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Kosovo-Krieg: 15 Jahre danach
PTBS und Suizidalität nach kriegsbedingten traumatischen Erlebnissen und der Einfluss von
Ardiana Idrizi,
Florian Kuschnigg,
Karina Neuhofer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Diplomstudium Psychologie
Betreuer*in
Brigitte Lueger-Schuster
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.36472
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29284.06520.308754-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die langfristigen Auswirkungen des Kosovo-Kriegs auf die psychische Gesundheit der kosovo-albanischen Bevölkerung können vor allem an stetig hohen PTBS-Raten und steigender Suizidalität festgemacht werden. Anhand des Schematic Appraisals Model (SAMS) kann die Entwicklung von Suizidalität durch die zugrundeliegenden psychischen Konstrukte Defeat & Entrapment, Bewertung der eigenen Fähigkeiten und Eigenschaften und Bewertung der Verfügbarkeit von sozialer Unterstützung erklärt werden. Dies ist die erste Studie, die das SAMS-Modell zur Erklärung von Suizidalität sowie PTBS in einer Stichprobe von zivilen Kriegsopfern heranzog. Es wurden Daten von 398 Studienteilnehmer/innen (199 im Kosovo, 199 in Österreich) mit zumindest einem traumatischen Erlebnis während des Kosovo-Kriegs erhoben. Zur Anwendung kamen Messverfahren zur Erhebung von Art und Ausmaß der Traumatisierung, PTBS, Suizidalität, komorbiden Störungen und den drei Faktoren des SAMS-Modells in der Operationalisierung als Defeat & Entrapment (D&E), Core Self-Evaluations (CSE) und Wahrgenommene Soziale Unterstützung (WSU). Das SAMS-Modell konnte für die getestete Stichprobe nur in Teilen bestätigt werden. Die Regressionsanalyse zeigte, dass D&E als einzige der drei Variablen einen direkten Einfluss auf PTBS und Suizidalität hatte. Für CSE ergab sich ein hypothetischer indirekter Effekt über das Zusammenwirken mit D&E. Durch Hinzunahme weiterer Faktoren konnte 23.7% der Varianz von Suizidalität und 60% der Varianz von PTBS erklärt werden. Die Ergebnisse liefern Evidenz für ein komplexes Wechselspiel einer Reihe von Faktoren, die bei der Entstehung von psychischen Symptomen und Störungen nach Kriegstraumatisierungen wirksam sind. Das SAMS-Modell liefert hierzu wichtige Anhaltspunkte und kann transdiagnostisch verwendet werden. Für die Traumaforschung ist es relevant weitere Kontextfaktoren in das Modell aufzunehmen.
Abstract
(Englisch)
The long-term impact of the war in Kosovo on mental health of the Kosovo Albanian population can be determined particularly based on high rates of PTSD and increased suicidality. Based on Schematic Appraisals Model (SAMS) the development of suicidality can be explained by the underlying psychic constructs such as defeat & entrapment, appraisal of personal attributes and appraisal of availability of social resources. This is the first study that made use of the SAMS-Model to explain the suicidal tendencies and PTSD in a sample of civilian war victims. The data from 398 study participants (199 in Kosovo, 199 in Austria), with at least one traumatic experience during the war in Kosovo, were evaluated. Measuring methods were put into place to evaluate the type and magnitude of traumata, PTDS, suicidal tendencies, comorbid disorders and the three factors of the SAMS-Model in the operationalization as defeat & entrapment (D&E), core self-evaluations (CSE) and perceived social support (WSU). The SAMS-Model could only be confirmed in parts for the tested sample. The regression analysis showed that D&E was the only variable out of three that had a direct influence on PTDS and suicidal tendencies. For CSE there was a hypothetical indirect effect through the interaction with D&E. Through the addition of other collected factors, 23.7% of suicidal tendencies variance and 60% of PTDS variance could be explained. The results provide evidence for a complex interaction between a range of factors that are effective in the genesis of psychological symptoms and disorders after war-related trauma. In this study, the SAMS-Model provides crucial indication, and can be used trans-diagnostically. It is relevant for trauma research to incorporate further contextual factors in the model.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
PTSD suicidality trauma war defeat & entrapment SAMS core self evaluations perceived social support Kosovo
Schlagwörter
(Deutsch)
PTBS Suizidalität Trauma Krieg Defeat & Entrapment SAMS Core Self Evaluations Wahrgenommene Soziale Unterstützung Kosovo
Autor*innen
Ardiana Idrizi ,
Florian Kuschnigg ,
Karina Neuhofer
Haupttitel (Deutsch)
Kosovo-Krieg: 15 Jahre danach
Hauptuntertitel (Deutsch)
PTBS und Suizidalität nach kriegsbedingten traumatischen Erlebnissen und der Einfluss von
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
129 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Brigitte Lueger-Schuster
Klassifikation
77 Psychologie > 77.70 Klinische Psychologie
AC Nummer
AC12263374
Utheses ID
32327
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1