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Antifeministischer Backlash in Österreich. Medienvermittelter Maskulinismus in Foren und Qualitätsmedien
Lisa Greslechner
Art der Arbeit
Magisterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Magisterstudium Publizistik-u.Kommunikationswissenschaft
Betreuer*in
Julia Wippersberg
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.36497
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29886.94255.497461-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Berichterstattung in österreichischen Qualitätsmedien weist immer häufiger antifeministische Tendenzen auf. Dies formt und beeinflusst die Meinungen und Einstellungen der Bevölkerung, auch Rezipient_innen nehmen immer öfter antifeministische Positionen ein. Im Mittelpunkt des Interesses der vorliegenden Magisterarbeit liegt einerseits die mediale Verarbeitung frauenpolitischer/feministischer und antifeministischer Themen (auf derStandard.at, dieStandard.at und profil.at), andererseits die Rezipient_innen, die in den zu den jeweiligen Qualitätsmedien zugehörigen Online-Foren zu aktiven Meinungsbildnern werden. Die forschungsleitenden Fragen lassen sich wie folgt zusammenfassen: Wie mobilisieren/organisieren sich Antifeminist_Innen in Österreich? In welchen österreichischen Medien werden Gegenpositionen zur Gleichstellung/ die Gleichstellungspolitiken eingenommen? Welcher Sprache bedienen sich Antifeminist_innen? Welche Feminismen werden in diesen Debatten konstruiert, aktualisiert und zurückgewiesen? Von wem werden antifeministische Positionen in den zu untersuchenden Medienerzeugnissen eingenommen? (Wer sind „die Antifeminist_innen“?) Wie wird argumentiert und welcher Strategien bedienen sie sich, um ihre Position zu verdeutlichen? Welche Gründe und Motive lassen sich für diesen Backlash und diese Abwehrhaltung gegen Feminismus und Gleichstellungspolitiken festmachen? Unter welchen „Voraussetzungen“ gelangen feministische Themen in österreichische Medien? An das Konzept des Postfeminismus von Rosalind Gill anknüpfend ergibt sich folgende Fragestellung: Welche Gründe gibt es dafür, dass sich auch immer mehr Frauen einem Antifeminismus anschließen, sich antifeministisch äußern? Unter Rückgriff auf Hedwig Dohms kritisches Essaysammlung, in welcher sie bereits um 1900 vier Kategorien von Antifeminist_innen ausarbeitete: Welche historischen Entwicklungen und Parallelen zu heute lassen sich bezüglich einer Abwehr der Gleichbehandlung der Geschlechter feststellen? Um die Beantwortung der Forschungsfragen in ihrer Gänze gewährleisten zu können, wurde ein Methodenmix qualitativer Forschungsmethoden erarbeitet. Die theoretische Basis wurde mittels themenbezogene Literatur, sowie Zeitungsartikeln und Studien erarbeitet, die prinzipielle Einstellung der Qualitätsmedien wurde anhand einer inhaltlichen Analyse von Zeitungsartikeln zu den Diskurssträngen Gender Pay Gap, Gendermainstreaming -insbesondere die Frauenquote - und Väterrechte ausgearbeitet. Durch Expertinneninterviews konnten eine historische, politikwissenschafliche, netzpolitische und journalistische sowie kommunikationswissenschaftliche Ebene eingearbeitet werden. Eine Diskursanalyse antifeministischen der Postings/Kommentare in den Online-Foren auf derStandard.at, dieStandard.at und profil.at komplettierte das Untersuchungsdesign. Es lassen sich klare Parallelen zu Dohms Antifeminist_innen um 1900 zu heutigen Antifeminist_innen ziehen. Die antifeministische Grundhaltung wird sowohl damals wie heute unter anderem durch wirtschaftlich schwierige Zeiten, in welchen festgeschriebene Macht- und Herrschaftsverhältnisse brüchig werden. Feminismen und Frauenpolitiken werden als Bedrohung wahrgenommen, die das von vielen Antifeminist_innen gültige geschlechterdichotome und patriarchale Weltbild zerstören wollen. So findet eine „Opfer-Täter-Umkehr“ statt, insbesondere Männer fühlen sich durch Frauenpolitiken und feministische Anliegen benachteiligt und diskriminiert. Dies führt zur grundsätzlichen Abwertung feministischer Bewegungen um das Gesellschaftsverständnis zu stabilisieren. Hierzu dienen viele verschiedene Argumentationsstrategien Antifeminist_innen: Delegitimierung, hate speech, Realitätsverkehrungen

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Backlash Antifeminism
Schlagwörter
(Deutsch)
Antifeminismus Qualitätsmedien Maskulinismus Maskulismus Backlash Online-Foren
Autor*innen
Lisa Greslechner
Haupttitel (Deutsch)
Antifeministischer Backlash in Österreich. Medienvermittelter Maskulinismus in Foren und Qualitätsmedien
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
303 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Julia Wippersberg
Klassifikationen
05 Kommunikationswissenschaft > 05.12 Kommunikationsprozesse ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.20 Kommunikation und Gesellschaft ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.32 Öffentliche Meinung
AC Nummer
AC12612664
Utheses ID
32352
Studienkennzahl
UA | 066 | 841 | |
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