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Nationalpopulismus in Europa: simplifizierende Antworten auf komplexe Realitäten?
vergleichende Perspektiven auf Frankreich und Ungarn am Beispiel FN und FIDESZ
Katharina Steinwendtner
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Politikwissenschaft
Betreuer*in
Dieter Segert
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.36300
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30465.39101.772970-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Masterarbeit beschäftigt sich mit Nationalpopulismus am Beispiel des ungarischen FIDESZ und des französischen Front National. Die Annäherung an das politikwissenschaftlich schwer greifbare Konzept des Populismus greift auf die Populismus-Theorien von Canovan, Taggart, Mudde und Taguieff zurück. Daran anknüpfend erfolgt die Betrachtung des Spannungsfelds repräsentativer Demokratien und Populismus. Es ist gekennzeichnet durch ein Oszillieren von Populismus zwischen Gefahr und Korrekturfunktion. Überdies wird davon ausgegangen, dass Populismus in ost- sowie westeuropäischen Kontexten miteinander vergleichbar ist, da Reaktionen auf globalisierte Gesellschaften Ähnlichkeiten in wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Aspekten aufweisen. Der Begriff des Nationalpopulismus zielt ebenfalls auf eine Vergleichbarkeit ab und stellt die Nation als Zusammenschluss des „Volkes“ ins Zentrum seines politischen Handelns. Gleichzeitig ist er geprägt von der Konstruktion innerer und äußerer Feindbilder, gegen die es die Nation zu verteidigen gilt. Was die Analyse von FN und FIDESZ betrifft, zeigt sich klar ein nationalpopulistisches Profil der Parteien: insbesondere starke und charismatische LeaderInnen, Heroisierung des „Volkskörpers“ oder ein emotionalisierender Diskurs um die Bewahrung des jeweiligen heartland. Im Abschnitt zum EU-Wahlkampf 2014 wird dargestellt, wie die nationalpopulistischen Parteien agieren – beide wurden stimmenstärkste Partei, beide setzten auf euroskeptische Positionen. Für den französischen Fall liegt der Fokus auf der medialen Berichterstattung und Inszenierung des FN; generiert werden die Ergebnisse durch eine Medienanalyse. Für den ungarischen Fall erfolgt ein ExpertInnen-Interview mit István Hegedűs. So lässt sich auch die zweiseitige Beziehung zwischen Demokratie und Populismus begreifen. Populismus kann einerseits Agenda-Setter sein, andererseits auch durch simplifizierende und exkludierende Positionen demokratische Grundwerte, wie die Gleichheit der BürgerInnen, untergraben. Die vorliegende Masterarbeit zeigt, dass populistische Parteien von der Krise der repräsentativen Demokratie und der damit einhergehenden Verunsicherung breiter Gesellschaftsschichten profitieren.
Abstract
(Englisch)
This thesis deals with the concept of national populism analyzing the cases of Hungarian FIDESZ Party and French Front National. Based on the works of the populist theorists Canovan, Taggart, Mudde and Taguieff, it approaches the complex notion of populism. Turning to the ambivalent relationship between representative democracies and populism, it characteristically oscillates between threat and corrective. Moreover, the paper focuses on the assumption that populism is comparable in East and Western European societies since globalization provokes similar reactions and results on an economic, cultural and political dimension. The term national populism also aims towards comparability and puts emphasis on the nation as a unification of “the people” which is regarded as the ultimate legitimation of politics. In addition, national populisms thrives through the concept of the inner and outer enemy; the nation must be defended against them. Regarding the analysis of FN and FIDESZ, it clearly shows that both parties operate on a national populist profile: strong and charismatic leaders, the glorification of “the people” or an emotionally strong discourse calling on the preservation of the particular heartlands. The chapter dealing with the EU election campaign 2014 demonstrates how national populist parties function in this campaign – both parties collected the most votes; both parties took on Eurosceptic positions. For the French case, I focus on the media coverage and how the FN stages its campaign, drawing from results of a media analysis. For the Hungarian case, I conducted a qualitative expert interview with István Hegedűs. Considering this, one can understand the ambiguous relationship between democracy and populism – on the one hand, populism can provide agenda setting functions in democracies, on the other hand, it can erode basic democratic values as the equality of its citizens through excluding and simplistic positions. Due to the crisis of representative democracy and the feeling of insecurity of its citizens, populist parties seem to be on the rise.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
National populism populism FN FIDESZ France Hungary European Union Comparative Political Science
Schlagwörter
(Deutsch)
Nationalpopulismus Populismus FN FIDESZ Frankreich Ungarn Europäische Union Vergleichende Politikwissenschaft
Autor*innen
Katharina Steinwendtner
Haupttitel (Deutsch)
Nationalpopulismus in Europa: simplifizierende Antworten auf komplexe Realitäten?
Hauptuntertitel (Deutsch)
vergleichende Perspektiven auf Frankreich und Ungarn am Beispiel FN und FIDESZ
Paralleltitel (Englisch)
National populism in Europe: simplistic answer towards a complex reality? ; comparative perspectives on the French FN and the Hungarian FIDESZ
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
133 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Dieter Segert
Klassifikationen
89 Politologie > 89.61 Politische Parteien ,
89 Politologie > 89.92 Ost-West-Verhältnis
AC Nummer
AC12254367
Utheses ID
32173
Studienkennzahl
UA | 066 | 824 | |
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