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Die Veränderung der Bilanzierungsvorschriften für gemeinschaftliche Vereinbarungen nach dem IFRS 11 und ihre Auswirkungen auf ausgewählte Unternehmen der Öl- und Gasbranche
Anastasia Golubeva
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Betriebswirtschaft
Betreuer*in
Otto Altenburger
DOI
10.25365/thesis.36509
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30066.40550.946769-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Im Mai 2011 hat das IASB den neuen IFRS 11 „Gemeinschaftliche Vereinbarungen“ („Joint Arrangements“) veröffentlicht, der den bisher gültigen IAS 31 „Anteile an Joint Ventures“ („Interest in Joint Ventures“) und SIC-13 „Gemeinschaftlich geführte Einheiten – nicht-monetäre Einlagen durch Partnerunternehmen“ („Jointly Controlled Entities – Non-Monetary Contributions by Venturers“) ersetzt hat. Die betroffenen Unternehmen müssen ab dem Geschäftsjahr, das nach 1.1.2013 (in der EU 1.1.2014) beginnt, auf den neuen Standard umsteigen.
Der IFRS 11 unterscheidet sich in vielen Punkten von seinem Vorgänger. So spielt die rechtliche Struktur nicht mehr die entscheidende Rolle in der Klassifizierung von gemein-schaftlichen Vereinbarungen. Außerdem unterscheidet der IFRS 11 nicht mehr drei Arten einer gemeinschaftlichen Vereinbarung wie der IAS 31, sondern nur mehr zwei, nämlich gemeinschaftliche Tätigkeiten (Joint Operations) und Gemeinschaftsunternehmen (Joint Ventures).
Einer der wichtigsten Gründe für die Ausarbeitung des IFRS 11 war, eine größere Konver-genz zwischen IFRS und US-GAAP zu erreichen. Die Bilanzierungsvorschriften für ge-meinschaftliche Vereinbarungen haben sich deswegen maßgeblich verändert. Für die Ein-beziehung der Gemeinschaftsunternehmen wurde das Wahlrecht zwischen der Equity-Methode und der Quotenkonsolidierung abgeschafft. Es darf nur mehr die Equity-Methode angewendet werden. Wenn ein Unternehmen an einer gemeinschaftlichen Tätigkeit betei-ligt ist, müssen die anteiligen Vermögenswerte, Verbindlichkeiten, Erträge und Aufwen-dungen einbezogen werden. Die proportionale Einbeziehung für gemeinschaftliche Tätig-keiten ist der Quotenkonsolidierung ähnlich, kann sich aber in bestimmten Fällen maßgeb-lich von ihr unterscheiden.
Die neuen Bilanzierungsvorschriften sind sowohl für gemeinschaftliche Tätigkeiten als auch für Gemeinschaftsunternehmen aus dem IFRS 11 zu entnehmen. Außerdem sind Übergangsvorschriften für Unternehmen, die ab 1.1.2013 bzw. 1.1.2014 die Bilanzie-rungsmethode wechseln müssen, im neuen Standard zu finden. Welche Folgen wird nun dieser Übergang auf die betroffenen Unternehmen haben?
Theoretisch sollten beim Umstieg von der Equity-Methode auf die proportionale Einbezie-hung die Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung um anteilige Vermö-genswerte, Verbindlichkeiten, Erträge und Aufwendungen steigen. Die Beteiligung an ei-ner gemeinschaftlichen Vereinbarung sowie der Anteil am Ergebnis aus gemeinschaftli-chen Vereinbarungen muss ausgebucht werden. Der Übergang von der Quotenkonsolidie-rung auf die Equity-Methode soll theoretisch spiegelbildliche Änderungen aufweisen.
Um die tatsächlichen Folgen der Umstellung vom IAS 31 auf den IFRS 11 herauszufinden, wurden die größten Unternehmen der Öl- und Gasbranche Europas analysiert. Bei der Mehrzahl dieser Unternehmen hat der IFRS 11 zu keinen Anpassungen geführt; die Analy-se der sechs betroffenen Unternehmen hat ergeben, dass keine wesentlichen Veränderun-gen der wichtigsten Posten der Bilanz wie Gesamtkapital und Eigenkapital und der Ge-winn- und Verlustrechnung wie Gewinn zu erwarten sind. Innerhalb der oben genannten Rechenwerke kann aber eine Umklassifizierung zwischen einzelnen Posten teilweise zu signifikanten Anpassungen führen.
Unterschiede zwischen den theoretisch vorhergesagten und tatsächlich in der Praxis aufge-tretenen Anpassungen lassen sich durch teilweise signifikante Abweichungen zwischen der Equity-Methode und der Quotenkonsolidierung bzw. proportionale Einbeziehung er-klären. Besonders spielen Konsolidierungsmaßnahmen beim Übergang auf den neuen Standard eine große Rolle. Es wäre deshalb sowohl für die Anwender als auch für die Jah-resabschlussadressaten praktisch, wenn die Experten die genauen Übergangsvorschriften für den IFRS 11 veröffentlichen würden, um Vergleichbarkeit, Transparenz und Einheit-lichkeit der Anwendung des neuen Standards zu gewährleisten.
Abstract
(Englisch)
In May 2011 the IASB issued a new standard IFRS 11 („Joint Ventures“), which has re-placed IAS 31 („Interests in Joint Ventures“) and SIC-13 („Jointly Controlled Entities – Non-Monetary Contributions by Ventures“). The affected companies should apply the new standard for the annual periods, beginning after 1.1.2013 (1.1.2014 in the European Un-ion).
IFRS 11 differs in many points from its precursor. The structure plays no more a key role in the process of classification of a joint arrangement. Furthermore, the IFRS 11 identifies just two types of joint arrangements instead of three, namely joint operations and joint ven-tures.
One of the most important purposes to issue a new Standard was to achieve a better com-parability between the IFRS and the US-GAAP. That is why the accounting regulations for joint arrangements have had significant changes. The choice between the proportionate consolidation and the equity-method for joint ventures has been removed; just the equity-method can be applied now. When a company participates in a joint operation, it has to recognise proportionally assets, liabilities, revenues and expenses of a joint operation. The proportionate consolidation according to IFRS 11 and to IAS 31 are similar, but in some cases they can have significant differences.
The new accounting regulations both for joint operations and joint ventures can be found in the IFRS 11. Furthermore, the transitional provisions for companies, which have to change the accounting method from the 1.1.2013 or 1.1.2014, are also described in the new standard. Which consequences will this transition have on the affected companies?
Theoretically, when the company changes its consolidation method from the equity-method to the proportionate consolidation, the items of the balance sheet and the income statement (assets, liabilities, revenues and expenses) have to rise by proportional assets, liabilities, revenues and expenses of the joint arrangement. The interest in a joint venture and earnings from joint ventures have to be derecognised. The transition from the propor-tionate consolidation to the equity-method should show a reverse image.
To find out the actual consequences of the transition from the IAS 31 to the IFRS 11 the biggest oil and gas companies in Europe were analysed. IFRS 11 did not cause adjustments for the majority of the companies; the analysis of the six affected companies shows, that there are no material changes of the most important posts of the balance sheet like total equity and equity and the income statement like profit expected. Though a reclassification within these elements of a financial statement could lead to significant adjustments.
Differences between the theoretical changes and the changes, which occurred in reality, could be explained by in some points significant deviations between the proportionate con-solidation and the equity-method. Particularly the consolidation policies play an important role in the transition to the new standard. That is why the detailed transition provisions may be practical in order to assure comparability, transparency and uniformity of the ap-plication of the new standard.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
IFRS 11 gemeinschaftliche Vereinbarung gemeinschaftliche Tätigkeit Gemeinschaftsunternehmen
Autor*innen
Anastasia Golubeva
Haupttitel (Deutsch)
Die Veränderung der Bilanzierungsvorschriften für gemeinschaftliche Vereinbarungen nach dem IFRS 11 und ihre Auswirkungen auf ausgewählte Unternehmen der Öl- und Gasbranche
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
VII, 101 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Otto Altenburger
Klassifikation
85 Betriebswirtschaft > 85.25 Betriebliches Rechnungswesen
AC Nummer
AC12253981
Utheses ID
32362
Studienkennzahl
UA | 066 | 915 | |