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Patientenbeteiligung im Arzneimittelfindungsprozess der homöopathischen Anamnese
eine gesprächsanalytische Studie von Erstgesprächen
Christian Bendl
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Angewandte Linguistik
Betreuer*in
Florian Menz
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.36315
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29077.72518.134354-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Masterarbeit stellt eine Synthese aus homöopathischem Grundwissen und sprachwissenschaftlichen Analyseformen dar. Das Ziel dieser Arbeit ist zum einen, eine thematische Grundlegung für die Sprachwissenschaft zu legen, die das ärztliche Vorgehen in der homöopathischen Anamnese verständlich macht, und zum anderen diese Grundlegung empirisch in Form einer Gesprächsanalyse anzuwenden. Der Forschungsfokus fällt dabei auf die Patientenbeteiligung bei chronisch Kranken, da die Komponenten der Beteiligungsformen sowohl in der homöopathischen Primär- und Sekundärliteratur als auch anhand authentischer sprachlicher Handlungen in der Anamnese erfasst werden können. Die kritische Auseinandersetzung mit der homöopathischen Primär- und Sekundärliteratur ermöglicht einen detaillierten Zugang zu den die Anamnese bestimmenden Grundlagen, wie es das Körper- und Heilverständnis und die besondere Phasenstruktur der Anamnese beispielsweise sind. Entsprechend der so erarbeiteten Grundprinzipien der Homöopathie folgt eine differenzierte Betrachtung des Konzepts der Patientenbeteiligung in der sprachwissenschaftlichen Fachliteratur. Hier fällt die Konzentration auf Komponenten, die Patientenbeteiligung auf sprachlicher Ebene anzeigen können, wie Frage-Antwort-Sequenzen, Orientierungsmaßnahmen und emotionale Handlungen. Die empirische Analyse zweier Erstgespräche zeigt auf, dass das Hintergrundwissen zur Homöopathie für eine Reihe von Handlungen notwendig ist, um den Kontext des Gespräches und einige spezielle Handlungen (Anfertigen von Notizen, Fragefokusse) und Charakteristika (Phasenstruktur, Ziel der Anamnese) adäquat analysieren zu können. Zugleich ergibt die Sequenzanalyse, dass die Homöopathie eine grundlegende Partnerschaftlichkeit benötigt, um ihr Heilungskonzept verwirklichen zu können. Wechselnde Beziehungsmuster und Frageformulierungen, Anliegensbearbeitungen und Orientierungsmaßnahmen sowie eine Reihe weiterer charakteristischer Handlungen ergeben ein sowohl dynamisches wie strukturiertes Gespräch, das eine wechselseitig konstruierte Patientenbeteiligung inkludieren muss, um den eigenen Grundsätzen folgen zu können.
Abstract
(Englisch)
This master’s thesis is a synthesis of basic knowledge of homeopathic and conversation-analytic methods with the goal to describe patient participation in homeopathic consultations on a theoretical and an empirical basis. Although there is broad linguistic research on patient participation and there is also some on the history taking in homeopathy, there is, however, none so far that includes the primary sources of Samuel Hahnemann’s writings and medical literature. Thus the empirical part of this study is a sequence analysis of two first-encounters of female patients with chronic diseases. In combining linguistic and homeopathic knowledge with an empirical analysis, several features of case taking in homeopathy can be detected: First, considering that the homeopathic anamnesis consists of some very specific features (e. g. systematic holistic understanding of illness and healing, taking notes, structural organization, question formats), the historic background needs to be considered to understand the context of the case taking. Second, homeopaths need to encourage a partnership within the talk in order to achieve a maximum output of the basic principles of homeopathy that have a strong focus themselves on a fully developed dialogicity. Furthermore, the homeopathic case taking and patient participation are both built upon varying levels of involvement, question formats and the manner of dealing with the patient’s concerns. Finally, Sharing knowledge and trying to find a common ground about the structure and the topics of the conversation are other important features of this conversation format. All these characteristic features within homeopathic case taking lead to a highly dynamic but still structured conversation that requires to co-construct efficient forms of patient participation and which thus is based on its very own theoretical groundwork.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Patient participation Homeopathy Linguistics conversational analysis phases basics interdisciplinary requests critical
Schlagwörter
(Deutsch)
Patientenbeteiligung Homöopathie Sprachwissenschaft Gesprächsanalyse Phasenstruktur Anliegen Grundlagen interdisziplinär kritisch
Autor*innen
Christian Bendl
Haupttitel (Deutsch)
Patientenbeteiligung im Arzneimittelfindungsprozess der homöopathischen Anamnese
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine gesprächsanalytische Studie von Erstgesprächen
Paralleltitel (Englisch)
Patient participation in the process of homeopathic case taking
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
148, XXXVIII S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Florian Menz
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.25 Soziolinguistik: Sonstiges ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.49 Angewandte Sprachwissenschaft: Sonstiges ,
44 Medizin > 44.02 Philosophie und Theorie der Medizin ,
44 Medizin > 44.98 Alternativmedizin
AC Nummer
AC12245941
Utheses ID
32188
Studienkennzahl
UA | 066 | 899 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1