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Vergleich zweier BIA Geräte zur Bestimmung der Körperzusammensetzung bei morbid Adipösen
Elisabeth Sekli
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Ernährungswissenschaften
Betreuer*in
Karin Schindler
DOI
10.25365/thesis.36593
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29950.70751.895663-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Einleitung und Fragestellung: Die bioelektrische Impedanzanalyse (BIA) ist eine einfache, praktikable und kostengünstige Methode zur Ermittlung der Körperzusammensetzung. Therapieerfolge durch Gewichtsreduktionsprogramme bei morbid adipösen Patienten können dadurch erfasst werden. Des Weiteren kann eine Beurteilung des Gesundheitszustandes und die Formulierung von zielgerichteten Ernährungs- und Bewegungsempfehlungen ermöglicht werden. Eine standardisierte Messung ist notwendig, um Veränderungen in der Körperzusammensetzung möglichst genau verfolgen zu können. Die Messung von adipösen Personen führt aufgrund deren Hydrationsstatus und dem Einfluss der Geometrie häufig zu einer ungenauen Ermittlung der Körperzusammensetzung mittels BIA. Ziel dieser Arbeit war es, zwei unterschiedliche BIA Geräte miteinander zu vergleichen anhand von morbid adipösen Patienten bzw. anhand von Patienten, an denen ein bariatrischer Eingriff durchgeführt wurde.Methoden: 155 Patienten (122 Frauen,33 Männer), wurden im Rahmen einer Kontrolluntersuchung am AKH Wien vor (n=44) oder nach (n= 111) eines bariatrischen Eingriffes mit den beiden BIA Geräten BIA Corpus RX 4000 (BIAC), das in liegender Position des Patienten eine tetrapolare Messung durchführt und SecamBCA 515®, das in stehender Position des Patienten eine acht-polare Messung durchführt, miteinander verglichen. Für die Ermittlung der Körperzusammensetzung wurden Prädiktionsformeln von Segal et al., Lukaski und Bolonchuck, Van Loan und Mayclin, Jiménez et al., Kyle et al. und Gray et al. verwendet. 20 präoperative, morbid adipöse Patienten wurden zusätzlich am selben Tag der BIA Messung mit DEXA (Dual Röntgen Absorptiometrie) als Referenzmessung gemessen, um den ermittelten Körperfettanteil vergleichen zu können.Ergebnisse: Messungen mit Seca® und BIAC führten zu einem signifikanten Widerstandsunterschied (p<0,05) von (72,17± 21,67)Ω für die Resistanz, (-0,7 ± 3,4)Ω für die Reaktanz und zu einem Unterschied des Phasenwinkels von (-0,85±0,28)°. Auch nach Ermittlung der FFM(kg), FM(kg) und FM(%) konnte mit allen Prädiktionsformeln ein signifikanter (p<0,05) Unterschied zwischen den beiden Geräten ermittelt werden. Im Vergleich mit DEXA führten beide Geräte zu einer Überschätzung des Körperfettanteils. Je nach Prädiktionsformel, ergab sich eine Differenz zwischen 2,8 % Körperfett (Van Loan und Mayclin) und 10,6% Körperfett (Gray et al.) für Seca® und einer Differenz zwischen 1,5% Körperfett (Van Loan und Mayclin) und 8,2% Körperfett (Gray et al.) für BIAC. Gute Übereinstimmungsgrenzen konnten mit der Formel von Jiménez et al. erzielt werden. Die mittlere Differenz Seca®-DEXA betrug 6,6% mit Übereinstimmungsgrenzen von 12,9% und 0,4%. Die mittlere Differenz BIAC-DEXA betrug 2,1% mit Übereinstimmungsgrenzen von 9,5% und -5,4%.Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass zwischen BIA Geräten Unterschiede in der Messung entstehen können und diese während Verlaufsmessungen berücksichtigt werden müssen, beispielsweise wenn ein Gerät durch ein anderes BIA Gerät ersetzt wird. Eine standardisierte Messung ist ebenfalls von großer Bedeutung, um Abweichungen in der Messung zu vermeiden. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen ebenfalls, dass die Wahl der Prädiktionsformel für die Ermittlung der Körperzusammensetzung eine wichtige Rolle spielt. Hydrationsstatus und Geometrie des morbid adipösen Körpers müssen in den Formeln berücksichtigt werden. Weitere validierte Formeln könnten eine genauere Körperfettbestimmung bei morbid adipösen Patienten ermöglichen.
Abstract
(Englisch)
Background and Aim: Bioelectrical impedance analysis (BIA) is a simple, practical and inexpensive method to assess body composition. Hence, BIA can be used to assess the effectiveness of weight reduction interventions with morbidly obese patients, to identify the patient`s health risk and to formulate individual dietary and exercise recommendations. A standardized BIA measurement is needed to allow accurate monitoring of changes in the body composition. The aim of this master thesis was to compare two different BIA instruments by measuring morbidly obese patients and patients that received bariatric surgery. Methods: 155 patients (122 female, 33 male) underwent BIA measurement with the BIA Corpus RX 4000 (tetrapolar measurement), lying in supine position and with the Seca mBCA 515® (eight polar measurement), standing barefoot, during a routine visit before (n= 44) or after (n=111) bariatric surgery. Body composition was calculated with the prediction equations from Segal et al., Lukaski and Bolonchuck, Van Loan and Mayclin, Jiménez et al., Kyle et al., and Gray et al. Additionally 20 (17 female, 3 male) morbidly obese preoperative patients were measured with DEXA (dual- energy x-ray absorptiometry) on the same day, to assess agreement in body fat percentage. Results: Comparison of Seca® and BIAC resulted in an observed difference (p<0,05) in resistance (72,17± 21,67)Ω, reactance (-0,7± 3,4)Ω and phase angle (-0,85±0,28)°. A significant difference (p<0,05) remained after calculation of FFM (kg) FM(kg) and FM %(kg) with all prediction equations used. A comparison with DEXA showed an overestimation of body fat with both, Seca® and BIAC. Prediction equations resulted in mean deviation ranges of 2,8%( Van Loan and Mayclin) up to 10,6 %(Gray et al. ) with Seca® and 1,5%( Van Loan and Mayclin) up to 8,2%( Gray et al. ) with BIAC. Prediction equation of Jiménez et al. provided good agreement between BIA and DEXA. The mean difference Seca®-DEXA was 6,6% with limits of agreement of 12,4% and 0,4%. BIAC-DEXA resulted in a mean difference of 2,5% and limits of agreement were 9,5% and -5,4%. Conclusion: Changing BIA instruments while monitoring body composition over time needs consideration. Furthermore, a standardized measurement procedure is needed to avoid variations in measurements. The choice of prediction equation is crucial for estimating body composition in morbidly obese and the effect of geometry and hydration associated with obesity needs consideration in prediction equations. Therefore, further validated prediction equations could improve the accuracy of body composition estimation in morbidly obese patients.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
BIA morbidly obese body composition
Schlagwörter
(Deutsch)
BIA morbide Adipositas Körperzusammensetzung
Autor*innen
Elisabeth Sekli
Haupttitel (Deutsch)
Vergleich zweier BIA Geräte zur Bestimmung der Körperzusammensetzung bei morbid Adipösen
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
XVIII, 111 S. : Ill., graf. Darst., Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Karin Schindler
Klassifikation
30 Naturwissenschaften allgemein > 30.03 Methoden und Techniken in den Naturwissenschaften
AC Nummer
AC12272000
Utheses ID
32438
Studienkennzahl
UA | 066 | 838 | |
