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Die Europawahl 2014 und das Duell um die Kommissionspräsidentschaft
Franz Trautinger
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Politikwissenschaft
Betreuer*in
Karl Ucakar
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.36392
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29945.25859.286166-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit untersucht die Rolle der neuartigen europäischen SpitzenkandidatInnen für die Kommissionspräsidentschaft bei der Europawahl 2014. Theoretische Grundlage bildet eine Synthese aus Europäisierungs- und Demokratiedefizitliteratur. Argumentiert wird, dass es sich bei der Einführung der SpitzenkandidatInnen um einen Versuch der supranationalen Institutionen handelte, ihre Stellung im europäischen Machtgefüge zu verbessern („Supranationalisierung“). Die Ankündigung der politischen Eliten, dass die neue Praxis die demokratische Qualität des politischen Systems der EU nachhaltig verbessern würde, wird aufgrund der Forschungsergebnisse kritisch betrachtet. Da die Europawahlen de facto 28 gleichzeitig stattfindende Nationalwahlen sind, waren die SpitzenkandidatInnen auf die nationalen Parteien angewiesen. Aus diesem Grund wurden die Wahlkämpfe von 20 westeuropäischen EVP- bzw. SPE-Mitgliedsparteien anhand ihrer Facebook-Auftritte empirisch untersucht. Nach einer quantitativen Inhaltsanalyse wurden lineare und logistische Regressionsmodelle berechnet, um 14 Hypothesen zu testen. Im Fokus standen sowohl die Faktoren, die zur Einbindung von Jean-Claude Juncker und Martin Schulz in die nationalen Wahlkampagnen führten, als auch die Konsequenzen dieser Einbindung. Es zeigte sich, dass vor allem Parteien, die der europäischen Integration positiv gegenüber stehen, dazu neigten, die neuen Spitzenkandidaten in ihre Wahlkämpfe aufzunehmen. Ein wichtiger Verstärker der Einbindung dürften TV-Konfrontationen zwischen Juncker und Schulz gewesen sein, die auf nationaler Ebene ausgerichtet wurden. Ein „Duell“ zwischen den beiden aussichtsreichsten Kandidaten scheint es keines gegeben zu haben. Zu einer „sinnvollen“ europäischen politischen Debatte haben Schulz und Juncker nicht beigetragen, da sich ihre Auftritte (genau wie jene nationaler Personen) dethematisierend auswirkten und auch Parteien, welche die Spitzenkandidaten nicht einbanden, mit europäischen issues arbeiteten.
Abstract
(Englisch)
This thesis investigates the role of the recently introduced European “Spitzenkandidaten” for Commission President in the 2014 European elections. The theoretical framework is based on Europeanisation and “democratic deficit” literature. The author argues that the European “Spitzenkandidaten” were an attempt by the supranational institutions to improve their position in the European political power structure. The results of this research make it difficult to believe that the “Spitzenkandidaten” succeeded in increasing the democratic quality of the EU’s political system in a sustainable way, contrary to the political elite’s proclamations. The European elections are 28 simultaneously held national polls, which is why the “Spitzenkandidaten” relied heavily on the parties in the member states. Thus, 20 Western European EPP or PES member parties’ election campaigns were analysed on the basis of their Facebook pages. Linear and logistic regression models were calculated using the data obtained by quantitative content analysis. 14 hypotheses, which focused on potential variables influencing the integration of the “Spitzenkandidaten” as well as the consequences of integration, were tested. It was proved that parties in favour of European integration were more likely to include “lead candidates” in their campaigns. Television debates organised by national broadcasters between the “Spitzenkandidaten” had an important positive influence on the candidates’ integration. There is no evidence for a “duel” between Jean-Claude Juncker and Martin Schulz. The lead candidates have apparently failed to stimulate a “meaningful” pan-European political debate. Their appearance had a negative influence on the parties’ use of issues, which imitates the effect of national politicians.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
2014 European elections Europeanisation democratic deficit lead candidates Commission President Martin Schulz Jean-Claude Juncker election campaign supranationalisation
Schlagwörter
(Deutsch)
Europawahl 2014 Europäisierung Demokratiedefizit Spitzenkandidaten Kommissionspräsident Martin Schulz Jean-Claude Juncker Wahlkampagne Supranationalisierung
Autor*innen
Franz Trautinger
Haupttitel (Deutsch)
Die Europawahl 2014 und das Duell um die Kommissionspräsidentschaft
Paralleltitel (Englisch)
The 2014 European Elections and the Duel for the Commission Presidency
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
129 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Karl Ucakar
Klassifikationen
89 Politologie > 89.59 Politische Prozesse: Sonstiges ,
89 Politologie > 89.61 Politische Parteien ,
89 Politologie > 89.73 Europapolitik, Europäische Union
AC Nummer
AC12262400
Utheses ID
32259
Studienkennzahl
UA | 066 | 824 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1