werden, in welchem Rahmen das Fest stattfindet, nach welchen dramaturgischen Mustern das Programm abläuft, welche Angebote zur Verfügung stehen und welche Maßnahmen zur Immersion des Publikum sowie zur Inszenierung des Mittelalters und gleichzeitig zum Verstecken der Moderne getroffen werden. Abschließend wird die Frage behandelt, welche Partizipationsmöglichkeiten dem Publikum auf dem Burgfest zur Verfügung stehen. Eine der wichtigsten Erkenntnisse zeigt auf, dass die Unterhaltung des Publikums auf Mittelalterfesten an erster Stelle steht. Um dies zu gewährleisten, wird versucht, die Erwartungen und Bedürfnisse der ZuschauerInnen, die vor allem die Bilder und Vorstellungen, die sie vom Mittelalter haben, bestätigt sehen wollen, zu antizipieren und zu befriedigen. Diese Wechselwirkung hat zur Folge, dass auf Mittelalterfesten nicht Geschichte präsentiert, sondern Klischees und Stereotypen bekräftigt werden.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Mittelalter Mittelalterfest Inszenierung von Geschichte historische Veranstaltung
Autor*innen
Lisa Burger
Haupttitel (Deutsch)
Die Inszenierung von Geschichte auf Mittelalterfesten
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
96 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Brigitte Marschall
Klassifikationen
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.99 Geisteswissenschaften allgemein: Sonstiges ,
15 Geschichte > 15.99 Geschichte: Sonstiges ,
24 Theater > 24.29 Theater: Sonstiges
AC Nummer
AC12219962
Utheses ID
32147
Studienkennzahl
UA | 317 | | |
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