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Roman Polanski - Filmemacher des Absurden
Julian Weixlbaumer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Diplomstudium Theater-, Film- und Medienwissenschaft
Betreuer*in
Ulrich Meurer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.36370
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29956.80450.497263-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Albert Camus fordert in seinem „Le Mythe de Sisyphe“ (Der Mythos des Sisyphos, 1942), dass sich die KünstlerInnen mit der Sinnlosigkeit und der Absurdität des Lebens in ihrer Kunst auseinandersetzen müssen. Um den Menschen ein ignorantes Leben mit moralischen Glaubensmustern zu ersparen und ihnen die einzig mögliche Freiheit, nämlich die Freiheit auf Erden zu ermöglichen, müsse die Kunst das Ihre dazu beitragen. Ausgehend von der Theorie des Absurden, wie sie Albert Camus in „Le Mythe de Sisyphe“ vorstellt, und einem der bekanntesten Werke des absurden Theaters, Samuel Becketts „En attendant Godot“ (Warten auf Godot, 1952), unternimmt diese Arbeit den Versuch, den Filmemacher Roman Polanski in diesem Kontext des Absurden zu verorten und darzulegen, welche thematischen Naheverhältnisse es zu seinem Frühwerk gibt. In der Auseinandersetzung mit der „Sinnlosigkeit“ und Absurdität des Lebens lässt sich als ein zentrales Element in der absurden Literatur und dem absurden Theater zunächst die Darstellung von Machtverhältnissen nennen, die in dem Vakuum einer verlorenen Sinnhaftigkeit und Ordnung neu verhandelt werden. Von seinen ersten Kurzfilmen bis heute inszeniert Polanski immer wieder Filme, deren Charaktere es zur Aufgabe haben, Konflikte auszutragen, Hierarchien auszuloten und Abhängigkeit zu schaffen oder zu verändern. In einer filmanalytischen Darstellung von Roman Polanskis frühen Kurzfilmen und seinen ersten Langfilmen – „Nóż w wodzie“ (Das Messer im Wasser, 1962) und „Cul-de-Sac“ (Wenn Katelbach kommt, 1966) – werden daher Machtbeziehungen zwischen den Protagonisten untersucht, die starke Parallelen zum Absurden aufweisen. Die Arbeit folgt einer Dreiteilung Polanskis Werk in die Darstellung absurder Situationen (eines äußeren Macht-Konflikts), die Darstellung des absurden Menschen (einem inneren Konflikt) und die Darstellung einer absurden, irrealen Welt. Wichtige Aspekte des Absurden wie die Entfremdung, der Ekel und die Identitätskrise, sind in Polanskis Frühwerk wesentliche Themen und werden in der Behandlung exemplarischer Szenen, die in Analogie zu absurden Werken, wie zum Beispiel Sartres „La Nausée“ (Der Ekel, 1938), Kafkas „Der Prozess“ (1925), Camus' „L'Étranger“ (Der Fremde, 1942) und Becketts „Molloy“-Trilogie (1951) gesetzt werden, thematisiert und als Schnittstellen zu dem Absurden erörtert.
Abstract
(Englisch)
In his book „Le Mythe de Sisyphe“ (The Myth of Sisyphus, 1942), Albert Camus urges artists to discuss the futility and absurdity of life in their work. Art should do its part to prevent people from living ignorant lives with moral belief systems and to facilitate the only possible freedom, namely freedom on earth. Beginning with the theory of the absurd presented in Albert Camus' „Le Mythe de Sisyphe” and one of the most popular works of absurd theater, Samuel Beckett's „En attendant Godot“ (Waiting for Godot, 1952), this thesis attempts to place Roman Polanski in the context of the absurd and to demonstrate the close thematic connections to his early work. By reflecting upon the futility and absurdity of life, the depiction of power relations, which are renegotiated in the vacuum of lost meaningfulness and order, emerges as the central element of absurd literature and the Theatre of the Absurd. From his short films up until now Polanski repeatedly orchestrates films whose characters are challenged to resolve conflicts, to explore hierarchies and to establish and modify dependencies. By means of an analysis of Roman Polanski's short films and first full length films – „Nóż w wodzie“ (Knife in the Water, 1962) and „Cul-de-Sac“ (1966) – absurd power relations between protagonists are investigated, thus revealing a strong connection to the absurd. The thesis follows a threefold division of Polanski's work in the depiction of absurd situations (of an external power conflict), of the absurd human (of an internal conflict) and of an absurd, unreal world. Important aspects of the absurd, such as alienation, nausea and identity crisis are crucial themes throughout Polanski's earlier work and are treated by means of an analysis of exemplary scenes, that are placed in analogy to absurdist works, such as Sartre's “La Nausée” (Nausea, 1938), Kafka's “Der Prozess” (The Trial, 1925), Camus' “L'Étranger” (The Stranger, 1942) and Beckett's “Molloy”-Trilogy (1951).

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Roman Polanski Albert Camus Samuel Beckett The Absurd The Myth of Sisyphus
Schlagwörter
(Deutsch)
Roman Polanski Albert Camus Samuel Beckett Das Absurde Der Mythos des Sisyphos
Autor*innen
Julian Weixlbaumer
Haupttitel (Deutsch)
Roman Polanski - Filmemacher des Absurden
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
81 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Ulrich Meurer
Klassifikationen
08 Philosophie > 08.25 Zeitgenössische westliche Philosophie ,
24 Theater > 24.30 Film: Allgemeines
AC Nummer
AC12269582
Utheses ID
32239
Studienkennzahl
UA | 317 | | |
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