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Geschlechtsrollenwechsel und Religion
religiös-kulturelle Formen, Bewertungen und Legitimationen
Valerie Ramsauer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Katholisch-Theologische Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Individuelles Diplomstudium Religionswissenschaft
Betreuer*in
Birgit Heller
DOI
10.25365/thesis.36616
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29507.53679.261653-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Das Thema der Diplomarbeit fällt in die Bereiche Religionswissenschaft und Gender, genauer gefasst in die Bereiche Transgender und Religion, und versteht sich als Ergänzung zur bisherigen Forschung auf diesem Gebiet. Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Umgang verschiedener Kulturen und deren religiösen Traditionen mit dem Phänomen des Geschlechtsrollenwechsels. Als Forschungsgegenstand dienen hierbei jene Kulturen, in denen es etablierte Geschlechtsrollwechsler gibt beziehungsweise gab; wie beispielsweise die hijras in Nordindien, die bissu und manang bali in Indonesien, die acault in Burma und die berdache in Nordamerika. Auch in der religionswissenschaftlichen Forschung bisher wenig behandelte Phänomene wie etwa Geschlechtsrollenwechsler in Thailand, Brasilien und anderen Gebieten finden zum Zweck eines umfangreichen Vergleichs Erwähnung.
Es hat sich gezeigt, dass den Geschlechtsrollenwechslern einerseits mit Ablehnung und Diskriminierungen begegnet wird, religiöse Verbote sind jedoch selten. Andererseits werden ihnen vielfältige religiöse Kräfte und besondere Fähigkeiten zugeschrieben, durch die sie zu Ansehen kommen und respektiert werden. Besonders häufig werden Geschlechtsrollenwechslern Kräfte und Kompetenzen im Bereich der Fruchtbarkeit zugeschrieben, sowie eine besondere Verbindung zu Geistern oder Göttern und die Kontaktaufnahme zu ihnen.
In den meisten Kulturen werden Geschlechtsrollenwechsler sowohl positiv als auch negativ gesehen, somit nehmen sie meist einen ambivalenten Status ein. Allerdings gibt es durchaus Kulturen, in denen Geschlechtsrollenwechsler vor allem positiv gesehen werden, wie es zum Beispiel bei einigen Indianer-Stämmen Nordamerikas der Fall war, und wieder andere, bei denen Diskriminierungen sehr häufig sind, etwa bei den hijras.
Auch auf die kulturellen und religiösen Hintergründe der Geschlechtsrollenwechsler wird eingegangen. Mythische Erzählungen und Legenden, in denen Geschlechtsrollenwechsler vorkommen, sowie Kosmologien, die das Ansehen der Geschlechtsrollenwechsler prägen (können), werden genannt. Als Gründe, warum eine Person ihre Geschlechtsrolle wechselt, werden häufig Visionen und/oder Träume genannt (etwa bei vielen Indianer-Stämmen und bei den bissu); aber auch direkte Beeinflussung durch Geister oder Götter kommt vor. Die Gründe für den Geschlechtsrollenwechsel scheinen oft eher als eine übernatürliche Legitimierung für die Geschlechtsrollenwechsler und ihre Rollen zu dienen, als tatsächlich der Grund dafür zu sein.
Abstract
(Englisch)
The topic of this Diploma Thesis is to be understood as an additional work to the scientific fields of Religious Studies and Gender, more precisely Religious Studies and Transgender. The Thesis illustrates how different cultures and their religious traditions deal with the phenomenon of gender role transition. Those cultures, where there already exists/existed an established role of individuals who undergo a gender role transition, will be considered; such as the hijras of North India, the bissu and manang bali of Indonesia, the Burmese acault and the North American berdache. To complete the overview of gender role transition, also phenomena that have not been examined adequately in Religious Studies, such as individuals who change their gender role in Thailand, Brazil, and other areas, are taken into consideration.
This thesis has shown that, on the one hand, gender role transition is met with hostility and discrimination, although interdictions rarely occur. On the other hand, various religious powers and special skills are ascribed to them, which leads to respect and prestige. The most common skills ascribed to individuals, who transitioned their gender role, are healing, the power to communicate with gods or spirits, and to increase fertility.
In most societies, the transition of gender roles is seen positively and negatively at the same time, resulting in an ambiguous reputation of gender role transitioners. However, in some societies, such as certain North American tribes, individuals who transitioned their gender role were seen mainly in a positive way. But also the opposite occurs: the Indian hijras are very often discriminated against.
Also the religious and cultural backgrounds of gender role transitions are considered. Myths and legends that display individuals who go through a transition of their gender role are described as well as cosmologies that may result in a certain view of gender role transition. Common reasons for people’s gender role transitions are visions and/or dreams (many North American Indian tribes and the Indonesian bissu), but also direct influence by deities or spirits. The reasons for a gender role transition are rather to be seen as a legitimation for the transition and the roles, rather than the concrete reason for the transitioners.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Geschlechtsrollenwechsel Gender Transgender Gender und Religion
Autor*innen
Valerie Ramsauer
Haupttitel (Deutsch)
Geschlechtsrollenwechsel und Religion
Hauptuntertitel (Deutsch)
religiös-kulturelle Formen, Bewertungen und Legitimationen
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
95 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Birgit Heller
Klassifikationen
11 Theologie > 11.01 Systematische Religionswissenschaft: Allgemeines ,
11 Theologie > 11.09 Systematische Religionswissenschaft: Sonstiges
AC Nummer
AC12304574
Utheses ID
32458
Studienkennzahl
UA | 057 | 011 | |